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Küchenbrand weitab vom nächsten Hydrant

Weisenbacher Kolpinghaus wird zum Schauplatz einer Feuerwehrübung

Die Küche steht in Brand. Das ganze Haus könnte Feuer fangen. Und der nächste Hydrant ist weit weg. So geht die Weisenbacher Wehr mit dem Szenario um.

Atemschutzträger suchten nach dem Koch und fanden ihn schwer verletzt in der Küche
Atemschutzträger suchten nach dem Koch und fanden ihn schwer verletzt in der Küche Foto: Veronika Gareus-Kugel

Die Rauchmelder schrillen, aus der Eingangstür des Kolpinghauses in Weisenbach quillt dichter Rauch. An den Fenstern im Obergeschoss warten Menschen auf Rettung. Sie konnten das Gebäude aufgrund der Rauchentwicklung nicht mehr verlassen. Was sich dramatisch anhört, ist glücklicherweise nur eine Übung.

Idyllisch gelegen heißt oft auch weite Anfahrt

Kommandant Adrian Klaiber erläutert die angenommenen Geschehnisse. Und das nicht nur den Teilnehmern, sondern auch den zahlreichen interessierten Beobachtern, darunter auch Feuerwehrkameraden aus den Nachbar-Gemeinden.

Das idyllisch gelegene Kolpinghaus schält sich erst nach und nach aus den Bäumen heraus. Es ist ein weiter Weg, bis das Haus der Kolpingfamilie zu Fuß oder mit dem Auto vom Ort aus erreicht werden kann. Genau das war der Grund, aus dem die Freiwillige Feuerwehr Weisenbach diesen Ort zum Schauplatz ihrer Jahreshauptübung am Samstag gemacht hat.

B2 ist das Kürzel für „Brand im Gebäude“

Für den Koch und seine vier Mitstreiter sollte der Tag gründlich schieflaufen. Ausgerechnet in der Küche musste ein Brand ausbrechen. Die Feuerwehr war schnell verständigt. Auf dem Pieper der Einsatzkräfte leuchtet ein B2 auf. Das bedeute, wie Klaiber ausführte: „Brand im Gebäude.“ Eine Annahme, die auch schnell in einen Vollbrand umschlagen könne. „Über die Leitstelle müsste dann nachalarmiert werden“, erklärt der Kommandant.

Die Wasserversorgung ist nicht optimal

Eine weitere Schwierigkeit ist die der Wasserversorgung an dieser Stelle. Zwar verfügt das Kolpinghaus über einen Wassertank mit 5.000 Liter. Doch das ist zu wenig, um einen Brand zu löschen. Zwei weitere Wassertanks befinden sich bergaufwärts beim Schafstall. Der nächste Hydrant steht bei der Sporthalle. Die Distanz beträgt eineinhalb Kilometer, über die im Fall der Fälle eine Schlauchleitung zu verlegen ist. Druck und Höhendifferenz sind dabei zu beachten.

Die Feuerwehrkameraden zeigten sich an diesem Nachmittag bestens gerüstet. Zumal sich die Einsatzkräfte bereits auf der Fahrt zum Kolpinghaus mit den örtlichen Begebenheiten vertraut machen konnten. In jedem Fahrzeug befindet sich eine Mappe mit Alarmplänen. Die Alarmierung rief 28 Einsatzkräfte auf den Plan, ausgerückt mit vier Fahrzeugen.

Vor Ort geht alles schnell. Erste wichtige Informationen gibt es von Einsatzleiter Timo Bleier. Die Suche der Atemschutzträger nach dem Koch hatte sofort Erfolg. An der Rückseite des Gebäudes machten sich währenddessen Feuerwehrkräfte daran, die Leiter in Stellung zu bringen, um Kinder aus dem Obergeschoss in zehn Metern Höhe zu retten.

Auch die Jugendwehren in Gernsbach probten den Ernstfall

Anschließend trafen sich die Feuerwehrkameraden zur Manöverkritik. „Solche Projekte zeigen immer, wo kann noch etwas verbessert werden“, so Kommandant Adrian Klaiber. Voll des Lobes äußerte sich Bürgermeister Daniel Retsch: „Wir sind richtig stolz auf unsere Feuerwehr.“

Auch 50 Mitglieder der Jugendfeuerwehren Gernsbach, unterstützt von Jugendlichen des DRK und der DLRG, zeigten am Samstag ihr Können. Auf sie wartete ein Brand auf dem Dachboden der Postgaragen. Personen waren zu retten sowie die Wasserversorgung sicherzustellen. Ihre Ausbilder äußerten sich lobend.

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