
24 Punkte umfasste die Tagesordnung der letzten Sitzung des Acherner Gemeinderats vor der Sommerpause 2023. Auf dieser ziemlich langen Agenda fand sich ein Antrag der Ratsfraktion der CDU. Betitelt ist er mit: „Entwurfsvorschlag für eine öffentliche Resolution der Großen Kreisstadt Achern zum geplanten Gebäudeenergiegesetz“.
Der Bundestag berät den Entwurf nach der parlamentarischen Sommerpause und will ihn im September als Gesetz verabschieden. Es handelt sich um eine modifizierte Version. Der ursprüngliche Entwurf hätte als Gesetz erhebliche Konsequenzen für die Bürger gehabt, so die CDU. Holz wäre nicht mehr als Energiequelle anerkannt worden. Der Todesstoß für die Mehrzahl der Holzheizungen und das Ende vieler Wärmeverbundsysteme mit diesem nachwachsenden Rohstoff.
Denn eine Holzheizung hätte nur im Verbund mit Photovoltaik oder Solarthermie betrieben werden dürfen. Dazu wären Auflagen für einen Pufferspeicher und einen Staubabscheider gekommen. Für die Ratsfraktion der CDU ist klar: Es hätte immense, negative Folgen für die Bürger gehabt, ebenso für die Holzwirtschaft und für die Stadt Achern als Waldbesitzer.
Holzheiz-Anlagen in Sasbachwalden, am Gymnasium Achern und der Lender in Sasbach
Heimschule Lender, Gymnasium Achern und auch die Gemeinde Sasbachwalden betreiben Holzheizanlagen. Inzwischen scheint die Kuh vom Eis. Der Entwurf wurde modifiziert. „Die im Gesetzgebungsverfahren erreichten Verbesserungen für den nachhaltigen Energieträger Holz und Technologieoffenheit begrüßen wir sehr“, so die CDU-Fraktion. Sie verweist auf das Potenzial dieses Rohstoffs bei der Energiewende.
Insofern müsse nun in Berlin der zugunsten des Energieträgers Holz modifizierte Entwurf als Gesetz beschlossen werden, so die Ratsfraktion. Der Gemeinderat beförderte das Ansinnen der CDU mit seinem Beschluss zur öffentlichen Resolution der Stadt Achern.
Einen Antrag hatte auch die Acherner Bürgerliste (ABL). Eberhard Dinger hat ihn verfasst, mit Blick auf die bis 5. August im Rathaus am Markt stattfindende Ausstellung „Naturnahe Firmengelände“: Unternehmen, die ihre Außenanlagen an ihrem Sitz ganz oder teilweise naturnah umgestalten, sollten demnach von der Stadt eine finanzielle Unterstützung erhalten.
ABL sieht eine Chance im Kampf gegen Klimakrise und Artensterben
Die ABL sieht es als Möglichkeit, Unternehmen anzuregen, damit sie ihren Beitrag zur Bekämpfung der Klimakrise, des Artensterbens und des Biodiversitätsverlusts leisten. Dazu käme eine positive Außenwirkung für die Firmen. Der Rat konnte durchaus mitgehen.
Viel Geld für Acherns gute Stube setzte der Gemeinderat ebenfalls in Bewegung. Einstimmig und ohne weitere Diskussion vergaben die Bürgervertreter eine ganze Reihe an Arbeiten für den Ausbau des Zentralgebäudes der Illenau zum Kulturforum. In der Summe waren es gut 700.000 Euro.
Des Weiteren kann die Neugestaltung der Außenanlagen rund um die Einsegnungshalle des Acherner Friedhofs kommen. Auch da hier der günstigste Bieter den Zuschlag. Eine Fachfirma aus Schutterwald hat hier mit einem Angebot von gut 224.000 Euro die Nase vorn.