Die Zahl der Urlaubslustigen ist wieder deutlich gestiegen. Corona? Vergessen! Jetzt geht’s wieder ohne Mundschutz raus in die schöne, weite Welt!
Aber Deutschland hat in den Köpfen der Touristen während der Pandemie auch nachhaltig Spuren hinterlassen. Diese Chance will auch das Murgtal auf der Reisemesse CMT nutzen.
Deutschland steht bei seinen Bewohnern nicht nur wegen der nachhaltigeren Anreise hoch im Kurs, sondern auch wegen der entdeckten Schönheiten in heimischen Gefilden. Deshalb durchstreifen die Besucher der Reisemesse CMT nicht nur die Hallen mit den Fernzielen, auch in Halle 4 kommt es zu Gedränge.
Dort zeigen sich vor allem Vertreter süddeutscher Ziele von ihrer besten Seite, verteilen Prospekte und Infoblätter, die manche in ihren Rucksäcken oder Trolleys horten, um zu Hause in Ruhe zu sondieren, wohin die Reise heuer hingehen soll. Hoch im Kurs steht unter den baden-württembergischen Angeboten der Schwarzwald.
Das Murgtal wirbt traditionell auf der weltweit größten Touristik- Besuchermesse ebenso um Kunden. Zwischen Triberg und Unterkirnau findet sich die Nationalpark-Region Schwarzwald. „Wild und lecker“ und „Wild und bewegt“ werben zwei Banner schon von Weitem.
Städte und Landkreise teilen sich Kosten
Acht Stände teilen sich die Kosten: Der Landkreis Freudenstadt hat seine Flyer links von „Baiersbronn und Im Tal der Murg“ griffbereit liegen. Rechts davon bieten Sasbach, Sasbachwalden, Ottenhöfen und Seebach ihre Attraktionen feil.
Felicitas Ziegler und Heike Wemyss schauen dazwischen fröhlich drein und beantworten die Fragen von Neugierigen.
„Es ist viel los, die Leute interessieren sich für das Murgtal“, freut sich Ziegler, die wie ihre Kollegin bei der Stadt Gaggenau im Bürgerbüro für den Tourismus zuständig ist.
Flößer werben für Zwischenstopp in Hörden
Neben den malerischen Radwegen durchs Murgtal und der Kulinarik, für die vor allem die Spitzenköche in Baiersbronn bekannt sind, zieht das Unimog-Museum manchen an.
Für einen Zwischenstopp in Hörden werben drei verkleidete ältere Herren. Für Bernd Kraft, Wolfgang Strobel und Udo Schwaab ist es eine Premiere auf der CMT.
Am Donnerstagmorgen hielten die drei geschäftsführenden Vorstände des Vereins für Heimatgeschichte einen kleinen Vortrag zur Flößerei und buchten das Kino, um einen Film über den alten Erwerbszweig zu zeigen. „Die Flößerei ist vielen Leuten gar nicht bewusst“, hat Kraft festgestellt und verweist auf die 33 über das Bundesgebiet verstreuten Flößer-Vereine.
Das Interesse ist bereits wieder so groß wie vor Corona.Felicitas Ziegler, Bürgerbüro Gaggenau
Der in Hörden ist aber darunter ein besonderer: Schließlich haben sie in dem Stadtteil das einzige Flößer-Museum aufgebaut.
Weil die Flößerei im Dezember auch dank dieser Einrichtung von der Unesco in den Status eines immateriellen Weltkulturerbes erhoben wurde, erhoffen sich die Museumsbetreiber verstärkten Zulauf.
Deshalb engagieren sich Kraft, Schwaab und Strobel in ihrer speziellen Kluft von 10 bis 18 Uhr mit voller Kraft auf der CMT. Als Hingucker macht das Trio auch einige Besucher zusätzlich auf den Murgtal-Stand neugierig. Damit tragen sie die drei Flößer dazu bei, dass Felicitas Ziegler zufrieden konstatieren kann: „Das Interesse ist bereits wieder so groß wie vor Corona!“
