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SPD macht Druck

Wann kommt die Pumptrack-Anlage in Gaggenau?

In Baden-Baden ist sie ein Hit – die Pumptrack-Anlage im Wörthböschelpark. Auch die SPD in Gaggenau hätte gerne so einen Rundkurs für die Jugend – doch die Stadt tritt auf die Bremse.

Pumptrack
Die Pumptrack-Anlage im Baden-Badener Wörthböschelpark könnte ein Vorbild für Gaggenau sein. Foto: Christiane Krause-Dimmock

Mit Fahrrädern, Rollern und Skateboards durch einen Parcours heizen, dieser Traum könnte für viele Jugendliche aus Gaggenau bald in Erfüllung gehen.

Dann nämlich, wenn die von der SPD und der Jugendbeteiligung vorgeschlagene Pumptrack-Anlage errichtet wird Dieser asphaltierte Rundkurs mit Steilkurven und Bodenwellen soll im Traischbachtal bei den TBG-Tennisplätzen gebaut werden, so der Vorschlag der Sozialdemokraten.

„Das könnte viele Jugendliche aus dem Murgtal anlocken“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzende im Gaggenauer Gemeinderat, Gerd Pfrommer, der die Idee mit ins Leben gerufen hat.

Sollte die Pumptrack-Anlage genehmigt werden, wäre es der einzige solche Parcours im ganzen Murgtal. Pfrommers Ziel: Das Geld für die Anlage soll im Doppelhaushalt 2023/24 eingestellt werden. Seine Hoffnung: Dass die ersten Jugendlichen 2024 auf der Anlage ihre Runden drehen können.

Stadt drückt auf die Bremse

Die Kunst beim Pumptrack besteht daraus, dass man ohne zu treten, also nur durch Be- und Entlasten des Vorder- oder des Hinterrades die Geschwindigkeit verändert.

Eine solche Anlage aus Asphalt kostet in der Regel zwischen 44.000 und 162.000 Euro, hinzu kommen weitere Kosten, etwa für den Aufbau. Es gibt auch Erd-Pumptrack-Anlagen und modulare Parcours, die nicht an einen Standort gebunden sind.

Kurzfristig ist der Wunsch nicht umsetzbar.
Stadt Gaggenau

Um sich ein Bild von einem solchen Parcours zu machen, hat Pfrommer mit einigen Fraktionsmitgliedern kürzlich die Pumptrack-Anlage im pfälzischen Wachenheim besucht.

„Das ist ein Ort mit nicht mal 5.000 Einwohnern und die haben das von Anfang an super angenommen“. Auf einen ähnlichen Effekt hofft der Kommunalpolitiker nun auch in Gaggenau. Dabei ist ihm vor allem die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen wichtig. Pfrommer betont: „Wir wollen eine Arbeitsgruppe bilden, in der wir mit Jugendlichen und Fachleuten über die Anlage diskutieren.“

Damit der Traum von einem Pumptrack-Parcours realisiert werden kann, braucht es jedoch die Zustimmung der Stadt. Und die Töne aus dem Rathaus klingen deutlich weniger optimistisch als die der SPD.

„Im kommenden Doppelhaushalt wird es vermutlich noch keine Mittel für die Umsetzung geben, möglicherweise Mittel für erste Planungen“, teilt die städtische Pressestelle auf Anfrage dieser Redaktion mit. Wichtige Fragen wie Standort, Finanzierung und Konzept seien noch nicht geklärt.

Baden-Baden hat bereits eine solche Anlage

Die klare Aussage: „Kurzfristig ist der Wunsch nicht umsetzbar.“ Allerdings habe es bereits erste Vorüberlegungen gegeben. Eine Möglichkeit sei, den bisherigen Skaterplatz aufzuwerten. Das hänge aber, genauso wie die Pumptrack-Anlage, letztlich am Gemeinderat. Zudem will die Stadt – wie auch die SPD – die Jugend in die Planung einbinden.

Dabei könnte Gaggenau auch von den Erfahrungen aus Baden-Baden profitieren. Dort ist im vergangenen Sommer im Wörthböschelpark eine Pumptrack-Anlage eröffnet worden.

„Das ist vom ersten Tag der Eröffnung ein großer Erfolg gewesen“, erklärt Gartenamtsleiter Markus Brunsing. Denn das Tolle an Pumptrack-Anlagen sei, dass sie „generationenübergreifend“ funktionieren: „Wir haben kleine Kinder mit Dreirädern, mittlere mit Rollern und Inlinern, aber auch Skateboards und jede Art von Fahrrad hier.“ Selbst Kleinkinder auf Bobbycars seien schon durch den Parcours gekurvt.

Inzwischen hätten sich auch schon andere Landkreisgemeinden vor Ort nach der Anlage erkundigt. Und Brunsing hat auch Tipps parat: „Die gute Erreichbarkeit ist für den Erfolg wichtig.“ Und das drumrum genügend Angebote für einen Familienausflug da sind.

Vor allem dürfe man nicht glauben, dass man eine solche Anlage „mal eben“ selbst asphaltieren könne. „Sie sieht preiswert aus, ist es aber nicht. Da muss ein Spezialfirma dran, damit alles passt.“ Das Geld sei aber gut investiert: „Die Anlage ist im Unterhalt einfach. Und relativ vandalismussicher.“

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