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Neues Personal in Sicht

Nach acht Kündigungen: Im Kindergarten in Loffenau gibt es mehrere Bewerbungen

Im Kindergarten Kirchhaldenpfad ist die Personalsituation angespannt. Acht Mitarbeiterinnen haben gekündigt. Nun gibt die Trägerin, die Diakonie Nördlicher Schwarzwald, Entwarnung.

Für die künftige Leitung des Kindergartens Kirchhaldenpfad fanden am Donnerstag Vorstellungsgespräche mit Bewerbern statt.
Für die künftige Leitung des Kindergartens Kirchhaldenpfad fanden am Donnerstag Vorstellungsgespräche mit Bewerbern statt. Foto: Hartmut Metz

Die zahlreichen Kündigungen im Kindergarten Kirchhaldenpfad in Loffenau haben im Gemeinderat am Dienstagabend erneut zu Diskussionen geführt. Nach Informationen dieser Redaktion haben sich insgesamt acht Erzieherinnen dazu entschieden, die Einrichtung zu verlassen – darunter auch die Leiterin.

Das löste große Bedenken bei den Eltern aus: Wie geht es weiter? Muss der Kindergarten sogar schließen? Gibt es für mein Kind noch einen Betreuungsplatz? Diese Sorgen äußerten mehrere Eltern in der Gemeinderatssitzung Anfang Juni. In der jüngsten Sitzung am Dienstag nahm die Trägerin, der Diakonieverband Nördlicher Schwarzwald, zur aktuellen Lage Stellung.

Im Personalwesen wird so gerechnet: 100 Prozent entsprechen einer Vollzeitstelle. Carmen Tiefenbacher, Abteilungsleiterin Kinderbetreuung, erklärte, dass bis Oktober 645 Prozent des erforderlichen Personals abgedeckt seien – wobei bei der Rechnung 486 Prozent dem erforderlichen Stammpersonal entsprichen.

Mittlerweile haben wir Lösungen gefunden.
Carmen Tiefenbacher, Abteilungsleiterin Kinderbetreuung bei Diakonieverband

Ab Oktober sieht die Lage aufgrund der Kündigungen dann schlechter aus. Doch laut Tiefenbacher ist mit 515 Prozent weiterhin der Mindestwert beim Personal gewährleistet. Dabei hieß es noch vor wenigen Wochen, dass im Oktober mit 310 Prozent (vier Stammbetreuerinnen) plus 55 Prozent aus Vertretungskräften die Personalnot wegen „Ausfällen durch Kündigungen und Schwangerschaften“ beginne.

„Mittlerweile haben wir Lösungen für den Oktober gefunden“, sagte Tiefenbacher. Die Suche nach neuem Personal entwickle sich positiv. „Die Bewerberlage ist überraschend gut“, betonte sie. Derzeit gebe es sechs Bewerberinnen für den Gruppendienst im Kirchhaldenpfad. Weitere Interessentinnen hätten angekündigt, sich zu bewerben.

Neues Personal wird in den kommenden Wochen eingeführt

Sicher sei, dass am 1. Oktober eine pädagogische Fachkraft in Loffenau eine 50-Prozent-Stelle anfange. Zusätzlich wechsle im September eine 100-Prozent-Kraft innerhalb des Diakonieverbands in die Kita Kirchhaldenpfad. Auch eine neue Kita-Leitung ist in Sicht: Am Donnerstag haben nach Tiefenbachers Aussage entsprechende Vorstellungsgespräche stattgefunden.

Bürgermeister Markus Burger (parteilos) sagte in der Sitzung, bei den Gesprächen dabei sein zu wollen. Er wies darauf hin, dass es nun eine „Überbrückungsphase“ geben werde, bis die künftigen Erzieherinnen – unter Berücksichtigung etwa von Kündigungsfristen – alle ihre Stelle antreten könnten. In rund vier Wochen soll bekannt sein, wie viele Erzieherinnen in Loffenau anfangen werden. „Dann sind die Bewerbungen abgearbeitet.“

Tiefenbacher betonte: „Ich gehe fest davon aus, in den nächsten Wochen weiteres Personal einzustellen. So wird sich die Lage weiter entspannen.“ Eine Entspannung sehen längst nicht alle. So sagte Wolfgang Reik, Fraktionssprecher SPD und Aktive Loffenauer Bürger, in Bezug auf die Kündigungen: „Das ist eine schlechte Situation für Loffenau. Eltern haben gerade keine Garantie für einen Krippenplatz.“

Tiefenbacher entgegnete: Ziel sei es, so viel Personal einzustellen, dass ab März 2023 statt einer wieder eineinhalb Krippengruppen existieren. Aktuell sei es schwer, die Vormerkungen für Krippenplätze noch in diesem Jahr zu bedienen. Doch hierfür gebe es Lösungen. Zum Beispiel könne eines der Kinder vorübergehend weiter bei der Tagesmutter bleiben – bis sich die Personalsituation im Kirchhaldenpfad entspannt.

Der Eingang zum Kindergarten Brunnengasse in Loffenau.
Der Eingang zum Kindergarten Brunnengasse in Loffenau. Foto: Adrian Mahler

Ramona Oertel (CDU) forderte derweil Maßnahmen, damit das neue Kita-Personal nicht auch wieder kündigt. „Wir müssen die Erzieherinnen halten.“ Tiefenbacher versicherte, dass die Diakonie unter anderem Coachings, eine Supervision und gezielte Gespräche mit der neuen Leitung plane.

Was war überhaupt der Grund für die ganzen Kündigungen?
Roland Seeger, FWG-Gemeinderat

FWG-Gemeinderat Roland Seeger fragte daraufhin: „Was war überhaupt der Grund für die ganzen Kündigungen?“ Dazu wollte Tiefenbacher auch aus datenschutzrechtlichen Gründen keine genauen Angaben machen. „Es waren persönliche Entscheidungen“, sagte sie.

Schließlich regte Reik an, in Loffenau wieder einen Kindergarten-Ausschuss einzuführen. So könnten die Räte künftig früher involviert werden. „Von den aktuellen Problemen haben wir definitiv zu spät erfahren.“ Burger sagte zu, einen entsprechenden Ausschuss zu bilden.

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