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Wegen Long Covid geschlossen

TSV Loffenau sucht händeringend neue Pächter für die Sportgaststätte

Die Mannschaften des TSV Loffenau können seit einiger Zeit nicht mehr in die Sportgaststätte „Auszeit“ einkehren. Der bisherige Pächter leidet unter Long Covid und kann nicht mehr weitermachen.

Die Sportgaststätte in Loffenau kann auch außen bewirtet werden.
Die Sportgaststätte in Loffenau kann auch außen bewirtet werden. Foto: Michael Ebner

Nach dem Sport gemütlich zusammensitzen, noch über den Wettkampf diskutieren, woran Sieg oder Niederlage lag, und auch über Privates mit den Kumpels und Freunden quatschen. Für viele ist das ein wichtiges Ventil, um für eine gewisse Zeit abzuschalten und zeichnet das Vereinsleben besonders aus. „Es ist schon extrem wichtig für das Vereinsleben“, bestätigt Ralf Merkle und bedauert, dass derlei derzeit beim TSV Loffenau nicht mehr wie früher in der vereinseigenen Sportgaststätte namens „Auszeit“ möglich ist.

Das bisherige Pächter-Ehepaar Karl und Silvia Knoll bewirtete das Lokal direkt neben dem Fußballplatz so, wie es sich die rund 850 Mitglieder des TSV wünschten. Der Start stand aber bereits unter einem unglücklichen Stern: Kaum hatten die beiden im März 2020 geöffnet, begann Corona zu grassieren.

Trotzdem waren nach dem Abklingen der Pandemie-Restriktionen die Besucherzahlen so gut, dass es laut Merkle „nicht daran scheiterte“ – doch Mitte Juli baten die Wirtsleute trotzdem den Vorstandsvorsitzenden des TSV, das Pachtverhältnis zu beenden. Endgültig schloss die „Auszeit“ am 10. September: Nach einer Corona-Erkrankung bremsten die Spätfolgen die Pächter aus.

Karl Knoll leidet „so schwerwiegend“ unter Long-Covid, dass er sich mit seiner Gattin deshalb keine Wiedereröffnung des Gastronomiebetriebs vorstellen kann, heißt es auf der Homepage des Turn- und Sportvereins.

Gutscheine für die „Auszeit“ können in Bad Herrenalb eingelöst werden

„Mit einer Wiedereröffnung ist in absehbarer Zeit nach derzeitigem Gesundheitszustand leider nicht mehr zu rechnen“, fürchtet der Fünf-Sparten-Klub und verweist darauf, dass „gültige Gutscheine nach Angaben von Familie Knoll während der Schließung im Restaurant ,Klosterscheuer’ in Bad Herrenalb eingelöst werden“ können.

Mit der „Klosterscheuer“ haben Karl und Silvia Knoll beruflich nichts zu schaffen, aber „auf Grund persönlicher Verbindungen“ zum dortigen Betreiber in Bad Herrenalb hätten sich die TSV-Pächter mit ihm geeinigt, die Gutscheine im Nachbarort einzulösen – ein faires Verhalten der Familie Knoll gegenüber den alten Gästen.

„In gegenseitiger Absprache wurde bereits die Suche nach einem neuen Pächter“ forciert, berichtet Merkle vom schnellen Reagieren seines Vereins im Sommer. Dass die Nachfolge-Suche in der gegenwärtigen Zeit „gewiss keine leichte Aufgabe“ sei, bekam der TSV-Chef auch von dem eingeschalteten Immobilienmakler zu hören, der mit der Vermarktung der Sportgaststätte beauftragt wurde.

Die „Auszeit“ in Loffenau wurde erst 2019 renoviert

Auch der Vertreter der Vertragsbrauerei Hoepfner bestätigte den Loffenauern, es gäbe angesichts des Personalmangels im Gastgewerbe und den explodierenden Strom- und Gaspreisen kaum eine schlechtere Zeit, Pächter zu suchen. Der Hoepfner-Vertreter weiß laut Merkle von aktuell „20 bis 25 verwaisten Gaststätten“ und „mahnte daher Geduld an“.

Deshalb appellierte Merkle an die eigenen 850 Mitglieder und den Freundeskreis, sich bei Interesse zu melden oder Empfehlungen auszusprechen, sofern jemand aus dem Bekanntenkreis eine Bewirtung ins Auge fassen wolle. Ganz hoffnungslos scheint die Lage für den TSV nicht: „Vier Besichtigungen führten wir bereits durch“, erzählt der Vorstandsvorsitzende, „aber bisher konkretisierte sich nichts.“

Und das, obwohl die „Auszeit“ 2019 komplett renoviert wurde für rund 25.000 Euro. So besitze die Gastwirtschaft „Flair wie ein normales Restaurant“, hebt Merkle hervor. Zudem sei in Loffenau das „Angebot nicht so groß, weshalb die Sportgaststätte nicht unattraktiv ist“, findet der 27-Jährige.

Einstweilen sind die Loffenauer Bezirksliga-Fußballer froh, dass die Abteilungen und Eltern von Jugendspielern den Kiosk am Sportplatz betreiben. Dennoch „arbeitet die Vorstandschaft unter Hochdruck daran, für eine bewirtete Sportgaststätte“ zu sorgen, verspricht Merkle und betont zum Abschluss, dass er in „unserem Clubhaus einen wichtigen Treffpunkt für ein lebendiges, engagiertes und abteilungsübergreifendes Vereinsleben“ sieht.

Kontakt

Interessenten können sich bei Ralf Merkle, Telefon (01 76) 72 53 64 58, E-Mail: Ralf.merkle@tsv-loffenau.de melden.

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