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Gebühren werden nicht erhöht

Gemeinde Loffenau muss erstmals seit vielen Jahren Kredit aufnehmen

In Loffenau bleiben die Grund- und Gewerbesteuern trotz sinkender Einnahmen wegen Corona gleich. Die Gemeinde muss aber erstmals seit vielen Jahren einen Kredit aufnehmen, um den Haushalt zu stemmen. In naher Zukunft sind voraussichtlich weitere Kredite notwendig.

Ein Kindergarten mit einem Spielplatz davor.
Größter Kostenpunkt: In die Kinderbetreuung investiert Loffenau 2021 1,3 Millionen Euro. In diesem Jahr übernimmt die Diakonie die Kindergärten in der Brunnengasse (Bild) und im Kirchhaldenpfad. Foto: Adrian Mahler

Die Gemeinde Loffenau muss erstmals seit vielen Jahren einen Kredit aufnehmen. Trotzdem kommen auf die Bürger 2021 keine steigenden Grund- und Gewerbesteuern zu. Das erklärt Bürgermeister Markus Burger in Bezug auf den Haushaltsentwurf 2021.

In den kommenden Jahren könne er aber eine Erhöhung der Gebühren nicht ausschließen, da die Finanzplanung von 2022 bis 2024 nicht rosig aussehe.

Corona sorgt auch in Loffenau für sinkende Einnahmen. Deshalb verzichtet die Gemeinde laut Burger auf kostspielige freiwillige Leistungen. Burger betont aber: „Das Planwerk ist kein absoluter Sparhaushalt.“ Darin ist die Kinderbetreuung mit rund 1,3 Millionen Euro der größte Kostenpunkt.

2021 zahlt die Gemeinde Zuschüsse an die Evangelische Kirche und die Diakonie in Höhe von knapp 1,2 Millionen Euro. Die Evangelische Kirchengemeinde hat 2020 die Verträge für die Kindergärten in der Kirchhaldengasse und in der Brunnengasse in Loffenau gekündigt.

Wir wollen den Trägerwechsel so reibungslos wie möglich gestalten.
Markus Burger, Bürgermeister von Loffenau

Neue Trägerin wird ab dem 1. August der Diakonieverband Nördlicher Schwarzwald. „Wir wollen den Trägerwechsel so reibungslos wie möglich gestalten“, sagt Burger. Er verweist auch darauf, dass 120.000 Euro an den Träger Spielwiese für den Waldkindergarten gehen.

Neben der Kinderbetreuung bildet das Personal im Rathaus einen großen Kostenpunkt. Mit 1,2 Millionen Euro liegen diese etwa drei Prozent höher als die letztendlichen Kosten in 2020.

Weitere 1,2 Millionen Euro investiert die Gemeinde in drei verschiedene Projekte. Allein der bereits angelaufene Ausbau der Ortsdurchfahrt kostet 851 Tausend Euro.

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Die Sanierung dauert voraussichtlich ein Jahr. In der Oberen Dorfstraße 46 bis 96 werden die Straße, Gehwege, Wasser- und Abwasserleitungen erneuert und Leerrohre für Glasfaserkabel verlegt. Zudem investiert die Gemeinde 260.000 Euro für ein neues Feuerwehrfahrzeug.

Beachtliches Investitionsvolumen

„Das Investitionsvolumen ist für unsere Gemeindegröße beachtlich“, sagt Bürgermeister Burger. Um die Finanzierungslücke zu decken, nimmt die Gemeinde einen Kredit in Höhe von 200.000 Euro auf. Und das, obwohl Loffenau auf ein kleines Polster aus 2020 aufbauen kann.

Die Gewerbesteuer fiel besser aus, als es ursprünglich von den Verantwortlichen prognostiziert wurde: Mit 524.000 Euro lagen die Einnahmen 150.000 Euro höher als angenommen.

2021 rechnet die Gemeinde bei der Gewerbesteuer mit 450.000 Euro. Für Loffenau sei dieser Wert immer noch beachtlich, erklärt Burger. Problematischer sieht es dagegen beispielsweise beim Gemeindewald aus. In den vergangenen Jahren war dieser stets eine verlässliche Einnahmequelle.

Der Gemeindewald stehe im landesweiten Vergleich zwar noch relativ gut da. Doch mittlerweile sind die Preise am Holzmarkt in den Keller gerauscht. „Wir müssten unser gutes Holz verramschen, um höhere Erträge zu erzielen. Und das machen wir nicht“, sagt Burger.

Er plant damit, dass der Wald einen Überschuss von 100.000 Euro abwirft. Die Bundeswaldprämie von 130.000 Euro macht das positive Ergebnis erst möglich. Die derzeitige Lage auf dem internationalen Holzmarkt lässt laut Burger keine positive Prognose zu. So sieht es auch beim Haushalt aus.

„Die Rücklage aus den guten Vorjahren wird Ende des Jahres nahezu aufgebraucht sein“, betont Burger. Künftig seien höhere Kredite notwendig, wenn sich die finanzielle Lage nicht verbessert.

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