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Gedenkgottesdienst

Weisenbach nimmt Abschied von Ex-Bürgermeister und Landrat Toni Huber

Bei einem Gedenkgottesdienst in der Pfarrkirche St. Wendelin in Weisenbach haben am Sonntagabend rund 170 Menschen Abschied genommen von ihrem früheren Ortsoberhaupt Toni Huber. Der Landrat war am 30. Mai nach schwerer Krankheit gestorben.

Seelenamt in St. Wendelin: Knapp 170 Menschen nahmen am Sonntag in der Weisenbacher Pfarrkirche Abschied von Toni Huber. Der frühere Bürgermeister und Landrat starb Ende Mai.
Seelenamt in St. Wendelin: Knapp 170 Menschen nahmen am Sonntag in der Weisenbacher Pfarrkirche Abschied von Toni Huber. Der frühere Bürgermeister und Landrat starb Ende Mai. Foto: Ralf Joachim Kraft

Der Andrang am frühen Sonntagabend ist groß. Vor dem Eingang zur Pfarrkirche St. Wendelin in Weisenbach hat sich eine lange Schlange gebildet. Eine Abordnung der Feuerwehr bahnt sich den Weg ins Gotteshaus. Im Innern ist es ganz still.

Fast 170 Menschen sind zum Gedenkgottesdienst gekommen, um dem früheren Bürgermeister und Landrat Toni Huber die letzte Ehre zu erweisen und Abschied zu nehmen. Mehr Besucher sind bei begrenzter Sitzplatzanzahl nicht zulässig. Daher wird das eineinhalbstündige Seelenamt auch im Internet übertragen.

Trauerfeier für Toni Huber: Seelenamt wird auch im Internet übertragen

Von Dezember 1993 bis Ende April 2019 war Huber Bürgermeister der Murgtal-Gemeinde. Ab 1. Mai 2019 leitete er die Landkreisbehörde. Die Trauerfeiern in seiner Heimatgemeinde Forst und in der Badner Halle in Rastatt fanden bereits im Juni statt.

Der Kommunalpolitiker war am 30. Mai nach schwerer Krankheit und mehreren Operationen im Alter von 56 Jahren in einer Heidelberger Klinik verstorben. Sein viel zu früher Tod löste in der Region große Betroffenheit aus.

Außer der Familie, Ehefrau Silke und den beiden Söhnen Julian und Christopher, nehmen am Tag der Deutschen Einheit auch viele Freunde und Wegbegleiter wie auch Vertreter der örtlichen Vereine und Organisationen an der von Dekan Josef Rösch geleiteten Messfeier teil.

Anwesend sind am Vorabend von Hubers 57. Geburtstag auch Gäste aus Politik und Gesellschaft sowie Repräsentanten der Partnergemeinden Kriebstein in Sachsen und San Costanzo in Italien. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernehmen der Familienchor und der Kirchenchor.

Als Mensch, als Ehemann, Vater und Sohn ist er unersetzbar.
Josef Rösch, Dekan

„Toni Hubers Tod ist für uns alle unfassbar“, sagt Dekan Rösch. „Man wird jetzt einen neuen Landrat wählen. Aber als Mensch, als Ehemann, Vater und Sohn ist Toni Huber unersetzbar.“

Pfarrer Thomas Holler gewährt in seiner auf Deutsch und Italienisch gehaltenen Predigt Einblick in das Leben des Verstorbenen. Er beschreibt Huber als kompetent, fleißig, gewissenhaft, zukunftsorientiert und bodenständig.

Besonders geschätzt hat die Bevölkerung seine menschliche Art.
Thomas Holler, Pfarrer

„Besonders geschätzt hat die Bevölkerung seine menschliche Art. Etwas für die Menschen bewegen zu können, hat ihn angespornt“, sagt Holler. Gerne erinnert sich der Pfarrer an die gemeinsamen Bühnenauftritte mit Huber, „die immer eine Gaudi waren“.

Er erzählt von Hubers Freude an der Musik und am Tanzen – einem Sport, den er professionell betrieben habe. „Dass er mit dem 1. TC Ludwigsburg zweimal Weltmeister im Formationstanz war, hat er aber nie an die große Glocke gehängt.“

Was er an Gutem hinterlässt, wird nie vergessen sein.
Thomas Holler, Pfarrer

In seiner Predigt nimmt Holler Bezug auf das Erntedankfest am 3. Oktober. Er stellt sie unter das Motto „Ein Segen sollst du sein!“ (Genesis 12,2). „Wir können heute vieles vom dem ernten, was Toni Huber gesät hat“, sagt der Geistliche. „Was er an Gutem hinterlässt, wirkt lange nach und wird nie vergessen sein.“

Weisenbachs Bürgermeister würdigt seinen Vorgänger

Einen Nachruf auf seinen Amtsvorgänger hält der Weisenbacher Bürgermeister Daniel Retsch. Er würdigt den Verstorbenen als einen Menschen, der mehr als ein Vierteljahrhundert lang mit Kreativität und viel Engagement die Entwicklung Weisenbachs vorangetrieben und die Gemeinde geprägt habe.

Er hatte immer ein offenes Ohr für die Bürger und die Vereine.
Daniel Retsch, Bürgermeister von Weisenbach

„Er hat das Ehrenamt gestärkt und hatte immer ein offenes Ohr für die Bürger und die Vereine.“ Stets habe er sich für das Gemeinwohl eingesetzt, persönliche Kontakte gepflegt, mit Weitsicht wichtige Projekte vorangebracht und keine Herausforderungen gescheut.

„Was bleibt, ist die Erinnerung an einem Menschen, der sich um unsere Gemeinde und über die Gemeindegrenzen hinaus große Verdienste erworben hat. Er hinterlässt eine große Lücke“, betont Retsch.

Mit einem kurzen, von Respekt und Dankbarkeit geprägten Nachruf verabschiedet sich schließlich René Brand für die Arbeitsgemeinschaft der Weisenbacher und Auer Vereine (ARGE) von dem Vereinsmenschen Toni Huber.

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