Der Kreisverband Die Linke Baden-Baden/Rastatt kritisiert die PFC Deponie-Pläne des Landkreises Rastatt.
Zwei Bereiche der Deponie „Hintere Dollert“ in Gaggenau-Oberweier könnten reaktiviert werden, um 650.000 Kubikmeter Platz zu schaffen – womöglich auch für PFC-haltigen Bodenaushub.
„Nachdem klar ist, dass die Bevölkerung in den Gemeinden um die Deponie Hintere Dollert den ursprünglichen Plan des Landkreises, eine zentrale PFC-Deponie auf der Deponie in Oberweier zu errichten, vehement ablehnt, soll ein Gutachten über Alternativstandorte wohl die Gemüter beruhigen“, erklärte Norbert Maßon, Landtagskandidat der Linken für den Wahlkreis Rastatt, in einer Pressemitteilung.
Die Linke lehnt Ablagerung auf unbelastetem Gebiet ab
Die Linken lehnen eine Ablagerung auf bisher unbelastetem Gelände ab, heißt es weiter. Wenig oder gar nicht belastete Gebiete wie Durmersheim würden nicht in Frage kommen. „Wir wollen keinen PFC-Mülltourismus“, meint Maßon. Nach Meinung der Linken sollte der Bodenaushub standortnah im belasteten Gebiet auf versiegelten Flächen deponiert werden, falls keine Bodensanierung möglich ist.
In der jüngsten Sitzung des Betriebsausschusses des Eigenbetriebs „Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Rastatt“ bemängelte Dieter Balle (Die Linke) zudem den Umgang der Landkreisverwaltung mit der Deponie „Hintere Dollert“ in Oberweier. „In der Vergangenheit wurden dort laut Presseberichten 200.000 Tonnen Papierschlämme gelagert“, sagte er.
Nachdem man von der Gefährlichkeit dieser Altlasten wusste, sei nichts geschehen. „Warum wird nicht geprobt und gemessen? Was hat man jetzt vor?“, fragte Balle im Ausschuss. Zudem sei es seit 2005 verboten, dort PFC-haltiges Material abzulagern.
Materialien liegen auf abgedichteter Deponie
Von 1985 bis 2004 wurden auf der Zentraldeponie in Oberweier Papierschlämme abgelagert, antwortete Regine Krug, Technische Betriebsleiterin des Abfallwirtschaftsbetriebs. „Wie viel PFC-haltiges Material dort abgelagert wurde, wissen wir nicht“, sagte sie. Seit 1993 sei eine zweistufige Umkehrosmoseanlage in Betrieb. Die PFC werden laut Krug aus dem Wasser der Deponie herausgefiltert. Das saubere Wasser werde abgeleitet und das Konzentrat kommt auf die Deponie zurück. „Die Materialien liegen auf einer abgedichteten Deponie“, ergänzte Krug.
Außerdem hat Andreas Merkel (CDU) darauf hingewiesen, dass die im Vermögensplan 2021 des Abfallwirtschaftsbetriebes ausgewiesenen 1,2 Millionen Euro zur Planung und Erweiterung der Deponie „Hintere Dollert“ nicht zum Ergebnis der Aussprache passt. „Wir haben ein ergebnisoffenes Verfahren, in dem man mehrere Standort prüfen will“, sagte Merkel. Es werde 2021 keine Erweiterung der Deponie geben. Deshalb sollte laut Merkel die Position im Vermögensplan gestrichen werden. Die Ausschussmitglieder folgten dem Hinweis Merkels. Die Position wurde aus dem Vermögensplan heraus genommen.