Nicht nur sportlich läuft es bei der Sportvereinigung Ottenau aktuell sehr gut. Nachdem die Fußballer als Titelverteidiger souverän in das Viertelfinale des Bezirkspokals eingezogen sind, gibt es auch aus der Verwaltung gute Nachrichten: Mit einem einstimmigen Vorstandsbeschluss schuf das Gremium eine gute Ausgangsposition für die Zukunft des Vereins.
Das Murgstadion an der Mozartstraße soll komplett saniert und erweitert werden.
Letzter Umbau liegt fast 20 Jahre zurück
Die Fußballabteilung erhält damit nach vielen Jahren der räumlichen Trennung von Rasenplatz im bekannten Stadion an der Murg und dem einen Kilometer entfernten Hartplatz bei der Merkurschule wieder eine gemeinsame Heimat.
Der neue Rasenplatz wird um rund 15 Meter weiter Richtung der Parkplätze und der Sportgaststätte verschoben. Direkt quer dahinter entsteht so ausreichend Raum für einen Kunstrasenplatz, der sogar DFB-Normgröße hat.
Dabei werden auch die Drainagen für beide Spielfelder sowie die Bewässerungs- und die Flutlichtanlage erneuert.
Somit erhalten die Fußballer aller Altersklassen die Möglichkeit, das ganze Jahr über und unabhängig von der Witterung trainieren zu können. Zusammen mit dem kürzlich sanierten Umkleide- und Sanitärtrakt entsteht dann eine moderne Fußballsportanlage, mit der sich der Verein besonders für Jugendliche wieder attraktiver darstellen könne, so die Hoffnung der Sportvereinigung Ottenau.
Von unbefriedigender Trainingssituation zu DFB-Norm
Schon seit längerer Zeit beschäftigten sich ein paar Fußballfreunde der Sportvereinigung mit möglichen Verbesserungen der derzeitigen unbefriedigenden Sportplatz-Situation. Neben der räumlichen Trennung war auch der bauliche Zustand der beiden Anlagen nicht mehr zufriedenstellend. Mit den negativen Erfahrungen aus zwei Umbaumaßnahmen in den Jahren 1987/88 und 2002 sollte nun eine bessere Lösung gefunden werden.
Ende 2019 ergriffen die beiden langjährigen Vereinsmitglieder Peter Schillinger und Wolfgang Lang die Initiative und begannen mit großer Beharrlichkeit die Machbarkeit verschiedener Ideen auszuloten.
Vermessungen durch ein Ingenieurbüro bestätigten die mit Augenmaß ausgesuchten Flächen als ausreichend. Es wurde ein Arbeitskreis Umbau um Manfred Striebich, Mathias Fritz, Peter Schillinger, Bernd Wittur, Stefan Schweigel, Yannick Jas, Markus Quarz und Dirk Glaser eingerichtet.
Nach der Besichtigung von Anlagen bei Nachbarvereinen und ersten Gesprächen mit der Stadtverwaltung und weiteren beteiligten Institutionen wurde ein Architekt für Sportstättenbau beauftragt. Die Stadtverwaltung bestätigte am 9. Februar 2021 die Vollständigkeit der eingereichten Unterlagen.
Für die weiteren behördlichen Genehmigungen durch das Landratsamt und das Regierungspräsidium Karlsruhe zum Lärmschutz der angrenzenden Wohnbebauung und besonders zum Hochwasserschutz wurden Gutachten in Auftrag gegeben. Am 20. August 2021 erteilte die Stadt die Baugenehmigung. Allerdings fehlt im Moment noch der Rote Punkt, so dass der erste Spatenstich noch warten muss.
Gemeinderat muss Förderzusage noch abnicken
Die Finanzierung der Gesamtkosten von 856.000 Euro steht ebenfalls. Die Fördermittel des Badischen Sportbundes haben einen Umfang von 30 Prozent. Zudem soll es eine – noch nicht vom Gemeinderat beschlossene, aber zugesagte – Förderung der Stadt in Hohe von zehn Prozent der Gesamtkosten geben.
Daneben stehen ein Kredit unterhalb der Hälfte der Gesamtsumme und mit einer Laufzeit von 20 Jahren, sowie geplante Eigenleistungen von 6.000 Arbeitsstunden.
Zusätzlich sind bereits Spendenaktionen und Möglichkeiten für Gönner, sich an den Kosten zu beteiligen, geplant. Der Vorstand ist nach gründlicher Abwägung davon überzeugt, dass der geplante Umbau vom Verein gestemmt werden kann. Er betrachtet die Maßnahme auch als Investition in die Zukunft des Vereines und großen Beitrag zur Jugendförderung.