
Das teils marode Feldwegenetz in Weisenbach ist in den vergangenen Jahren Stück für Stück verbessert worden. In den zurückliegenden Wochen lief die letzte Baumaßnahme des sogenannten Flurbereinigungsverfahrens: Die Verlängerung der Steinedeckstraße, ein schmaler Weg umgeben von Wiesen, wurde modernisiert.
Mit dem Ergebnis war Bürgermeister Daniel Retsch (CDU) bei der Abnahme vor Ort am Freitag sehr zufrieden. „Das gute Zusammenspiel zwischen Amt, Gemeinde, Eigentümern, beteiligten Fachverwaltungen und Verbänden zeigt gerade an dem Beispiel Weisenbach, wie eine moderne Flurneuordnung aussehen kann“, sagte Retsch.
Einerseits würden die Feldflur neu erschlossen und die fortschreitende Verbuschung aufgehalten. „Andererseits werden dadurch aber auch eine Vielzahl von Biotopen und Lebensräumen sowie die historische Kulturlandschaft dauerhaft erhalten.“
85 Prozent Förderung und 15 Prozent Eigenanteil der Gemeinde
Im Zuge der letzten Maßnahme des Verfahrens wurden insgesamt rund 500 Meter Weg modernisiert. 25 Meter habe die Gemeinde zusätzlich in Eigenregie übernommen, so Retsch. Beim Rest kam die gleiche Finanzierung zu tragen wie bei anderen Abschnitten des Flurbereinigungsverfahrens: 85 Prozent Förderung und 15 Prozent Eigenanteil der Gemeinde. Gesamtkosten: rund 150.000 Euro.
„Es war wichtig, das Vorhaben zeitnah umzusetzen“, erklärte Hans-Peter Schaible vom Verband der Teilnehmergemeinschaften. Diese Körperschaft des öffentlichen Rechts fungierte als Planer und Auftraggeber des Bauprogramms.
Der Weg war zuvor rissig und löchrig – also in einem miserablen Zustand.Hans-Peter Schaible
Vorsitzender des Verbands der Teilnehmergemeinschaften
„Der Weg war zuvor rissig und löchrig – also in einem miserablen Zustand“, betonte Schaible. Für Radfahrer sei das Sturzrisiko in der Verlängerung der Steinedeckstraße groß gewesen. Doch eigentlich war das in drei Teilgebiete gegliederte Zusammenlegungsverfahren Weisenbach von seiner grundsätzlichen Zielsetzung her schon 2021 abgeschlossen worden.
Auf Wunsch der Gemeinde wurde im Teilgebiet I, südwestlich der Ortslage von Weisenbach, in der Steinedeckstraße jedoch eine letzte Modernisierung umgesetzt.
Die erste Maßnahme liegt schon länger zurück: Bereits 2002 sei das Flurbereinigungsverfahren in Weisenbach gestartet, blickte der Rastatter Kreisforstamtsleiter Thomas Nissen in seiner Ansprache vor den anwesenden Projekt-Verantwortlichen zurück. Eine von mehreren Maßnahmen sei etwa die Modernisierung von Wegen im Latschigbachtal gewesen.
Das Verfahren habe insgesamt 797 Hektar umfasst, was ungefähr 1.115 Fußballfeldern entspricht. „1.155 Teilnehmer waren involviert, denen 4.270 Grundstücke gehören“, fasste Nissen die Dimensionen des Bauprogramms zusammen. Und Retsch ergänzte, dass insgesamt 1,3 Millionen Euro Fördergelder geflossen seien.