Skip to main content

„Night of Light“

Schwarzenbachtalsperre in Forbach leuchtet am Dienstag rot

Die Veranstaltungsunternehmen leiden seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie, in vielen Betrieben geht die Existenzangst um. Im vergangenen Jahr initiierte verschiedene Verbände der Branche ein Bündnis. Der Titel ist markant: #AlarmstufeRot.

Akzent zu später Stunde: Der Hügel erstrahlte am Donnerstag rot. Zuletzt richteten bundesweit Veranstalter unter der Überschrift „Night of light” einen Appell und Hilferuf an die Politik zur Rettung der Veranstaltungswirtschaft.
Bereits im vergangenen Sommer erstrahlte zum Beispiel der Hügel in der Günther-Klotz-Anlage in Karlsruhe in rotem Licht. Jetzt ist auch an der Schwarzenbachtalsperre in Forbach eine Aktion geplant. Foto: Jörg Donecker

Die Schwarzenbachtalsperre in Forbach soll zu einem Ort des leuchtenden Protests werden: Bei der bundesweiten „Night of Light“, mit dem die Veranstaltungsbranche auf ihre aktuelle Situation und die Folgen der Corona-Krise aufmerksam macht, will das Rheinauer Unternehmen Stage Concept die große Staumauer rot anstrahlen.

Starten soll die Aktion am Dienstag, 22. Juni nach 22 Uhr. Für die Beleuchtung, die Interessierte vor Ort sehen können, fährt das Unternehmen einiges an Technik auf: „Wir werden die Staumauer mit 200 Lampen beleuchten, darunter die stärksten, die es aktuell gibt“, schildert Robert Stiebler, der bei dem Unternehmen für das Marketing zuständig ist.

Eine Unsicherheit gibt es aber: „Wir sind abhängig vom Wetter.“ Schon jetzt schaut Stiebler immer wieder auf die aktuellen Wetterprognosen, die gegenwärtig aber wenig Freude bereiten: Am Dienstag soll es regnen. Daher kann Stiebler auch nicht sagen, wie lange die Veranstaltung dauern wird, da dies ebenfalls vom Wetter abhängig sei. Es gibt aber noch einen Plan B: „Wenn alle Stricke reißen, dann können wir es auch am Mittwoch machen“, sagt Stiebler.

Bundesweiter Zusammenschluss

Bedingt durch Corona sieht aber nicht nur das Rheinauer Unternehmen im wahrsten Sinne des Wortes rot. Bundesweit beteiligen sich Vertreter der Veranstaltungsbranche an der „Night of Light“. So soll zum Beispiel in der Region auch die Hornisgrinde rot angestrahlt werden. Hinter dem Protest steht das Bündnis „Alarmstufe Rot“, ein Zusammenschluss von verschiedenen Verbänden der Veranstaltungsbranche, das sich bereits im vergangenen Sommer konstituiert hat.

Wir werden die Staumauer mit 200 Lampen beleuchten, darunter den stärksten, die es aktuell gibt.
Robert Stiebler, Firma Stage Concept

Diesmal stehen die Aktion unter dem Slogan #AlleLichtMachen. In der Ankündigung des Bündnisses heißt es unter anderem: „Wir gemeinsam: für die wirtschaftlich Betroffenen“ und „Für alle, die Veranstaltungen und gemeinsame Erlebnisse vermissen.“ Für Maik Förster, Inhaber von Stage Concept, sind diese Aktionen wichtig: „Als bekannt wurde, dass es wieder eine Veranstaltung geben wird, war für uns klar, dass wir wieder dabei sind“, sagt er. Die Motivation? „Wir wollen damit ein Zeichen setzen.“

Kurzarbeit seit März 2020

Seit dem Ausbruch der Pandemie gibt es fast keine Live-Veranstaltungen mehr, die Mitarbeiter sind seitdem in Kurzarbeit. Im Mai 2020 entwickelte das Unternehmen mit einem Stream-Studio ein alternatives Konzept: „Damit können wir temporär Mitarbeiter aus der Kurzarbeit holen“, sagt Förster.

Finanzielle Unterstützung erhält das Unternehmen in Form der staatlichen Überbrückungshilfen, mit denen er bisher gute Erfahrungen gemacht hat: „Die Hilfen kommen unkompliziert und schnell an, das klappt gut“, schildert Förster seine Erfahrungen. Von Juli bis September gibt es die Überbrückungshilfe III Plus.

„Die Hilfen geben Sicherheit“, sagt der Unternehmer. Aber: Sie reichen für ein Leben in „gesicherter Armut“, wie er es ausdrückt. Wie – und ob – es mit den staatlichen Hilfen ab Oktober weitergeht, weiß Förster im Moment noch nicht.

Als bekannt wurde, dass wieder eine Veranstaltung geben wird, war für uns klar, dass wir wieder dabei sind.
Maik Förster, Firma Stage Concept

Wie sieht der Blick in die Zukunft aus? „Wenn weitere Lockerungen kommen und bleiben, dann können wir Stück für Stück öffnen und brauchen auch keine staatlichen Hilfen mehr.“ Schwierig ist aber, dass Veranstaltungen eine Vorlaufzeit von bis zu sechs Monaten haben und die Kunden Planungssicherheit brauchen. So stünden normalerweise schon jetzt Absprachen für Weihnachtsfeiern oder Jahresauftakte auf dem Plan: „Aber im Moment spricht man über solche Punkte nicht“, sagt Förster.

nach oben Zurück zum Seitenanfang