
Die Oberbürgermeisterwahl in Gaggenau am 2. April rückt immer näher. Im Vorfeld präsentierten sich die vier Kandidaten beim gemeinsamen Wahlforum der Badischen Neuesten Nachrichten (BNN) und des Badischen Tagblatts (BT).
Dabei kamen am Mittwoch in der Jahnhalle viele Themen zur Sprache: die Flüchtlingsunterbringung in Gaggenau, Konzepte für die Innenstadt, die Zukunft des Parkhotels und Perspektiven für die Jugend, um brennende Autos und prügelnde Mädchenbanden nicht zum Dauerzustand werden zu lassen.
Den Fragen und Antworten lauschten insgesamt knapp 400 Besucher in der vollen Jahnhalle. Ein ausführlicher Artikel mit dem genauen Verlauf der Diskussionsrunde wird auf bnn.de veröffentlicht.
Kandidaten stellen ihre Ideen und Pläne für Gaggenau vor
Beim Wahlforum legten die vier Bewerber auch ihre Ideen und Pläne für Gaggenau dar. Der amtierende Oberbürgermeister Christof Florus (parteilos), der derzeitige Bürgermeister Michael Pfeiffer (parteilos), der Metallbauer und Fußballjugendtrainer Sven Kimmig sowie Friseurmeister Savas Turanci (beide parteilos) hatten mitunter sehr unterschiedliche Ansichten.
Knapp zwei Stunden lang befragten die Moderatoren Swantje Huse und Thomas Senger die vier Kandidaten. Außerdem konfrontierte Thomas Riedinger die Kandidaten mit Fragen, die Leser im Vorfeld eingesendet hatten. So erreichten die Redaktion insgesamt mehr als 50 Zuschriften zu verschiedenen Themen.

Ein Thema der Diskussionsrunde war die Zukunft der Innenstadt. Hierbei herrschte die einhellige Meinung bei den Bewerbern: Die Innenstadt muss attraktiver werden. Es gab aber unterschiedliche Ansätze, um das zu erreichen.
Florus erklärte, dass die derzeitigen Leerstände auch eine Chance seien, um die City weiterzuentwickeln. Er sprach sich dafür aus, den Bereich der Fußgängerzone zu sanieren. Das habe bisher wegen fehlender finanzieller Mittel nicht geklappt. „Wir sind an dem Thema aber dran“, versicherte der 66-Jährige, der seit 2007 Oberbürgermeister in Gaggenau ist.
Turanci, der seit 23 Jahren den Salon Haarkult in der Innenstadt betreibt, hat dagegen eine andere Idee. „Wir müssen die Murgwiese attraktiver machen“, sagte der 49-Jährige. Es brauche dort unter anderem mehr Grün, mehr Schatten und Veranstaltungen für die Bevölkerung. Dadurch könne die Aufenthaltsqualität der City allgemein gesteigert werden und dazu beitragen, mehr Gewerbetreibende anzulocken.





Pfeiffer schlug dagegen vor, einen Gründerzuschuss im ersten Jahr für neue Firmen in Gaggenau anzubieten. „Das kann die Schwelle senken, hier ein neues Geschäft aufzubauen“, so der 60-Jährige, der im Februar im Amt des Bürgermeisters bestätigt wurde. Auch Pfeiffer sprach sich für eine Sanierung der Fußgängerzone aus.
Kimmig erklärte: „Die Innenstadt ist in einem beklagenswerten Zustand und nicht repräsentativ für Gaggenau.“ Auf die Frage, was er konkret unternehmen würde, entgegnete der 41-jährige gebürtige Gaggenauer: Das Thema sei bisher vernachlässigt worden. Demnach müsse dieses zunächst einmal überhaupt angegangen werden.

Das war nur eines von vielen Themen, die im Forum behandelt wurden. Welcher Kandidat sich bei der Wahl am 2. April letztlich durchsetzt, liegt in der Hand der Bevölkerung. Insgesamt haben 23.461 Gaggenauer die Möglichkeit darüber abzustimmen, wer in den nächsten acht Jahren ihr Oberbürgermeister sein soll.
Beim ersten Wahlgang muss einer der Kandidaten die absolute Mehrheit erreichen, also mehr als die Hälfte der abgegebenen Stimmen auf sich vereinen. Sollte das keinem der vier Bewerber gelingen, wird es am 23. April eine sogenannte Neuwahl geben.
Sie heißt so, weil sich auch neue Kandidaten als im ersten Wahlgang aufstellen lassen können oder Kandidaten aus dem ersten Wahlgang die Möglichkeit haben, ihre Bewerbung zurückzuziehen.
Vier Kandidaten treten bei der Wahl an
Diese vier Kandidaten treten bei der OB-Wahl in Gaggenau an