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Vielseitiges Programm

Dreitägiges Dorffest: Michelbach feiert sich selbst

Rund 1.000 Gäste besuchten am Wochenende das Dorffest in Michelbach. Der Höhepunkt war ein großer Festumzug am Sonntag. Vier Jahre lang konnten die Feierlichkeiten zuletzt nicht stattfinden.

Doowall-Hexen
Gut behütet: Rund 50 der sogenannten „Doowall-Hexen“ beteiligten sich an dem Sternmarsch auf das Festgelände. Die Kräuter-Hexen gaben sich besonders viel Mühe mit ihren Verkleidungen, insbesondere mit ihrem Hutschmuck. Foto: Foto: Elke Rohwer

Trotz vierjähriger Pause hat Michelbach das Feiern im großen Stil nicht verlernt. Das 23. Dorffest war ein voller Erfolg. Zahlreiche Besucher aus der nahen Umgebung und dem weiteren Umland feierten gemeinsam und genossen das umfangreiche Festprogramm.

Bereits das Warm-up am Freitag übertraf mit rund 1.000 Gästen die Erwartungen der Veranstalter. Rund 150 Liter Bier und 300 Würste im Weck wurden an dem Abend ausgegeben.

Freudig ausgelassen war auch die Stimmung am Samstagmittag bei der Festeröffnung. Die Gruppen, die am Sternmarsch teilnahmen, wurden von Moderator Achim Schäfer mit großem Hallo begrüßt. Mit dabei waren unter anderen rund 50 Doowall-Hexen, die als Kräuterhexen auftraten.

Unterschiedliche Gruppen beteiligten sich

Temperamentvoll zeigte sich neben dem TV Michelbach eine Abordnung der örtlichen Feuerwehr in historischen Uniformen, die unter Beweis stellten, dass sie mit dem Wasserschlauch umzugehen verstehen.

Auch die Michelbacher Heckergruppe unter der Leitung von Roland Bittmann präsentierte sich historisch gekleidet und mit überraschendem Knalleffekt. Neben dem Kirchenschweizer Stefan Herm durften auch die drei Michelbacher Nachtwächter Erich Rid, Wittlaf Rieger und Martin Büchler nicht fehlen.

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Die Trachten- und Volkstanzgruppe begeisterte am Lindenplatz mit ihren Tänzen. Besonderen Applaus bekamen die Tänzerinnen in Michelbacher Tracht, als sie kurzzeitig ihre männlichen Tanzpartner trugen.

Für gute Stimmung sorgten die Dorfbüttel Eugen Weber und Andreas Herm, die in launigen Worten die Dorffestgesetze vortrugen und die Grenzen in Richtung Schwaben und Sulzbach definierten. Ortsvorsteher Ralf Jungfermann begrüßte die Gäste und wünschte den Besuchern ein schönes Festwochenende im Zeichen von Tradition, Kunst und kulinarischen Spezialitäten.

Oberbürgermeister und Schirmherr des Dorffests Christof Florus zeigte sich begeistert vom Angebot: „Wir wissen alle, warum ihr so gerne in Michelbach wohnt. Michelbach ist etwas Besonderes. Ein Dorffest wie dieses, das im Dorf seit rund 50 Jahren regelmäßig stattfindet, bekommt man in Gaggenau und den anderen Ortsteilen nicht hin“, schloss Florus und erntete großen Applaus.

Traditioneller Fassanstich

Anschließend zogen die Gruppen zur großen Festbühne zum traditionellen Fassanstich, für den OB Florus zwölf Schläge benötigte, bis das Bier endlich floss. Dann hieß es Bühne frei für die Trachten- und Volkstanzgruppe unter der Leitung von Conny Abendschön und Jasmin Krug, die gleich mit zwei Tanzgruppen ihr Können unter Beweis stellten. Musikalisch begleitet wurden sie dabei von Markus Herm am Akkordeon.

Anschließend sorgten die Gesangsgruppe der Naturfreunde und danach die Albtalmusikanten für gute Unterhaltung. Neben dem Bühnenprogramm freuten sich auch die zahlreichen Verkaufsstände über regen Zulauf.

Altes Handwerk: Töpfer Hannemann zeigt Romi Schofer und ihrem Bruder Jakob den Umgang mit der Töpferscheibe.
Altes Handwerk: Töpfer Hannemann zeigt Romi Schofer und ihrem Bruder Jakob, wie die Töpferscheibe funktioniert. Foto: Foto: Elke Rohwer

Neben dem traditionellen Gutsel-Stand wurden Insektenhotels, Holzspiele und Duftkerzen ebenso angeboten wie Holzschnitzereien, romantisch-stimmungsvolle Gemälde und Grußkarten, Schmuck, Getöpfertes, Näh- und Strickwaren sowie Bienenprodukte. Beliebt bei Kindern war Peter Hannemann, der mit ihnen an der Töpferscheibe Schalen und Vasen kreierte.

Am Abend verzauberte der mystisch beleuchtete Michelbach auf besondere Weise. Wem der Sinn nun nach Livemusik stand, besuchte entweder das Festzelt des Harmonika-Orchesters, wo die „Bernstein Combo“ um Bernd Herm, Markus Herm, Mario Götz und Gerald Wipfler für musikalische Unterhaltung sorgte, oder die FZC-Ranch, bei der die Bands „Save a Horse“ und „Cabanossi“ die Bühne zum Beben brachten.

Festumzug am Sonntag

Zu den Höhepunkten am Sonntag gehörte der große Festzug entlang des Bachs, bei dem sich alle Gruppierungen und Vereine präsentierten.

Das Konzept ging auf, die Festbesucher waren durchweg begeistert. „Ich mag die Hecker-Gruppe. Sie erinnert an die Menschen, die 1849 für Demokratie kämpften“, sagt Dieter Michelbach aus Kuppenheim, selbst Mitglied der Gruppe. „Das Flair in diesem Dorf ist wunderbar. Hier gibt es noch dörfliche Freundschaften, verbunden mit einer großen Herzlichkeit. Hier wird man auch als Auswärtiger mit offenen Armen aufgenommen.“

Auch Andrea Harrer hat sich seit Monaten auf das Dorffest gefreut. Zusammen mit ihren Töchtern Lea (14) und Eva (11) tanzt sie seit sechs Jahren in der Trachtengruppe. „Das Tanzen in der Gruppe macht uns großen Spaß. Es ist so schön, diese Tradition weiterzuführen und sie beim Dorffest zu präsentieren.“

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