Ein Erdbeben hat am Freitagabend für einen kleinen Schrecken bei den Einwohnern im Großraum Achern gesorgt. Das Beben gegen 19.33 wurde vom Landeserdbeben-Dienst mit einer Stärke von 3,5 angegeben. Das Epizentrum lag demnach nördlich von Straßburg in der Rheinebene. Der Schweizer Erdbeben-Dienst meldete sogar eine Magnitude von 3,6.
Einwohner des Acherner Stadteils Gamshurst berichteten am Abend von wackelnden Hauswänden und einem lauten Grollen. „Meine Nachbarin hat gedacht, es ist jemand gegen die Hauswand gefahren“, berichtet eine Augenzeugin. Andere verglichen das Beben mit dem lauten Zuschlagen eines Garagentors. Bei der Polizei in Offenburg gingen am Freitagabend aber keine Meldungen über etwaige Schäden ein.
Nicht das erste Beben in der Ortenau
Auch in den sozialen Medien wurde über das geologische Ereignis diskutiert. In einer Facebook-Gruppe von Menschen aus dem Schwarzwald hatten Nutzer unterschiedliche Auffassungen über die Intensität des Bebens. So war nach den Kommentaren in Freistett das Erdbeben stark spürbar, in Renchen haben Schränke gewackelt und in Ottersweier merkte man anscheinend überhaupt nichts.
Das Beben im Rheingraben ist nicht das erste in der jüngsten Vergangenheit. Immer wieder bebte um Straßburg die Erde. Ende Dezember mit einer Stärke von 2,5, am 4. Dezember, ebenfalls an einem Freitag, sogar mit 3,6. So stark war kein Erdbeben bisher in der Region. Viele Anwohner in Frankreich und Deutschland meldeten damals Schäden an.
Als Verursacher gilt das Geothermie-Kraftwerk Fonroch bei Vendenheim nördlich von Straßburg. Kurz darauf verordneten die Entscheider in der zuständigen Präfektur das Aus für den Betrieb des Kraftwerks. Ungeklärt ist bislang die Abwicklung der Schäden von Anwohnern auf der rechten Rheinseite durch das französische Unternehmen.