Skip to main content

Lebensgefahr auf der Erlenstraße

Vollsperrung zwischen Weisenbach und Au: Was Murgtäler jetzt wissen müssen

Die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Weisenbach und Au ist derzeit gesperrt. Bis sie wieder freigegeben ist, werden voraussichtlich noch mehrere Monate vergehen.

Eine rote Absperrung auf einer Straße
Bei einer Kontrolle stellten Fachleute am 19. April fest, dass der Felsen oberhalb der Gemeindeverbindungsstraße instabil ist. Seitdem ist der Weg voll gesperrt. Foto: Reinhold Bauer

Die Gemeindeverbindungsstraße zwischen Weisenbach und dem Ortsteil Au ist derzeit gesperrt.

Für Rad-, Autofahrer oder Fußgänger besteht auf der Erlenstraße Lebensgefahr, weil jederzeit Gesteinsblöcke herunterfallen könnten. Das teilte die Gemeinde mit.

Wie es jetzt weiter geht und wie sich die Sperrung auf die Menschen auswirkt, erklärt BNN-Redaktionsmitglied Adrian Mahler im Folgenden.

Welcher Weg steht alternativ zur Verfügung?

Wer von Weisenbach nach Au – oder umgekehrt – gelangen will, kann weiterhin die Hangstraße nutzen. Weisenbachs Bürgermeister Daniel Retsch (CDU) rechnet nicht damit, dass es dadurch zu Verkehrsproblemen kommt. Auch Radler auf dem Radwanderweg Tour de Murg sind betroffen. Sie müssen die Sperrung umfahren. Dazu gebe es entsprechende Hinweise auf der Strecke, berichtet Retsch.

Was ist der Hintergrund der Vollsperrung?

Anfang November 2021 löste sich oberhalb der Gemeindeverbindungsstraße ein Gesteinsblock. Der schlug auf der Straße ein. Laut Retsch kamen dadurch weder die Straße noch Personen zu Schaden. Nach der sofortigen Sperrung der Strecke hat im Dezember ein auf Felssicherungsarbeiten spezialisiertes Unternehmen mehrere Felsblöcke mit Netzen einzeln gesichert. Dadurch konnte die Straße zunächst wieder freigegeben werden.

Wie instabil sind die Felsen oberhalb der Straße?

Das Unternehmen überprüfte die Situation vor Ort erneut am 19. April. Dabei zeigte sich, dass sich über die Wintermonate die Situation der Fels- und Gesteinsformation erheblich verschlechtert hat. Die Straße sei daraufhin sofort gesperrt worden, damit niemand mehr durchkommen kann, erklärt Retsch. „Es besteht Lebensgefahr auf der Strecke.“

Was ist als Nächstes geplant?

Nun geht ein Ingenieurbüro in Abstimmung mit der Gemeinde die nächsten Schritte an. Nachdem die Situation vor Ort untersucht ist, soll die Firma eine Sicherungsplanung erarbeiten. Dabei müsse etwa überlegt werden, ob zur Sicherung Netze oder Spritzbeton zum Einsatz kommen, so Retsch. Danach soll ein Leistungsverzeichnis erstellt werden.

Wie lang bleibt die Straße gesperrt?

Nach der Ausschreibung und Vergabe des Auftrags rechnet Retsch im besten Fall frühestens damit, dass im Oktober die Maßnahmen umgesetzt werden können. Erst, wenn alles gesichert ist, könne die Gemeinde die Straße wieder freigeben.

Wo könnte es zu ähnlichen Problemen im Murgtal kommen?

Auf der B462 gibt es laut Michael Janke, Pressesprecher des Landratsamts Rastatt, eine Gefahrenstelle. Die liege 100 Meter nach dem Ortsausgang von Weisenbach Richtung Forbach. Dort ragt eine Felswand neben der Straße empor. „Die Gefahrenstelle ist rund 800 Meter lang“, sagt Janke. Wie wahrscheinlich ein Absturz ist, sei aber schwer zu sagen. „Grundsätzlich kann immer etwas abgehen.“ Der Fels werde einmal pro Jahr ausgiebig untersucht. Und zusätzlich etwa nach Unwettern oder Frost. Zudem habe die Straßenmeisterei das Gestein bei ihren wöchentlichen Kontrollen im Blick.

Welche Gefahr besteht auf der Strecke der Murgtalbahn?

Die zahlreichen Felsen entlang der Murgtalbahn seien eine Herausforderung, aber machten auch den Reiz der Strecke aus, sagt Sarah Fricke, Sprecherin der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG). Neben aufwendigen Untersuchungen alle drei Jahre werden ihr zufolge auch die Felswände regelmäßig freigeschnitten und begutachtet. „Wir investieren sehr viel in die regelmäßige Überprüfung.“

nach oben Zurück zum Seitenanfang