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Tierhasser unterwegs?

Kater Leopold und zwei weitere Katzen in Loffenau verschwunden

War es ein unglücklicher Zufall oder sind Tierhasser in Loffenau unterwegs? Laura Gungl bangt um Kater Leopold. In der Nachbarschaft sind noch zwei weitere Katzen spurlos verschwunden.

Der getigerte Kater Leopold ist eine von mindestens drei Katzen, die in Loffenau schmerzlich vermisst werden.
Kater Leopold ist eine von mindestens drei Katzen, die in Loffenau schmerzlich vermisst werden. Foto: Hartmut Metz

Auf ein Wunder wie beim Verschwinden eines Katers in Colmar dürfen die drei Katzenbesitzer in Loffenau kaum hoffen. Anders als bei den glücklichen Franzosen sind sie nicht umgezogen und dann erst verschwand ihr Vierbeiner. Die einheimischen Loffenauer schließen angesichts eines binnen weniger Wochen vermissten Trios nicht aus, dass sich ein Katzenhasser der Tiere annahm und sie umbrachte.

In Colmar kehrte Kater Gustave nach vier Monaten zurück, obwohl ihn seine Familie schon längst abgeschrieben hatte. Im 396 Kilometer entfernten Nürnberg wurde Gustave aufgegriffen und konnte vom Tierheim dank eines Chips samt Registrierung den Neu-Elsässern zugeordnet werden. Dass der Kater in Richtung Franken ausbüxte, war kein Zufall – wohnte doch dort seine Familie zuvor. Wie er allerdings die fast 400 Kilometer lange Strecke überwand, ob als Beifahrer oder auf vier Pfoten wird wohl ewig Gustaves Geheimnis bleiben.

An so ein Happy End wie im Elsass wagt Laura Gungl bei sich nicht zu glauben. Zu rasch verschwanden in Loffenau neben ihrem Kater Leopold zwei weitere Katzen in der Nachbarschaft. „Drei Katzen sind nicht die Masse, aber es ist verdächtig, dass alle drei binnen kürzester Zeit verschwanden“, bereitet ihr die Häufung „im Umkreis von lediglich 100 Metern“ Sorgen.

Drei Katzen bleiben in Loffenau trotz Aufrufs wie vom Erdboden verschluckt

Ihr Kater wurde von ihr Ende September zum letzten Mal gekrault. Die Loffenauerin teilte auf Facebook einen Suchaufruf für ihren Liebling. Zudem durchstreifte sie abends den Ort, um die drei Jahre alte Katze vielleicht zu entdecken. Als Gungl im Oktober von einem weiteren Verschwinden eines Stubentigers erfuhr, informierte die 32-Jährige Bürgermeister Markus Burger. Der wies die Einwohner auf den Verlust hin und bat um Hinweise an das Rathaus – doch bisher bleiben die drei Tiere wie vom Erdboden verschluckt.

„Es könnte alles sein: Er wurde vom Auto angefahren und verendete im Straßengraben“, fürchtet Gungl. In der Nachbarschaft wüsste sie niemand, der vor Kurzem zuzog, „katzenfeindlich“ gesinnt sei und die Vierbeiner deshalb beseitige. Aber sie weiß ebenso: „Es gibt auch Menschen, die legen Giftköder für Hunde aus.“

Der Gedanke plagt sie, schließlich hat die Loffenauerin ihre „stinknormale Hauskatze bereits als Baby geholt. Leopold hatte ein schönes, gutes Leben bei mir: Er war schon ein guter Kater“, gerät Gungl ins Schwärmen. Aufgrund ihrer besonderen Beziehung zu dem Stubentiger schafften sich auch ihre Eltern einen an. „Sie sahen, wie schön es ist, wenn so ein Felltiger abends aufs Sofa zum Kuscheln kommt“, schwelgt die 32-Jährige in Erinnerungen.

Eine neue Katze will sie sich aber vorerst nicht holen. „Das kommt nicht in Frage“, stellt Gungl klar. Weil die Hoffnung zuletzt stirbt, hat Gungl sie aber noch nicht ganz begraben: „Vielleicht ist Leopold irgendwo unterwegs und tobt sich aus – und irgendwann kommt er durch die Katzenklappe gestiefelt.“

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