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Ausbildungsnacht

Mercedes rührt die Gaggenau die Werbetrommel für den Nachwuchs

Auch die Marke mit dem Stern muss inzwischen Reklame machen, um Nachwuchs zu rekrutieren. Das ist bei der Ausbildungsnacht im Mercedes-Werk in Gaggenau geschehen.

Melissa Dogru zeigt Lenny (Mutter Kerstin rechts im Bild) wie man aus Aluminiumprofilen einen kleinen Truck baut
Melissa Dogru zeigt Lenny (Mutter Kerstin rechts im Bild) wie man aus Aluminiumprofilen einen kleinen Truck baut Foto: Christiane Krause-Dimmock

Girlsday, Boysday – bei der inzwischen 15. Ausbildungsnacht im Mercedes-Benz Werk in Gaggenau spielte das Geschlecht eine eher untergeordnete Rolle. Vielmehr sei es die Leidenschaft für den angestrebten Beruf, der bei weitem mehr Gewicht habe. Daran ließ der Leiter Aus- und Weiterbildung, Gerwin Kohlbecker, keine Zweifel aufkommen, als deutlich mehr als 500 junge Leute in die mächtige Werkshalle strömten, in denen die Azubis sich auf den beruflichen Ernst des Lebens vorbereiten.

Schon auf dem Parkplatz gab es erste Einblicke. Der Eactros 400, eines der Flaggschiffe, war eigens aus Wörth gebracht worden, um vor Augen zu führen, wofür das Werk steht.

Dass wir bis in den Mai hinein Auszubildende rekrutieren, hat es früher nicht gegeben.
Gerwin Kohlbecker, Leiter Aus- und Weiterbildung

Lukas Erhardt, der dort in der Anlaufsqualifizierung und Weiterbildung tätig ist, wurde genau wie sein Kollege Andreas Leistner immer wieder umringt und mit vielen Fragen konfrontiert.

Zuvor hatte auch Erhardt einen Blick in die Halle des Ausbildungszentrums geworfen und war begeistert – von dem Event aber vor allem von dem, womit dort der Nachwuchs arbeitet: beginnend bei der Ausstattung mit Schweißkabinen über elektrische Anlagen bis hin zu Robotern.

Homeoffice gibt es auch für Azubis

Das sei letztlich auch einer der Gründe, warum hier jeder Azubi und Werkstudent, derer es hier gegenwärtig knapp 300 gibt, von Anfang an mit einem eigenen Laptop ausgestattet wird. Ohne ginge da kaum zu machen, erklärt Kohlbecker, dass hier das digitale Zeitalter längst feste Konturen habe.

Schließlich werden hier technische anspruchsvolle Berufe bis in den Bereich Informatik/Informationstechnik ausgebildet. So sei es gewissermaßen auch eine Selbstverständlichkeit, dass im Haus selbst die Azubis vom Homeoffice Gebrauch machen können.

Wie das alles aus nächster Nähe aussieht, schaute sich Tim Schwerdel zusammen mit seinem Vater Rainer an. Beide ließen sich von Lejs Cakir und Julius Gerstner zeigen, wie deren Station in der Werkhalle aussieht.

Jugendliche waren gemeinsam mit ihren Eltern unterwegs

Überhaupt waren viele Jugendliche mit Eltern erschienen, auch Lenny Krämer, der Mutter Kerstin dabei hatte. Zwar sei noch nicht klar, in welche Richtung es mal für Lenny gehen werde. Jetzt geht es erstmal in ein Praktikum – völlig ergebnisoffen. Das Bauen eines Trucks aus Aluminiumprofil, bei dem ihm Azubi Melissa Dogru half, konnte schon mal mächtig punkten. Auch bei Vater und Tochter. Denn Salma Schiebenes und Papa Jörg hatten sich auch am Truck versucht. Fertigungsmechanikerin wird Salma wohl eher nicht werden, eher ein duales Studium anstreben.

Wie erfolgreich das Event war, das müsse sich zeigen. Denn auch die Marke mit Stern muss inzwischen die Werbetrommel in Sachen Nachwuchsgewinnung rühren. „Das hat sich bereits in den letzten Jahren abgezeichnet“, berichtet Gerwin Kohlbecker. „Dass wir bis in den Mai hinein Auszubildende rekrutieren, hat es früher nicht gegeben.“

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