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Noch bis Montag

Maimarkt in Gaggenau: Heißhunger auf Langos und Kettenkarussell

Wer will noch mal, wer hat noch nicht? Definitiv die Gaggenauer: Sie zog es in Scharen auf den Maimarkt, der wegen Corona zwei Jahre lang nicht stattgefunden hatte.

Gaggenauer Maimarkt, 2022
Angst vor Nähe hatten die Besucher des Maimarkts nicht. Die Verlockungen der Buden und Fahrgeschäfte zogen zahlreiche Gaggenauer auf den Annemasseplatz. Foto: Christiane Krause-Dimmock

Schlange stehen für Kartoffel-Twister und Langos, Seife schnuppern und sich vom Jumper so richtig durchrütteln lassen? Auf dem Maimarkt in Gaggenau, der noch bis einschließlich Montag kunterbunte Akzente setzt, konnte auch zum Muttertag ein jeder nach seiner Fasson das Wochenende zelebrieren.

Der Zuspruch, den Händler, Krämer und Schausteller erfuhren, war mächtig. Zwei Jahre Corona-Pause beim Maimarkt in Gaggenau haben den Appetit auf maskenloses Dicht-an-Dicht unübersehbar anschwellen lassen.

Klare Sieger waren am Samstagabend alle Beschicker, die das zu bieten hatten, was lange vermisst wurde. Die klassischen Fest-Leckereien – von der Bratwurst über Gebackenes und Gebranntes bis hin zu Fisch in allen Varianten – sorgten dafür, dass die Besucher artig in der Schlange standen. Die Angst vor Ansteckung schien auf dem Annemasseplatz keine Rolle mehr zu spielen.

Fahrgeschäfte, Fressstände und Krämerbuden in Gaggenau

Während im Kettenkarussell immer wieder das Fliegerlied dazu ermunterte, die Hände in die Höhe zu recken und die typischen Moves zu machen, konnten sich die Besucher wenige Meter weiter für bare Münze auch auf allerlei andere Weise herumwirbeln lassen.

Wem das gar zu bedenklich erschien, der vermochte sein Geschick im gläsernen Irrgarten zu probieren. Und wem gar nichts von der Hand ging, der konnte sich auf dem Krämermarkt unterweisen lassen, etwa in der Kunst des Tomaten- und Käseschneidens oder im richtigen Würzen.

Denn auch allerlei getrocknete Kräuter, Schmuck, Feinwerkzeuge und Wäsche sind die Must-Haves eines solchen Events, das auch viel Raum für zur Schau gestellte Statements gibt.

Flaggen der unterschiedlichsten Couleur wie die schwarz-gelbe Baden-Württemberg-Ausfertigung, spontane Piercings nach Wunsch oder Tattoos für Anfänger, die nach einer gewissen Zeit einfach wieder verschwinden, ähnlich wie die vielfach angebotenen T-Shirts mit teilweise markig-witzigen Aufdrucken, machten das Bild rund. „Ich bin kein Klugscheißer. Ich weiß es wirklich besser“, vermag man etwa auf der Brust zu tragen.

Ob gleich alles in die Tüte kam und für wen sich die Sache gelohnt hat, wird sich erst am Ende der mehrtägigen Veranstaltung zeigen. Klar war jedoch schon am Wochenende, dass die Erleichterung bei Kunden aber auch Beschickern groß war, dass endlich wieder etwas geht.

Verkehrschaos zum Maimarkt bleibt aus

Zwischen bunten Ballons, Zuckerwatte, Boxautos und Kinderkarussell flanierten und feierten gleichermaßen Paare, Familien aber auch die Jugend den Umstand, dass der traditionelle Maimarkt endlich zurück ist. Ein Highlight, das schon vom Zubringer aus wie ein großes Werbeschild auf sich aufmerksam macht.

Trotz gutem Zulauf, der auch mit einer entsprechenden Blechlawine verbunden war, die am Ende in den ruhenden Verkehr mündete, schien zumindest am Samstagabend eine beachtliche Disziplin zu herrschen. Einladende Parkverbotszonen, etwa in der Berliner Straße, blieben von Verkehrsrowdys weitestgehend verschont.

Die Anbindung der Festmeile an die City, die sich dank des Krämermarktes ganz selbstverständlich ergibt, ließ manchen auf die dortigen Parkmöglichkeiten ausweichen.

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