Die Kinder der Blumengruppe im katholischen Kindergarten Sankt Laurentius stärken sich am Donnerstagmorgen beim gemeinsamen Frühstück für den anschließenden Marsch. „Wegen dem guten Wetter sind wir die ersten drei Stationen gestern schon abgelaufen“, erklärt Erzieherin Carmen Kohl. Heute wollen sie die restlichen der acht Stationen besuchen. Kohl ist eine der Mitorganisatoren des Oster-Erlebnis-Weges durch Gaggenau-Bad Rotenfels.
„Was haben wir auf dem Weg gestern denn alles erlebt?“, fragt Kohl die Kinder. Anna erinnert sich noch daran, dass es um den Palmsonntag ging. Leon sagt: „Wir haben eine Kirche gebaut“, aus Bauklötzen. Das Mädchen neben ihm fügt hinzu, „und Jesus ist auf einem Esel geritten.“ Kohl nickt anerkennend. Dann geht es los.
Aufgeregt packen die Kinder ihre Trinkflaschen in den kleinen Bollerwagen draußen vor der Türe. „Ich gebe noch kurz den Marienkäfern Bescheid“, sagt Kohl zu ihrer Kollegin und läuft zur Marienkäfergruppe. Jeweils zwei Gruppen des Kindergartens laufen an diesem Tag gemeinsam auf dem Erlebnis-Weg. Derweil stellt sich die Blumengruppe in Zweierpaaren vor dem Gartentor des Kindergartens auf. Als die Marienkäferkinder kommen, beginnt der Marsch zur vierten Station an der Sebastianus Kapelle.
Ostern ist einfach ein wichtiges FestSonja Greipel, Pastoralreferentin
Pastoralreferentin Sonja Greipel von der katholischen Kirchengemeinde Gaggenau sagt dazu: „Ostern ist einfach ein wichtiges Fest und wir versuchen das den Kindern auf diese einfach besondere Weise nahezubringen.“ Der knapp drei Kilometer lange Weg startet und endet am Gemeindehaus Sankt Laurentius. Begleitet werden die kleinen und großen Entdecker von Eule Ida und Fuchs Max.
Auf ihrem Weg treffen die beiden auch immer wieder auf den Apostel Petrus, der ihnen die Leidensgeschichte Jesu aus seiner Sicht erzählt. Über die interaktive App „Actionbound“ können die Besucher an jeder Station eine entsprechende Geschichte anhören. Auf einem großen Schild an den Stationen sind diese zudem als Bild dargestellt.
An jeder Station ist eine Geschichte zu hören
„Wir haben im Vorfeld überlegt, wie wir das Ganze für die Kinder darstellen können“, so Greipel. Kohls Sohn Lias durfte dafür in seiner Playmobil-Kiste stöbern und die Textstellen der Geschichte mit dem Spielzeug nachstellen. Fotograf Stephan Kaminski hielt den Ausschnitt anschließend mit der Kamera fest. Als Grundlage diente das Buch: „Kiki entdeckt Ostern“ von den Marburger Medien.
„Den Text haben wir etwas verändert und für unseren Erlebnis-Weg Gebete und Aktionen zum Mitmachen zugefügt“, erklärt Referentin Greipel. Die Audio-Geschichte sprach Mitorganisatorin Rosaly Basta-Konrad unter anderem mit ihrem Sohn Jonas ein.
Und so lauschen die Kinder der Blumen- und Marienkäfergruppe an diesem Donnerstag auf ihrem Weg den Geschichten von Ida und Max über Freundschaft, davon, dass Jesus seinen Freunden die Füße wusch und wie dem Apostel Paulus verziehen wurde, dass er Jesus verleugnete.
Wieder angekommen im Pfarrgarten Sankt Laurentius versammelt Erzieherin Kohl die Kinder noch einmal um sich. Für den Tag hat sie eine Hausaufgabe für die Kinder: „Geht zu einem eurer Lieblingsmenschen, und umarmt ihn“.
200 Ostertüten gerichtet
Nach dem Ende war Kohl trotz kleinerer Zwischenfälle wie einer lärmenden Kehrmaschine oder den schlagenden Glocken des Turms neben dem Pfarrgarten zufrieden mit dem Ausflug. „Wir müssen es hinterher nochmal reflektieren, aber ich glaube, es ist einfach ein schönes Angebot für die Kinder“.
Wie viele den Erlebnis-Weg bisher besucht haben, der bereits seit dem 10. April aufgebaut ist, wusste Referentin Greipel am Donnerstag noch nicht. „Wir haben 200 Ostertüten gerichtet, die die Familien nach dem Weg mitnehmen können.“ Davon seien einige noch da. Bis zum 20. April können Familien und Einzelpersonen zwischen 10 und 18 Uhr noch an der interaktiven Rallye teilnehmen.