Fußball-Oberligist SV Oberachern hat die Weichen für die sportliche Zukunft gestellt. Der SVO-Vorsitzende Ralf Lorenz kann zwei richtungsweisende Personalentscheidungen melden: Mark Lerandy bleibt auch in der kommenden Saison Cheftrainer, während Pino Alesi als Sportdirektor einsteigt. Zusammen soll das Duo dafür sorgen, dass beim Aushängeschild des Bezirks Baden-Baden weiterhin gehobene Fußball-Kost geboten wird.
„Nach dem Rückzug von Sportvorstand Mark Bosselmann, dem wir viel zu verdanken haben, ist es wichtig, dass bei anderen verantwortlichen Posten Kontinuität herrscht“, sagt SVO-Boss Lorenz.
So geht der Verein mit Lerandy in die fünfte gemeinsame Saison und auch Alesi ist ein Dauerbrenner am Waldsportplatz. Er nimmt seine Arbeit wieder auf, die er bis zur selbst auferlegten Pause im Juni jahrelang ausgeübt hatte.
Der aus der Vorstandschaft ausgeschiedene Mark Bosselmann hatte Alesi im Übrigen für die Funktion empfohlen. Ob er künftig wie Bosselmann das offizielle Amt des Sportvorstands einnimmt, wird bei der nächsten Mitgliederversammlung geklärt.
Ich sehe, dass hier keine Luftschlösser gebaut werden.Mark Lerandy, Trainer des SV Oberachern
So fungiert Pino Alesi, der als ausgewiesener Kenner der regionalen Fußball-Szene gilt, zunächst als Sportdirektor. In der neuen personellen Konstellation sieht er eine Chance, „neue Führungsstrukturen zu erstellen und die Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen“.
Coach Mark Lerandy ließ sich vom Konzept Alesis, das grundsätzlich auf die Oberliga ausgerichtet ist, überzeugen: „Ich muss zugeben, dass ich zunächst skeptisch war, aber ich sehe, dass hier keine Luftschlösser gebaut werden. Deshalb habe ich in Oberachern nochmals um ein Jahr verlängert.“
SVO-Boss Ralf Lorenz, Pino Alesi und Coach Mark Lerandy sind überzeugt davon, dass der Klassenverbleib in der Oberliga geschafft wird. Dabei steht über allem die Frage, ob und wie der Spielbetrieb der laufenden Saison 2020/21 fortgesetzt wird?
Für die kommende Runde soll in jedem Fall ein schlagkräftiges Ensemble zusammengestellt werden. „Wir sind in guten Gesprächen mit den vorhandenen Spielern, von denen 14 für die nächste Saison schon zugesagt haben“, so Alesi.
Zweite Mannschaft startet in der Kreisliga B
Beschlossene Sache ist, dass wieder eine zweite Mannschaft gebildet wird, die in der Kreisliga B an den Start geht. Der Reserve-Kader setzt sich vornehmlich aus Kräften aus der eigenen Jugend zusammen. Das Traineramt übernimmt Afrim Bejta, derzeit Coach der A-Junioren.
Während im Umfeld akribisch an der neuen sportlichen Ausrichtung des Vereins gebastelt wird, ist die Hauptaufgabe von Mark Lerandy, das aktuelle Team bei Laune und in Form zu halten. „Die Jungs bekommen wöchentlich ein Programm, das sie zu Hause beziehungsweise im Wald individuell abarbeiten“, erklärt er.
Das wiederum sei bei Weitem nicht ausreichend, um direkt wieder den Spielbetrieb aufzunehmen. „Bevor es um Punkte geht, müssen wir mindestens vier, besser sechs Wochen vorher zusammen trainieren können.“
An den Zielen fehlt es nicht. „Neben dem Klassenverbleib wollen wir den südbadischen Pokal holen“, sagt Coach Mark Lerandy, dem nach wie vor deutlich anzumerken ist, wie sehr ihn die Niederlage im Cup-Finale gegen Rielasingen-Arlen im August des vergangenen Jahres noch immer schmerzt.
SVO-Boss Ralf Lorenz wagt trotz aller Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit Corona einen Ausblick: „Gab es in den vergangenen Monaten nicht immer Positives über den SVO zu berichten, glaube ich jetzt, dass wir zuversichtlich in die Zukunft schauen können.“