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Händler sind optimistisch

Kunden schätzen das Angebot und die heimelige Atmosphäre auf dem Gaggenauer Adventsmarkt

Wie fällt die Halbzeitbilanz aus bei Händlern und Besuchern auf dem Gaggenauer Adventsmarkt, ernüchternd oder euphorisch? Die Antwort liegt meist irgendwo in der goldenen Mitte, optimistische Zufriedenheit auf beiden Seiten überwiegt jedoch deutlich.

 Gefragte Artikel: Gisela Theunessen (rechts) verkauft an Beate Wunsch aus Bischweier. Zusammen mit ihrer Tochter hat sie jede Menge Schals und Mützen gestrickt.
Gefragte Artikel: Gisela Theunissen (rechts) verkauft an Beate Wunsch aus Bischweier. Zusammen mit ihrer Tochter hat sie jede Menge Schals und Mützen gestrickt. Foto: Cornelia Hecker-Stock

Die leeren Regale bei Nuten Sarac sprechen für sich. Handgefertigte Pralinen wird es auf dem Gaggenauer Adventsmarkt in dieser Saison bei ihr keine mehr geben, nur Tafelschokolade mit Früchten und Gebäck. Ihr Angebot ist bereits zur Halbzeit restlos veräußert. „Die Leute haben gekauft als ob es kein Morgen gäbe“ wundert sie sich selbst.

Sarac rechnete aufgrund von Inflation und Energiekrise eher mit einer gewissen Zurückhaltung von Käuferseite und hatte deshalb weniger produziert als sonst. „Doch trotz etwas angepasster Preise ist mir meine Stammkundschaft treu geblieben“, lacht sie fröhlich. Die weiß ihre Qualität einfach zu schätzen, fertigt sie ihre Pralinen doch selbst aus feinen Rohzutaten.

Klaus Behse verkauft Weihnachtsdeko, Gläser, Kerzen, Windlichter oder die beliebten Nikolausmützen. Nicht schlecht sei es bisher gelaufen „ich bin ganz zufrieden“ bilanziert er die ersten zehn Tage. Nachmittags sei es meist sehr ruhig, was die anderen Händler bestätigen.

Doch wenn die Kaufhauszwerge am frühen Abend aktiv werden „kommen viele zum Gucken und zeigen dann auch Interesse an den Ständen“ hat er festgestellt. Man dürfe die Ware halt nicht zu teuer anbieten, weiß er aus Erfahrung.

Auch aus Karlsruhe kommen Besucher

Und schon kommt ein Besucherpaar aus Karlsruhe, sie greift sich zwei Weihnachtskerzen, doch als es ans Bezahlen geht, ist ihr das zu teuer. Behse lässt mit sich handeln, gibt Mengenrabatt und letztlich sind beide Seiten zufrieden. „Viele sagen, sie kommen später nochmal wieder und werden erwartungsgemäß nie wieder gesehen, das ärgert dann etwas“ plaudert der langjährige Hördener Händler aus dem Nähkästchen.

Derweil wärmen sich Hendrik Westermann und Tara Dalacker am Glühwein. Die jungen Leute hatten keine besonderen Erwartungen an den Weihnachtsmarkt „für Gaggenau reicht das Angebot vollkommen“ sind sich beide einig. Familie Wörner aus Reichental stärkt sich erstmal vor dem geplanten Bummel.

Das Essen sei super lecker beantwortet die fünfjährige Sophia schon die nächste Frage, noch bevor sie richtig gestellt ist. Ihr elfjähriger Bruder Louis schließt sich seiner Vorrednerin mit einem Schmunzeln an, dem sei nichts mehr hinzuzufügen.

Die Familie bevorzugt kleine, gemütliche Weihnachtsmärkte, erzählen wiederum die Kinder wie aus der Pistole geschossen. Mit dieser Wunschvorstellung sind sie in Gaggenau ja genau richtig. Günther Brunner ist schon ewig als Händler auf dem Adventsmarkt dabei.

Der geschickte Handwerker hat ein besonderes Faible für Holz und konnte seine eigenhändig gestalteten Weihnachtskrippen, Engel oder Kerzenständer gut verkaufen, ebenso wie die selbst genähten Kinderhosen, Schürzen oder Mützen seiner Frau Ursula. Ihm wird der Vollmodus jedoch zuviel, er ist in der Halbzeit ausgestiegen und hat den Stand am Sonntag an einen Nachfolger übergeben.

Ebenso wie Gisela Theunissen, die von Anbeginn des Adventsmarkts seit vielen Jahren dabei ist. Gemeinsam mit ihrer Tochter Andrea Schönamsgruber strickt sie wie ein Weltmeister und hatte jede Menge Mützen, Schals, Handschuhe und Stulpen im Angebot.

„Es schlenkert sich so zusammen, wir sind ganz zufrieden mit dem Verkauf“ ist ihr Resümee. Und schon hat sie mit Beate Wunsch die nächste Kundin. Sie mag den Markt „er ist klein, aber fein“ bringt sie ihre Meinung auf den Punkt.

Jamie Traber widmet sich ihren Crepes, weiß aber dazwischen von vielen Besuchern zu berichten, denen es in Gaggenau besser gefalle als auf den größeren Märkten der Umgebung. „Das Heimische zieht hier“ ist sie überzeugt.

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