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Informatin an die Belegschaft

Mercedes-Benz-Werk Gaggenau setzt Stellenabbauprogramm fort

Im Mercedes-Benz-Werk Gaggenau steht die Diskussion, wie die Transformation bewältigt werden soll, kurz vor dem Abschluss. Die Auftragslage am Standort ist sehr gut. Das Stellenabbauprogramm im Verwaltungsbereich wird aber fortgesetzt.

Benz-Werk Gaggenau Daimler Achsen Produktion in Zeiten von Corona Mai 2020
Die Schutzmaßnahmen gelten weiter: Wie hier in der Achsenfertigung gibt die Corona-Pandemie im Benz-Werk Gaggenau die Rahmenbedingungen vor. Foto: Thomas Dorscheid

Das Mercedes-Benz-Werk Gaggenau steht bei der angestrebten Erstellung eines Zielbildes, wie die Transformation bestmöglich gemeistert werden kann, kurz vor dem Abschluss. In einer Mitarbeiterinformation am Dienstag, die online und anstelle der regulären Betriebsversammlung stattfand, informierten Betriebsrat und Werkleitung die Belegschaft. Im Pressegespräch im Anschluss sagte Betriebsratsvorsitzender Michael Brecht, dass man „kurz vor dem Durchbruch“ stehe.

Bei der Formulierung von Zielbildern einigen sich Geschäftsführung und Betriebsrat auf Eckpunkte, wie die Zukunft des Standortes abgesichert werden soll.

Brecht sagte auch, dass das Zielbild für Gaggenau in engem Schulterschluss mit den weiteren Aggregate-Standorten Kassel und Mannheim abgestimmt werden soll: „An jedem Standort gibt es Unsicherheit, was die Zukunft angeht.“ In Wörth sind die Zielbild-Verhandlungen bereits abgeschlossen.

Batterie-Recycling bleibt Thema

In Gaggenau ist die geplante Aufbereitung alter Fahrzeugbatterien weiterhin ein Thema in diesem Zusammenhang - vorbehaltlich der Genehmigung einer Forschungsanlage, die zuvor eingerichtet werden müsste. Hierfür befinde man sich „in vielversprechenden Gesprächen mit den Behörden“, so Standortleiter Thomas Twork.

Twork wies auch daraufhin, dass die rund 1.500 Mitarbeiter, die im Werk Gaggenau dem Pkw-Bereich zugeordnet sind, weniger vom Thema Transformation tangiert seien, da es hier um „antriebsunabhängige Technologien“ gehe. Dazu zählen etwa die Klappenteilumfänge oder die Integralträgervormontage. Zur Erweiterung der Klappenteilefertigung am Standort wird in Gaggenau derzeit ein neues Gebäude errichtet.

Stellenabbau läuft weiter

Twork bestätigte im Pressegespräch auf Nachfrage, dass das Stellenabbauprogramm im indirekten Bereich (also außerhalb der Produktion) fortgeführt wird. Aktuell zählt der Standort noch 6.190 Mitarbeiter; im Dezember 2020 waren es noch rund 6.300 Beschäftigte. Insbesondere in der Verwaltung werden bei Daimler Stellen über die Instrumente Abfindungen und Altersteilzeit mit dem Ziel der Senkung von Fixkosten abgebaut.

Die anhaltend gute Auftragssituation hat indes auch dazu geführt, dass laut Betriebsrat seit April wieder Leiharbeiter beschäftigt werden. Derzeit sind es rund 100. Zudem sind über 800 Ferienarbeiter eingestellt worden, um die Urlaubszeit gut überbrücken zu können; alle Stellen sind hier bereits besetzt.

Der Standortort profitiert von einer sehr guten Konjunktur: Der Absatz von Daimler Trucks lag im zweiten Quartal 2021 mit über 112.000 Einheiten um 94 Prozent über dem Vorjahresniveau, wobei das Jahr 2020 deutlich von den weltweiten Folgen der Corona-Pandemie geprägt war.

Probleme mit Halbleitern

Thomas Twork zur aktuell guten Lage: „Das Jahr 2021 hat – rein wirtschaftlich gesehen – vielversprechend begonnen und die gute Entwicklung schreibt sich auch bei uns im Mercedes-Benz-Werk Gaggenau weiter fort. Derzeit läuft unsere Produktion planmäßig, wir sind sehr gut ausgelastet und die Auftragslage ist positiv.“

Allerdings, darauf wies der Betriebsrat hin, hat die Lieferantenproblematik bei den Halbleitern Auswirkung auch auf die Produktion in Gaggenau; es müsse kurzfristig reagiert werden.

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