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Träger ziehen positive Bilanz

Testquote an den Kitas im Murgtal steigt auf 100 Prozent

Die erste Woche Testpflicht an Kindergärten ist vorbei – und die Bilanz bei den Trägern fällt überraschend positiv aus. Zwar hat es mehr Corona-Verdachtsfälle gegeben, als noch vor den Ferien. Die Bereitschaft der Eltern, die Pflicht auch umzusetzen, sei aber überall da.

Die Kinder in einer Kindertagesstätte machen am Vormittag eine Corona-Pooltestung (Lollitest), die nun regelmäßig durchgeführt werden soll. Am Montag, 10.01.2022 haben in Bayern die Schulen und auch die meisten Kindertagesstätten wieder geöffnet - mit Änderungen bei den Vorgaben zu Corona-Tests für Krippen- und Kindergartenkinder. +++ dpa-Bildfunk +++
Stäbchen unter die Zunge: Für viele Kindergartenkinder ist schon lange Alltag, was jetzt zur Pflicht geworden ist - der Coronatest vor dem Kitabesuch. Foto: Peter Kneffel/dpa

Es ist verhältnismäßig ruhig an diesem Vormittag im Gaggenauer Testzentrum in der Jahnhalle. Zwar kommen immer wieder Menschen, um einen Antigen-Schnelltest oder auch einen PCR-Test machen zu lassen.

Meist sind es Erwachsene. Ganz anders habe es am Dienstag ausgesehen, erzählt eine Angestellte. „Da haben wir insgesamt acht Schulklassen und Kindergartengruppen hier gehabt, nachdem deren Pool-Test-Ergebnisse positiv waren.“

Ein Zustand, der künftig häufiger eintreten kann – nicht nur, weil das hochansteckende Omikron inzwischen die dominierende Variante ist, sondern weil seit dieser Woche auch in den Kindergärten Testpflicht herrscht.

Mancherorts gab es mehr Positiv-Fälle als vor den Ferien

„Wir haben einige Eltern gehabt, die sich jetzt neu zum Testen angemeldet haben“, erklärt Gabriele Wurster. Sie ist bei der katholischen Verrechnungsstelle in Rastatt für die katholischen Kindergärten in Gaggenau zuständig.

Auch die katholischen Kitas in Gernsbach und in Forbach werden von Rastatt aus betreut. „Ich habe bisher von keinem einzigen Fall gehört, in dem Kinder wegen der Testpflicht nicht gekommen sind.“

Das ist auch das Bild, das sich in den anderen Kindergärten abzeichnet: Die Testpflicht werde gut angenommen, heißt es überall.

Wir haben einige Eltern gehabt, die sich jetzt neu zum Testen angemeldet haben.
Gabriele Wurster, zuständig für die katholischen Kitas in Gernsbach

Das war nicht unbedingt zu erwarten: Schon lange besteht für Eltern die Möglichkeit, ihre Kindergartenkinder regelmäßig kostenlos zu testen.

Doch je nach Einrichtung schwankte die Zahl derer, die diese Angebot angenommen haben, zwischen 30 und 90 Prozent. „Bei uns war die Quote relativ gering“, erklärt Alexandra Strobel, Geschäftsleiterin der Spielwiese GmbH, die in Gaggenau, Gernsbach und Loffenau insgesamt fünf Krippen und Kindergärten betreibt.

Letztere sind meist Waldkindergärten, also Einrichtungen, in denen die Kinder sich den ganzen Tag draußen aufhalten. Das sei möglicherweise ein Grund für die bisherige Zurückhaltung bei den Eltern, vermutet Spielwiese-Gründerin Sabine Huck.

Bei positivem Ergebnis folgt der PCR-Test

„Ehrlich gesagt, hatten wir mit mehr Diskussionen gerechnet“, gibt Huck offen zu. Bisher laufe es aber sehr gut, auch wenn es nach wie vor Eltern gebe, die mit der Testpflicht haderten. Insgesamt sei die Resonanz vonseiten der Eltern aber gut.

„Hoffentlich bleibt das so“, sagt Huck. Aus ihrer Sicht hat sich die neue Regelung schon bewährt: In der ersten Woche habe es bereits zwei Positiv-Fälle gegeben – einen in Loffenau, einen in Gernsbach. „Das hatten wir im vergangenen Jahr nie. Zwei Fälle in einer Woche.“

Ja, die Testpflicht, das sei so ein Thema... Eine junge Mutter läuft über den Parkplatz vor der Jahnhalle, ihre dreijährige Tochter an der Hand. Sie habe ihre Tochter schon vor der neuen Pflicht regelmäßig getestet. Doch an diesem Morgen sind erstmals zwei Striche auf dem Teststreifen aufgetaucht.

„Ich habe mich sofort auch getestet und sie gleich nochmal – beides negativ“, erzählt die Mutter. Dennoch: Die Kita braucht laut Verordnung Sicherheit in Form eines negativen PCR-Testergebnisses.

Da die Tochter keine Symptome aufweist, der Kinderarzt aber nur bei symptomatischem Corona-Verdacht teste, ist sie mit der Kleinen extra nach Gaggenau gefahren. „Ich bin gespannt, wie das jetzt ausgeht“, sagt die Mama leicht nervös.

Ehrlich gesagt, hatten wir mit mehr Diskussionen gerechnet.
Sabine Huck, Gründerin der Spielwiese GmbH

Fälle wie den der Gernsbacher Mutter gibt es im Testzentrum in der Jahnhalle immer wieder mal.

Auch Eltern, die nicht an den Pool-Testungen teilnehmen wollen, die in Gaggenau flächendeckend in allen Kitas angeboten werden, gehörten inzwischen zu den Kunden, erklärt eine Mitarbeiterin. „Die kommen allerdings eher am Vorabend. Vermutlich, damit es am nächsten Morgen nicht zu stressig wird.“

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