
Der Neubau einer Kindertageseinrichtung für die Betreuung von Kindern unter und über drei Jahren wird südlich der Jakob-Scheuring-Halle in der Ottenauer Rudolf-Harbig-Straße entstehen. Dies beschloss der Gemeinderat am vergangenen Montag in öffentlicher Sitzung einstimmig.
Inbetriebnahme vielleicht noch 2026
Ausschlaggebend für das Projekt ist der Kindergartenbedarfsplan der Stadt Gaggenau, der bis 2031 einen zusätzlichen Bedarf von 125 Betreuungsplätzen ausweist. Wenn alles nach Plan läuft, soll mit dem Projekt 2026 begonnen und eventuell noch im selben Jahr die Inbetriebnahme erfolgen.
Vor dem jetzigen Beschluss wurde die Thematik in einer Arbeitsgruppe vorberaten, die sich aus Mitgliedern des Gemeinderats zusammensetzte. Dabei wurden fünf mögliche Standorte näher unter die Lupe genommen: Dachgrub – Bad Rotenfels; Friedhofstraße – Ottenau; Heil – Gaggenau; Bäumbachallee – Gaggenau und südlich der Jakob-Scheuring-Halle – Ottenau.
Grundstück ist 2.100 Quadratmeter groß
Die Arbeitsgruppe hat sich in zwei Sitzungen mit der Standortfrage befasst. Bei der Bewertung der Standorte wurden Kriterien wie Größe und Zuschnitt, Kosten, bauliche Realisierbarkeit, Lage, Beeinträchtigung der Anwohner durch Lärm und Verkehr, Zeitfenster der Realisierung und schulische Kooperation herangezogen.
„Die Beschlussfassung wollten wir in diesem Jahr noch auf den Weg bringen“, sagte die Leiterin des Amtes Ordnung und Soziales, Margit Karcher, am Montagabend im Gemeinderat, „und dies hat ja geklappt“. Karcher skizzierte die weitere Zeitschiene des Neubauvorhabens. Die Gebäude-Planung sowie die Festlegung der Haushaltsmittel erfolge im kommenden Jahr, bevor man 2025 in die konkrete Planung gehen will und der Bauantrag für das Vorhaben auf dem 2.100 Quadratmeter großen Grundstück gestellt wird.
Zusätzliches Personal nötig
Gemeinderätin Bettina Agostini (FDP) machte deutlich, dass mit der Fertigstellung der Kindertageseinrichtung auch entsprechendes Personal benötigt wird. „Wir sollten daher wissen, ob aktuell genügend Personal ausgebildet wird.“ Margit Karcher entgegnete: „Wir werden alles Mögliche tun und versuchen insbesondere auch, Personal an uns zu binden.“ Ähnlich äußerte sich auch Oberbürgermeister Michael Pfeiffer (parteilos).
CDU-Stadtrat Rudi Drützler sprach von einem Standort, der sehr gut geeignet sei. Drützler bat die Verwaltung, auch in den Stadtteilen für ein optimales Angebot zu sorgen. Heinz Adolph (FWG) sagte, dass in der Arbeitsgruppe konstruktiv gearbeitet worden sei. „Schnell war klar, wo wir den Kindergarten bauen.“
Pfrommer spricht von Meilenstein
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Gerd Pfrommer sprach von einer wichtigen Entscheidung, von einem Meilenstein. Susanne Detscher (Bündnis 90/Die Grünen) meinte, dass der Diskussionsprozess sehr flott und effektiv erfolgt sei. Sie sprach auch von passgenauen Angeboten, die man in den Ortsteilen brauche. Der Arbeitskreis habe gut funktioniert, so die Bilanz von Armin Kellert (AfD).
„Wir werden uns weiterhin mit der Thematik beschäftigen und schauen, wie es in den Ortsteilen weitergeht“, sagte Pfeiffer.