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Ganz unten ohne

Nackte Füße sind sein Erkennungszeichen: Mann aus Gaggenau ist meistens barfuß unterwegs

Auch Minustemperaturen halten Markus Stahlberger nicht davon ab, barfuß zu laufen. Der Berufsschullehrer verzichtet seit rund fünf Jahren auf Schuhe. Wie er mit der Neugier der Leute umgeht.

Markus Stahlberger ist seit sechs Jahren barfuß unterwegs.
Markus Stahlberger ist seit sechs Jahren barfuß unterwegs. Foto: Joachim Kocher

Der 56-jährige Markus Stahlberger aus Oberweier hat schon so manchen Passanten ins Staunen versetzt, als er bei Minustemperaturen barfuß unterwegs war. Für den Berufsschullehrer ist dies jedoch nichts Besonderes, wie er erzählt.

„Ich bin, wenn es geht, immer barfuß unterwegs, und dies seit meinem 50. Geburtstag 2017.“ Ungesehen bleibt das nicht: „Ich merke schon, dass die Leute Blicke auf mich werfen“, sagt er. Aber das störe ihn nicht.

Ich merke schon, dass die Leute Blicke auf mich werfen.
Markus Stahlberger, Barfußläufer

„Ich gehe nicht aus religiösen oder sonstigen Gründen barfuß, sondern weil ich es will und es mir guttut. Wenn ich barfuß laufe, ist dies eine Bereicherung für meine Sinne.“ Man sei dadurch bodenständiger und läuft achtsamer durch die Welt, betont Stahlberger.

Wenn es geht, läuft er immer barfuß, „so habe ich beispielsweise während der Schulferien wochenlang keine Schuhe an.“ Bei seiner Arbeit als Berufsschullehrer in Ettlingen trägt er festes Schuhwerk.

Dort seien in den Werkstätten Schuhe aus Sicherheitsgründen Pflicht: „Daran halte ich mich selbstverständlich.“ Den Weg zur Arbeit legt Stahlberger auf dem Fahrrad zurück: „Und das natürlich auch barfuß.“

Ältere Gaggenauer erinnern sich an ihre Kindheit

Die meisten Menschen, die ihn auf das Barfußgehen ansprechen, fänden sein Verhalten gut. Viele wissen, dass es guttut, machen es aber selbst nicht. Warum, dafür gibt es nach Stahlberger sicherlich die unterschiedlichsten Gründe.

Bei älteren Mitmenschen, die Barfußlaufen noch aus ihrer Jugendzeit kennen, löst sein Verhalten zumeist ein Strahlen im Gesicht aus. Viele erinnern sich an ihre Jugendzeit zurück, in der viele Kinder barfuß unterwegs waren.

Wer meint und glaubt, dass Barfußgehen krank macht, der irrt sich, sagt der 56-jährige Lehrer. „Seitdem ich barfuß unterwegs bin, hatte ich weniger Grippe-Erkrankungen. Die Anfälligkeit an Erkrankungen ging deutlich zurück.“

Auch beim diesjährigen Neujahrstreffen in Oberweier war Stahlberger mit seiner Frau dabei, er selbstverständlich barfuß und mit kurzen Hosen. „So würde ich fast überall hingehen, jedoch nicht zu Beerdigungen“, sagt Stahlberger.

Der passionierte Barfußgeher macht keinen Hehl daraus, dass zu seinem Auftreten am Anfang für ihn, aber auch für seine Frau, eine gewisse Überwindung gehörte. „Schließlich ist man für andere ungewöhnlich, Außenseiter und fällt auf. Auch meine Schüler haben mich wiederholt auf das Barfußlaufen angesprochen.“

Glasscherben halten den 56-Jährigen nicht auf

Nach Meinung von Stahlberger werden es immer mehr Menschen, die barfuß unterwegs sind. Ein Vorteil habe sein Outfit während Corona gehabt, betont der Berufschullehrer. „Als jeder eine Maske tragen musste, hat man mich an den nackten Füßen zumindest gleich erkannt.“

Natürlich sei er auch schon in eine Glasscherbe und im Wald rund um Oberweier in eine Kastanie getreten, sagt der Pädagoge. „Dies hält mich jedoch nicht davon ab, weiterhin barfuß zu gehen“.

Größere Verletzungen habe er zum Glück bisher nicht erlitten, sagt der 56-jährige. Zur Vorbeugung von Risiken diene seiner Meinung nach Umsicht beim Gehen.

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