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Unterstützung

In Gaggenau gibt es bald „Kita-Sekretärinnen“ – mehr Zeit für pädagogische Arbeit

In Gaggenau wird es schon bald „Kita-Sekretärinnen“ geben. So sollen die Kindergartenleitungen bei der Verwaltungsarbeit unterstützen. Die freuen sich über das neue Konzept.

Jana Lederer, Leiterin der städtischen Kita Oberweier, sitzt am Schreibtisch hinter einem Laptop und telefoniert.
Weniger Verwaltung: Jana Lederer ist Leiterin des städtischen Kindergartens in Oberweier und verbringt mehr Zeit mit Telefon, Rechner und Aktenordnern, als ihr lieb ist. Foto: Martina Hartmann

Zu viel Verwaltung, zu wenig Zeit für die eigentliche Arbeit. Als Jana Lederer 2014 die Leitung des Kindergartens Oberweier übernimmt, war genau das ihre Sorge. „Anfangs waren die Aufgaben noch überschaubar“, erinnert sie sich.

Doch in der Zwischenzeit sei immer mehr dazu gekommen, ihre Sorge habe sich bestätigt. „Unsere Zeit bleibt die gleiche, für immer mehr Aufgaben.“

Zeit fließt oft in Verwaltung statt in pädagogische Konzepte

Wer die Leitung eines Kindergartens übernimmt, erhält eine sogenannte pädagogische Leitungszeit. In dieser Zeit soll unter anderem konzeptionell gearbeitet, die Qualität der Kita vorangebracht, Teamarbeit geleistet und Fortbildungen geplant werden. Zumindest theoretisch. „Das sind Dinge, die total auf der Strecke bleiben“, sagt Lederer. „Viele Leitungen nutzen die pädagogische Leitungszeit für Verwaltungsarbeit.“

Es geht um die Entlastung der Leitungen von Verwaltungsaufgaben.
Andreas Merkel, Kämmerer der Stadt Gaggenau

Damit soll in Gaggenau nun Schluss sein. Um in Zeiten des fortschreitenden Fachkräftemangels die Kitaleitungen besser zu unterstützen, hat sich die Stadtverwaltung ein Konzept überlegt, dass der Gemeinderat jüngst beschlossen hat: Nach dem Vorbild von Schulsekretariaten sollen künftig auch sämtliche Kindergärten in Gaggenau – unabhängig vom Träger der Einrichtung – im Bereich der Verwaltung stundenweise unterstützt werden.

„Es geht um die Entlastung der Leitungen von Verwaltungsaufgaben“, erklärt Kämmerer Andreas Merkel. Dafür soll entsprechendes Personal eingestellt werden, dass betriebswirtschaftliche Aufgaben übernimmt. Es werde kein Personal aus der Verwaltung abgeordnet, betont Merkel.

Wie viel Hilfe jede Kita erhält, hängt von ihrer Größe ab. Nach Angaben der Stadt sollen zwei- und dreigruppige Einrichtungen drei Stunden pro Woche entlastet werden.

Ab vier Gruppen aufwärts entspricht die Stundenzahl der Unterstützung der Anzahl der Gruppen. Insgesamt kommt so eine Anzahl von 72 „Unterstützungsstunden“ pro Woche bei 14 Einrichtungen zusammen, also knapp zwei Vollzeitstellen.

Nach Berücksichtigung aller vertraglichen Regelungen mit den anderen Trägern rechnet die Stadt für dieses Konzept mit zusätzlichen Kosten von etwa 83.000 Euro pro Jahr. Betriebskindergärten fallen aus dem Konzept heraus.

Unterstützung für Gaggenauer Kindergärten schon ab April möglich

Bereits zum 1. April könnten die „Kita-Sekretärinnen“ eingestellt werden. Da die Träger in Vorgesprächen betont haben, die Suche und Einstellung der Verwaltungskraft selbst übernehmen zu wollen, ist die konkrete Ausformung des Konzepts noch nicht klar. Es spricht aber alles dafür, dass sich mehrere Kindergärten eine Stelle gemeinsam teilen.

Wir sind um jede Entlastung dankbar.
Jana Lederer, Leiterin Kindergarten Gaggenau-Oberweier

Details, von denen Kitaleiterin Lederer hofft, dass sie schnell geklärt werden. „Wir sind um jede Entlastung dankbar.“ Schließlich sei sie pädagogisch ausgebildet und nicht in der Verwaltung. Sie schließt daher nicht aus, dass bei ihr manche Aufgaben mehr Zeit in Anspruch nehmen als bei jemanden, der die entsprechende Fachausbildung genossen hat.

Die Entscheidung der Stadt zu helfen, sieht Lederer daher positiv. „Wir werden gesehen und gehört in unseren Bedürfnissen. Das ist ein super Signal.“ Sie selbst hofft, so künftig wieder mehr Zeit für ihre pädagogische Arbeit zu haben.

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