Skip to main content

Gespräche über Verkauf

Wird die Kapelle im Gaggenauer Stadtteil Freiolsheim weltlich genutzt?

Im Gaggenauer Stadtteil steht eine Kapelle, die von der politischen Gemeinde erbaut und an die Kirche verkauft wurde. Nun ist ein Rückkauf im Gespräch.

Mögliche Umnutzung der Kapelle in Freiolsheim im Gespräch
Eine mögliche Umnutzung der im Jahre 1963 erstellten Kirche ist im Gespräch. Foto: Joachim Kocher

Neben der Wallfahrtskirche in Moosbronn existiert auf der Gaggenauer Sonnenterrasse in Freiolsheim noch eine zweite katholische Pfarrkirche (Filialkirche), die im Jahr 1963 erbaut wurde. Die kleine Kirche (Kapelle) wurde in den 60er Jahren allerdings nicht von der Pfarrgemeinde, sondern von der politischen Gemeinde erstellt.

Durch den Bau der Kirche wollte man den Gläubigen den Weg nach Moosbronn ersparen, schließlich hatte damals nicht jeder Haushalt ein Auto. Im Jahre 1993 wurde das Gotteshaus durch die Stadt an die katholische Kirchengemeinde „Maria Hilf“ verkauft.

Richtig Kirche findet in dem Gotteshaus schon lange nicht mehr statt, betont die stellvertretende Ortsvorsteherin Heide Glasstetter (FWG) im Gespräch mit unserer Redaktion. In erster Linie waren es noch Rosenkranz- und Gebetstreffen.

Erste Gespräche über einen Verkauf gab es 2020

In jüngster Zeit wurde nunmehr über eine mögliche Umnutzung der Kapelle gesprochen, wie die stellvertretende Ortsvorsteherin Heide Glasstetter (FWG) während der jüngsten Ortschaftsratssitzung sagte. Der erste interne Gedankenaustausch zur Umnutzung fand zwischen Oberbürgermeister Christof Florus (parteilos) und Ortsvorsteher Ferdinand Schröder (FWG) bereits im Jahr 2020 statt. 2022 wurde zu der Thematik der Ortschaftsrat und das Gemeindeteam in nichtöffentlicher Sitzung informiert.

Zur jüngsten Ortschaftsratssitzung am 24. Januar gab es auch Informationen zu der Thematik von Pfarrer Tobias Merz, die Heide Glasstetter verlas. Das Anliegen „Umnutzung der Kapelle in Freiolsheim“ wurde demnach durch den Stiftungsrat Wolfgang Krieg und Pfarrer Friedbert Böser in der Sitzung des Stiftungsrates am 23. Mai des vergangenen Jahres eingebracht.

Der Stiftungsrat der katholischen Kirchengemeinde Gaggenau fasste nach Aussage von Pfarrer Merz daraufhin den Beschluss, sich nicht an einer „Mischnutzung“ zu beteiligen, bei welcher die Kirchgengemeinde letztendlich Eigentümerin des Gebäudes bliebe. Die Kirchengemeinde wäre aber bereit – vorbehaltlich der Zustimmung des Ordinariats – , das Kirchengebäude zu entwidmen und dann zu einem entsprechenden Kaufpreis zu veräußern. Über den letztendlichen Verkaufspreis, so Glasstetter, müsste verhandelt werden.

Ja wir wollen abgeben.
Tobias Merz, Pfarrer

Im Gespräch mit unserer Redaktion bekräftigte Pfarrer Merz am vergangenen Montag: „Ja wir wollen abgeben. Ab dem 1. Januar 2026 haben wir nur noch eine Kirchengemeinde und Gebäudekonzeption von Gaggenau bis Forbach“, sagt Merz. „Eigentum bedeutet eine hohe Verantwortung und hohe Kosten. Wir können nicht alle Gebäude behalten, wir müssen sie auf ein vernünftiges Maß reduzieren.“

Zunächst gilt es nach Aussage der stellvertretenden Ortsvorsteherin abzuklären, inwieweit die Bevölkerung von Freiolsheim an der Umnutzung interessiert ist und bereit wäre, an einem langfristigen Konzept mitzuarbeiten. In nächster Zeit wird zu einem ersten öffentlichen Treffen und einem Austausch eingeladen.

Glasstetter informierte auch darüber, dass seit November 2022 die Ortsteile von Gaggenau der Leader-Kulisse Mittelbaden angehören. Dort könnte dadurch ein Antrag zur Leader-Förderung gestellt werden. Die Finanzierung, oder ob ein Verein oder eine Bürgergenossenschaft bei einem Kauf das Projekt übernehmen wird, all dies sind nach Aussage von Glasstetter Fragen, die alle noch offen sind.

nach oben Zurück zum Seitenanfang