Die Stadt Gaggenau setzt den Einzug der Kita-Beiträge für den Juni vorläufig aus. Wie Oberbürgermeister Christof Florus im Gemeinderat bekanntgab, werden die Bürgervertreter über das weitere Vorgehen entscheiden. Für Angebote der Notbetreuung und den eingeschränkten Regelbetrieb wolle man ab Mai nachträglich ein „angemessenes Entgelt“ erheben.
Die Stadt hatte den Eltern bereits im April die Beiträge für die städtischen Kitas erlassen, da die Einrichtungen wegen der Corona-Pandemie geschlossen waren. Mittlerweile ist Gaggenau nach Aussage von Florus „nahezu Corona-frei“.
Stadt hilft Einzelhändlern und Gastronomen
Auch Einzelhändlern und Gastronomen will die Stadt in der Krise unter die Arme greifen. Entsprechend einem Antrag der Gemeinderatsfraktionen vom 21. April wird sie auf die Sondernutzungsgebühren für Verkaufsstände und den Außenbereich von Gaststätten verzichten.
Darüber hinaus sollen Kunden und Gäste kostenlos in der Tiefgarage am Murgufer parken dürfen. Der Gemeinderat entscheidet am 22. Juni über die Maßnahmen. Seine Zustimmung gilt als sicher.
Erweiterte Betreuung an der Hebelschule
Ferner beschloss der Gemeinderat eine erweiterte Betreuung an der Ganztagsschule an der Hebelschule. Sie ergänzt den vom Land verantworteten Ganztagsschulbetrieb und kann von Eltern nach Bedarf für ein Schuljahr gebucht werden.
Bislang war der Betrieb der Ganztagsschule an drei Tagen (ohne Mittwoch und Freitag) von 7.30 bis 14 Uhr vorgesehen.
Mehr Angebote für Eltern - Stadt geht von drei Gruppen aus
Die Stadt will den Eltern ab Beginn des kommenden Schuljahres weitere Betreuungsangebote in den Randzeiten machen.
Das heißt: vor Beginn der Ganztagsschule am Morgen und an Nachmittagen ohne Ganztagsschulbetrieb. Für das Mittagessen und die Betreuung über die bisherige Zeiten hinaus erhebt sie Gebühren.
Das Essen kostet dabei 13 Euro bei einem Schultag und 38,50 Euro pro Monat bei drei Schultagen in der Woche. Für die erweiterte Betreuung werden je nach Umfang zwischen 5,50 und 27 Euro im Monat fällig.
Bisher liegen laut Oberbürgermeister Christof Florus 54 Anmeldungen für die Ganztagsschule vor. Man gehe deshalb derzeit von drei Gruppen aus.
Neue Kita an der Hebelschule
Für den Umbau des ehemaligen Klassentraktes der Hebelschule in eine Kindertagesstätte bewillige der Gemeinderat überplanmäßige Ausgaben in Höhe von 570.000 Euro.
Um den steigenden Bedarf an Kindergartenplätzen zu decken, entsteht an dort eine weitere Kita. Dafür wird das 1967 erbaute und seit Jahren kaum genutzte Gebäude saniert.
Im Erdgeschoss werden drei Krippengruppen mit 30 Plätzen für Kinder unter drei Jahren und im Obergeschoss zwei Ü3-Gruppen mit 40 Plätzen geschaffen. Im EG ist zudem ein Speise- und Mehrzweckraum vorgesehen.
Ursprünglich hatte die Stadt mit Gesamtkosten von 1,98 Millionen Euro kalkuliert. Mittlerweile geht die Verwaltung von Mehrkosten in Höhe von 570.000 Euro aus, die unter anderem durch energetische Auflagen und die Montage einer Fotovoltaikanlage entstehen.
Umbau läuft trotz Corona nach Plan
Der Umbau des alten Klassentraktes läuft nach städtischen Angaben trotz der Corona-Pandemie weitgehend nach Plan. Allein die Fensterbaufirma habe wegen Infektionen den Betrieb einstellen müssen, wodurch es zu „erheblichen Verzögerungen“ komme.
Sie werde man allerdings im weiteren Bauablauf teilweise kompensieren können. Die Kita soll Ende des Jahres in Betrieb gehen.
Laden an E-Ladesäulen nicht mehr kostenlos
Die Nutzung von Elektroladesäulen der Stadtwerke Gaggenau ist nicht mehr kostenlos. Nach städtischen Angaben gelten an den Ladestationen künftig folgende Tarife: 29,60 Cent pro Kilowattstunde für Karten der Stadtwerke und 35 Cent für Fremdkunden oder bei digitaler Abbuchung.
An Hochleistungs-Ladesäulen müssen Kunden der Stadtwerke 40 Cent und fremde Nutzer 50 Cent pro Kilowattstunde bezahlen. An den bisherigen drei Säulen hatten die Stadtwerke keine Gebühren erhoben, da es noch keine einfachen Abrechnungsmöglichkeiten gab.