„Das wird heiß heute“, sagte ein Besucher noch vor der Tür der Schwarzwaldhalle Baiersbronn, die mit gut 300 Besuchern nur zur Hälfte gefüllt war. Nun, heiß war’s, aber das lag an den Sommertemperaturen.
Die Stimmung im Saal war bis auf wenige Ausrutscher nicht hitzig, als die Gemeinde Bürger zu einem Informationsabend über das Entwicklungskonzept Sankenbach und die Hotelpläne am Stöckerkopf geladen hatte.
„Es geht“, so der Bürgermeister Michael Ruf (parteilos) in seiner Begrüßung „in erster Linie um die Information“. Ein Entwicklungskonzept sei kein in Stein geklopfter Plan sondern eher eine Richtschnur für die Projekte, an denen es bis zur Umsetzung noch viele Änderungen geben werde.
Im Sankenbach wird es bei stärkerer touristischer Nutzung eng werden. Das war die erste Erkenntnis des Abends, denn die Straße lässt sich höchstens punktuell verbreitern. Der hintere Straßenteil soll autofrei werden, der Parkplatz am Tiergehege aufgehoben werden. Aber trotz der Ausweich-Plätze Aue und am Bahnhof werden die Parkflächen für Einheimische und Touristen nicht ausreichen. Parkgebühren, neue Fußwege, großmaschige Besucherlenkung und öffentlicher Nahverkehr sollen Abhilfe bringen.
Anders verhält es sich bei den Plänen für ein Restaurantgebäude sowie 21 kleine Chalets auf dem Hausberg Stöckerkopf samt einer neuen Pendelbahn vom Sankenbach zum Gipfelplateau. Das stellten die Investoren vor, die Brüder Sebastian und Lukas Nafz vom gleichnamigen Bauunternehmen in Horb.
Sie sprachen von einem zukunftsträchtigen, generationsübergreifenden, ökologisch nachhaltigen Projekt, das „den Berg nicht überbelasten soll“, so Lukas Nafz.
Allerdings mischte sich Gelächter in das erschrockene Raunen, das durch die Stuhlreihen ging, als auf die Leinwand eine Visualisierung der geplanten Chalets geworfen wurde. Die Investoren planen mit dem Baubeginn im kommenden Frühjahr und mit der Fertigstellung Ende 2024. Also rechtzeitig vor der Landesgartenschau 2025, die als gemeinsames Ziel aller aktuellen Pläne gilt.
Flugschulen für Gleischirmflieger fürchten um ihre Existenz
Die Diskussion hakte sich am Protest der beiden Flugschulen für Gleitschirmflieger fest. Die Flugschulen befürchten, nur noch 20 Prozent ihres Betriebs aufrecht erhalten zu können, wenn für die geplante Bergbahn eine neue Kabel-Trasse notwendig werde.
Diese sehe zwischen Tal- und Bergstation zwei bis zu 30 Meter hohe Masten vor. Das sei aus Natur- und Landschaftsschutzgründen geboten, erklärte Bob Ricken seitens der Umweltprüfung. Von Gemeindeseite wurde versichert, dass sie den Fortbestand der Flugschulen nicht gefährdet sehe und weiter nach Lösungen suche.