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„Eine Tüte Freude“

Verein Achern Miteinander verteilt 140 Geschenke an Geflüchtete und Wohnungslose

In der Corona-Pandemie hat der Verein „Achern miteinander“ eine Geschenk-Tüten-Aktion zu Weihnachten gestartet. Jetzt, im dritten Jahr, verteilt der Verein schon mehr als doppelt so viele Tüten an Geflüchtete.

Drei Frauen und ein Mann zeigen einen Teil der Tüten, die sie an Geflüchtete verteilen wollen.
140 Tüten mit kleinen Aufmerksamkeiten für Geflüchtete und wohnungslose Einheimische verteilten Monika Huber, Petra Gaedeke, Ingo Kirsche und Petra Leber (von links). Foto: Michaela Gabriel

Die Gesichter blicken fragend: Was wollen die beiden Frauen mit den vielen Tüten? „It’s Christmas! Es ist wegen Weihnachten!“, erklärt ihnen Monika Huber von Achern Miteinander lächelnd: „Merry Christmas!“

Vier Ehrenamtliche des Vereins verteilen 140 Papiertüten in den Gemeinschafts-Unterkünften für Geflüchtete in Achern. Am Alten Bahnhof verstehen viele weder Englisch noch Deutsch. Aber die Freude über die kleine Aufmerksamkeit ist dennoch groß.

„Eine Tüte Freude schenken“ heißt die Aktion, die Achern Miteinander schon zum dritten Mal zu Weihnachten organisiert hat. Sie ist ein Gruß aus der Bevölkerung an die Geflüchteten, die aus vielen Ländern der Erde in Achern gelandet, aber noch nicht in einem neuen Leben angekommen sind.

Begonnen hat die Aktion unter Pandemie-Bedingungen 2020 mit 55 Tüten. 2021 wurden 80 Tüten Freude gepackt und zu diesem Weihnachtsfest waren es 140. Erstmals wurden auch die wohnungslosen Männer beschenkt, die die Stadt Achern in einer Containeranlage untergebracht hat.

Lebkuchen, Mandarinen und Tee haben sechs Helfer in jede Tüte gelegt, dazu Malstifte und Malbücher für die Kinder. „Die Pack-Aktion hat zweieinhalb Stunden gedauert“, erzählt Petra Leber. Jede Tüte wurde mit einem Geschenkband verziert und mit der Botschaft versehen: „Achern Miteinander wünscht Frohe Weihnachten“.

Kinder von Geflüchteten lieben Malstifte und Papier aus der Weihnachts-Tüte

In welcher Unterkunft und in welchen Räumen wie viele Erwachsene und Kinder leben, konnte der Verein von den Integrationsmanagerinnen und Sozialarbeiterinnen des Ortenaukreises erfahren. Eingekauft wurden die kleinen Geschenke mit gespendetem Geld.

Ingo Kirsche und Petra Gaedeke brachten einen großen Teil der Tüten in die Morezstraße. Sie kennen viele der Ukraine geflüchteten Familien von regelmäßigen Besuchen und wissen, dass die Kinder Malstifte und Papier lieben. „Sie haben nichts mitnehmen können“, erzählt Ingo Kirsche.

Anfangs hätten fast nur Roma aus der Ukraine auf dem Parkplatz bei der Acherner Tennishalle gelebt. Inzwischen sei ein Teil von ihnen wieder abgereist und andere Familien aus dem Kriegsland seien nachgekommen. Mit Unterstützung des Kiwanis Clubs Achern-Ortenau habe man Bastelmaterial und Spiele besorgt und zweimal in der Woche einen Spielnachmittag für die Flüchtlingskinder angeboten.

Spende von Osiander in Achern macht auch für 2023 neue Aktionen möglich

„Die Kinder verstehen kein Deutsch. Aber sie sagen schon einige Wörter: Hallo Madam, Bitte, Danke und Papier“, berichtet Petra Gaedeke, die als Sozialpädagogin gearbeitet hat.

Ingo Kirsche freut sich, dass der kahle Gemeinschaftsraum im Container jetzt mit den von Kindern gemalten Bildern geschmückt ist. Und dass eine Frau aus der Ukraine und eine Achernerin aus Polen mithelfen, den Kindern vorzulesen. Ein Teil von ihnen kenne keine Buchstaben.

Doch was sie malen, sei bunt und fröhlich, berichtet Petra Gaedecke: „Es sind kaum Kriegssituationen dabei. Sie freuen sich so über die Zuwendung und ihre Mütter kommen teilweise dazu.“

Den Geflüchteten Freude bereiten, das wollen sie auch im neuen Jahr: etwa mit deutsch-ukrainischen Bilderbüchern, deren Einkauf eine Spende von Osiander in Achern möglich macht. Die Aktion „Eine Tüte Freude schenken“ war darauf schon ein Vorgeschmack.

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