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Sonnenterrasse für Rollstuhlfahrer

Nach sechs Jahren Bauzeit: Wie sicher ist das Waldseebad in Gaggenau?

Das Waldseebad in Gaggenau öffnet am kommenden Freitag nach sechs Jahren Umbauzeit wieder seine Türen. Aber wie sicher ist das neue Bad? Und wo wird künftig auf die Barrierefreiheit geachtet?

Das neue Waldseebad in Gaggenau.
Weitläufig: Knapp 3.000 Quadratmeter Wasserfläche bietet das neu gestaltete Waldseebad. Ein Pool-Lifter soll Rollstuhlfahrern beim Einsteigen in die verschiedenen Becken helfen. Foto: Felix Doll

Am Freitag endet für die Gaggenauer eine sechs Jahre lange Wartezeit auf dem Trockenen, das Waldseebad öffnet wieder seine Tore.

Zweifelnde Stimmen befürchten jedoch schon vor der Öffnung, dass Bademeister durch die Bepflanzung und großen Becken Probleme bei der Sicht auf die neue Anlage bekommen könnten.

Aber ist das tatsächlich der Fall? Und wo wird im Bad überall auf die Barrierefreiheit geachtet?

Wie übersichtlich ist das neue Bad für die Bademeister?

Der Gaggenauer Bäderchef Jörg Zimmer sagt dazu: „Probleme bei der Aufsicht entstehen im Waldseebad wenn überhaupt nur, wegen der Größe und der Anzahl der Becken.“ Der Neubau des Bads hat eine Wasserfläche von insgesamt knapp 3.000 Quadratmetern. Als solches sei das Bad aber sehr übersichtlich und vor allem auf einer Ebene geplant worden. „Ich kenne andere Schwimmbäder mit mehreren Niveaus, da wird um einiges mehr Personal für die Aufsicht gebraucht.“ Auch die Deutsche Lebens Rettungsgesellschaft in Gaggenau hat bislang keine sicherheitsrelevanten Bedenken beim Waldseebad, sagt die Leiterin für Öffentlichkeitsarbeit, Katja Vorsmann.

Braucht das Bad zur Sicherheit mehr Personal als das alte Waldseebad?

Das könne laut Zimmer so nicht gesagt werden. „Die Frage ist eher, ob man früher wusste, wie viele Leute man wirklich gebraucht hätte.“ Neben dem Waldseebad hat die Stadt bei den Planungen daher auch für die vereinsgeführten Stadtteilbäder ein Rechtsgutachten erstellen lassen. „Das gibt vor, dass bei unterschiedlichen Belastungsgrenzen unterschiedliche Vorgaben gelten.“ Im Waldseebad sei auch die Übersichtlichkeit relevant, das sei aber der Quadratmeterzahl der Becken geschuldet. Hinzu kämen die verschiedenen Attraktionen des Bads, die jeweils beaufsichtigt werden müssen. „Beim Sprungturm hat man eine Aufsicht, zusammen mit der Rutsche sind es schon zwei“, so Zimmer. Wenn dann noch viel Betrieb sei, dann brauche es eben noch mehr Personal.

Spielt die Bepflanzung der Anlage eine Rolle bei der Überblickbarkeit?

Bis zum 30. Juni ist noch die verantwortliche Baufirma für die restliche Bepflanzung zuständig. Anschließend soll sich eine Fachfirma um die Pflege der Pflanzen kümmern. Aktuell laufe dazu ein Auswahlverfahren, sagt Zimmer. Für die Bademeister sieht er durch die Pflanzen aber keine Probleme bei der Sicht auf die Becken. Auch die Umkleidekabinen zwischen den Becken hindern nicht an der Sicht: „Im Gegenteil, es ist gut, dass die Umkleiden so stehen, dann haben die Leute nicht so lange Wege, um sich umzuziehen.“

Und wie barrierefrei ist das neue Waldseebad?

Nach Angaben des Waldseebads wurde beim Bau der Anlage besonders auf die Barrierefreiheit geachtet. Neben Behindertenparkplätzen am Eingang bietet das neue Waldseebad ein Leitsystem zu den behindertengerechten Umkleiden und Sanitäreinrichtungen. Drei Stück davon sind auf dem Badgelände verteilt. Zudem sind die Becken alle auf einer Ebene, sagt Bäderchef Zimmer.

Welche weiteren Angebote gibt es für Rollstuhlfahrer?

Laut Pressemitteilung des Bads hilft ein Aufzug beim Einsteigen in die verschiedenen Becken. Zwischen der Rasenfläche wurde zusätzlich eine Sonnenterrasse für Rollstuhlfahrer und deren Begleiter geschaffen. Durch die gepflasterten Wege können sich Betroffene innerhalb des Waldseebads zudem einfach bewegen, ohne über die Rasenflächen rollen zu müssen.

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