Wie viel ist uns die Pflege wert? Bleibt die Pflege noch bezahlbar? Reichen die Reformen aus? Würde man die Berichterstattung zum 50-jährigen Bestehen der Altenhilfe auskramen, dann stünden dort vermutlich genau dieselben Fragen wie auch heute noch. Das ist nicht nur erschreckend. In erster Linie ist es traurig.
Denn an der Brisanz der Fragen hat sich nichts geändert: Nur, dass sie immer dringender beantwortet werden müssen. Schon jetzt können sich viele Menschen keinen Heimplatz mehr leisten. Schon lange sind auch private Pflegedienste keine erschwingliche Alternative mehr. Immer öfter müssen sich Angehörige für die Pflege daheim entscheiden, weil es anders einfach nicht funktioniert.
Streiks in der Altenpflege würden zu mehr Leid führen
Immer wird das Problem also auf dem Rücken derer ausgetragen, die am wenigsten dafür können: den Senioren, den Angehörigen und den Pflegekräften.
Derzeit überzieht die Gewerkschaft Verdi Kindergärten und Horteinrichtungen mit Streiks. Denn auch hier fehlt es an allen Ecken und Enden. Diesen Schritt ist die Pflege noch nicht gegangen. Zum Glück. Denn die Leidtragenden wären wieder die alten Menschen.
Aber einen Streik braucht es ja auch gar nicht. Warten wir einfach noch ein wenig ab. Dann gibt es schlicht zu wenig Personal, um die Senioren zu versorgen. Vielleicht passiert dann ja endlich was.
