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Potenzielle Pächter

„Spritz“ in Gaggenau zieht Interesse auf sich

Für das „Spritz“ in Gaggenau haben sich mehrere Interessenten gemeldet. Im Rathaus hält man eine Wiedereröffnung des leer stehenden Restaurants noch in diesem Sommer für möglich. Von den vorherigen Pächtern, einem italienischen Ehepaar aus Gernsbach, fehlt weiterhin jede Spur.

Leere Sitze: Das Restaurant „Spritz“ am Gaggenauer Murgufer hat seit mehreren Wochen geschlossen. Die bisherigen Pächter sind nicht erreichbar.
Leere Sitze: Das Restaurant „Spritz“ am Gaggenauer Murgufer hat seit mehreren Wochen geschlossen. Die bisherigen Pächter sind nicht erreichbar. Foto: Körner

Sie hatten das frühere „Glasshouse“ erst im Sommer 2018 übernommen, den Betrieb aber bereits nach wenigen Monaten eingestellt. Seither ist es der Stadt Gaggenau nach eigenen Angaben nicht gelungen, mit dem Paar in Kontakt zu treten.

Austausch mit Eigentümer

„Die Wirtschaftsförderung steht in engem Austausch mit dem Eigentümer“, heißt es auf Anfrage aus dem Rathaus. Das in die Murglandschaft eingebettete Gebäude gehört dem Investor KSB Project Invest GmbH, dessen Geschäftsführer Oleg Storm für die BNN nicht zu sprechen war.

Wichtiger Baustein der städtischen Gastronomie.

„Mehrere Interessenten haben sich in Gaggenau gemeldet“, berichtet Judith Feuerer von der städtischen Pressestelle. Man habe sie an den Eigentümer vermittelt. Die Stadt will den Standort unbedingt erhalten: Feuerer spricht von einem „wichtigen Baustein der städtischen Gastronomie“. Man hoffe auf eine Wiedereröffnung noch in diesem Sommer. „Die Lage ist sicherlich nicht das Problem“, erklärt Feuerer, „aber es sind eben die finanziellen Rahmenbedingungen zu klären“.

"Spritz" sagt Gästen ab

Im März waren Gerüchte kursiert, wonach das im Juli 2018 eröffnete „Spritz“ bereits wieder geschlossen habe. Mary Pirrachio hatte dies auf Facebook zunächst dementiert und betont, sie und ihr Ehemann befänden sich lediglich im Urlaub. Seither war die Küche im früheren „Glasshouse“ kalt geblieben. Ein Paar, das seine Hochzeitsfeier in der Gaststätte geplant hatte, musste sich um eine Alternative bemühen. Vor der Eröffnung des „Spritz“ hatte Mirko Ambrosio als Koch bei der Pizzeria „Casa Rustica“ in Hörden gearbeitet. Dort hieß es auf Nachfrage, er befinde sich nicht mehr in Deutschland.

Wir sind jung, arbeiten gerne und haben jede Menge Power.

Ambrosio und Pirracchio hatten das „Spritz“ gerade eröffnet. Das Paar hatte große Pläne: Den BNN sagte Pirracchio, man wolle eine gehobene, mediterrane Küche anbieten – mit verlängerten Öffnungszeiten. Sie übernahm die Leitung des Restaurants, während Ambrosio zunächst zweigleisig fahren wollte: Er hatte vor, weiterhin im „Casa Rustica“ zu arbeiten und sich die Küche im eigenen Restaurant mit einem weiteren Koch zu teilen. Angst, ihr Mann und sie könnten sich mit ihren ehrgeizigen Plänen übernehmen, hatte Pirracchio nicht: „Wir sind jung, arbeiten gerne und haben jede Menge Power“, gab sie sich damals selbstbewusst.

Leerstand mit Murgblick

Zehn Monate später ist das „Spritz“ schon wieder Geschichte. Offenbar genügte seine exponierte Lage mit Murgblick nicht, um die Kundschaft zu überzeugen. Nach BNN-Informationen wurde wiederholt Kritik an den Preisen des Restaurants laut. Die Gastronomie am Murgufer steht offenbar unter keinem guten Stern: Vor der Eröffnung des „Spritz“ hatte bereits der Pächter des „Glasshouse“ die Segel gestrichen. Zwischenzeitlich war die Gaststätte fünf Monate lang leer gestanden.

Markante Architektur

Das Restaurant, das architektonisch markant in das Murgvorland hineinragt, war der letzte große Baustein der auf viele Jahre angelegten und millionenschweren Sanierungsmaßnahme „Gaggenau-Innenstadt Nord“, zu der auch der Bau des Murgtal-Centers sowie die Umgestaltung des Bahnhofsplatzes und der unteren Hauptstraße zählten. Ein Restaurant sollte zusammen mit dem gegenüberliegenden Murgtal-Center für mehr Aufenthaltsqualität sorgen und das Quartier rund um die Hauptstraße deutlich beleben.

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