
Der Basar-Verein „Im Murgtal – fürs Murgtal“ wird aufgelöst. Dies geht aus einer amtlichen Bekanntmachung hervor, die jüngst veröffentlicht wurde. Den Antrag hierzu hat der Verein nach Aussage der Vorsitzenden Karolin Zebisch in diesem Jahr gestellt.
Die offizielle Auflösung erfolgt im kommenden Jahr. In den Statuten des Vereines ist festgelegt, dass das vorhandene Vermögen dem Gaggenauer Tafelverein zugutekommen wird.
Ende nach über zehn Jahren
Der erste Murgtal-Basar fand im März 2012 statt. Er wurde durch die beiden Clubs Soroptimist International Bad Herrenalb/Gernsbach und Murgtal (Gaggenau/Rastatt) organisiert. Die „Gruppe Ko“ um Kristine Kohlbecker war ebenfalls beteiligt. Inspiriert hat Kohlbecker damals der Karlsruher Pfennig-Basar, an dem sie mehrmals selbst teilgenommen hat. Rund 10.000 Euro kamen bei der ersten Ausgabe zusammen, die an soziale Projekte verteilt wurden.
Ein Jahr darauf ging der zweite Murgtal-Basar an den Start. Die Leiterin Kohlbecker hatte dafür eigens die Gründung des Vereins „Im Murgtal – fürs Murgtal“ initiiert. In den Folgejahren fand bis 2019 jedes Jahr ein Murgtal- Basar statt. Dank zahlreicher Helferinnen und Helfer konnten die aus der Bevölkerung angelieferten Sachspenden im Vorfeld sortiert und innerhalb von zwei Tagen in der Halle präsentiert werden.

„Obwohl der Verein bekanntlich nur kleine Preise verlangte, konnte man stets fünfstellige Beträge einnehmen. Das war richtig harte Arbeit, auf die wir alle stolz sein können!“, bilanzierte einst Karolin Zebisch. Wegen Steuern und anderweitiger Kosten konnte man nicht alle Einnahmen eins zu eins weitergeben.
Viele Vereine profitierten von Spenden aus Basar
Zumeist waren es zwischen 20.000 und 25.000 Euro, die an viele Vereine, Institutionen und soziale Einrichtungen gingen. Hierzu gehörten unter anderem das Deutsche Rote Kreuz in Gaggenau, die Murgtalwerkstätten und der Verein Lebenswertes Murgtal.
Unterstützt wurde auch der Weisenbacher Nino di Fede, der in Kenia den Verein Kids Amani gegründet hatte. Mit einer größeren Spende sanierte er in Kulesa eine Krankenstation und ein Schulgebäude.
Nach dem überraschenden Tod von Kristine Kohlbecker im Februar 2019 wurde deren Tochter Karolin Zebisch zur 1. Vorsitzende des Vereines gewählt. „Es wird nicht einfach, in die großen Fußstapfen zu treten, die meine Mutter hinterlassen hat“, sagte Zebisch damals. „Aber es ist ihr Lebenswerk, der Murgtal Basar hat sich etabliert und sie hätte gewollt, dass wir weitermachen – auch wenn es ohne sie nicht einfach wird“, wird sie in einer Pressemitteilung des Basarvereins nach ihrer Wahl 2019 zitiert.
Corona setzt dem Basar ein Ende
Nach dem Tod der Initiatorin Kristine Kohlbecker wurde der Basar dann im März 2019 tapfer durchgezogen – schließlich war das meiste noch von ihr vorbereitet worden. Die folgenden Basare fielen aufgrund der Corona-Pandemie aus. Im Gespräch mit unserer Redaktion machte die 1. Vorsitzende Karolin Zebisch nunmehr deutlich, dass aufgrund des organisatorischen Aufwands der Murgtal-Basar künftig in der jetzigen Form nicht mehr durchgeführt werden kann.
Ich selbst habe immer zwei Wochen meines Jahresurlaubs für die Vorbereitung des Basar genommen.Karolin Zebisch, Organisatorin
Viele ältere bisherige Helfer stünden aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung und die Jüngeren müssten Familie und Beruf miteinander vereinbaren. Da bleibe nicht mehr viel Zeit übrig. „Ich selbst habe immer zwei Wochen meines Jahresurlaubs für die Vorbereitung des Basar genommen“, sagt Zebisch.
So habe der Vorstand schweren Herzens beschlossen, den Basar in der jetzigen Form nicht mehr durchzuführen. „Dies soll aber nicht bedeuten, dass wir gar nichts mehr machen.“ Zebisch stellt in Aussicht, vielleicht in einiger Zeit mit Freunden einen kleineren Flohmarkt auf die Beine zu stellen.