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Für guten Zweck

Acherner läuft 45 Kilometer täglich – und ist ein Lebensretter

45 Marathons in 45 Tagen: Marathonläufer und Stammzellenspender Tobias Schnurr aus Achern plant einen Spendenlauf. Wie bereitet er sich darauf vor.

Tobias Schnurr aus Achern bereitet sich auf etwas Großes vor. Er will zugunsten von Menschen mit Leukämie 45 Marathons in 45 Tagen durch ganz Deutschland laufen.
Tobias Schnurr aus Achern bereitet sich auf etwas Großes vor. Er will zugunsten von Menschen mit Leukämie 45 Marathons in 45 Tagen durch ganz Deutschland laufen. Foto: Michaela Gabriel

Tobias Schnurr ist Marathonläufer und Stammzellenspender. Dass er dem an Blutkrebs erkrankten Scott Cantrell in den USA das Leben retten konnte, hat sein Leben verändert.

„Geben ist das neue Haben“ wurde zu seinem Motto. Für diesen Sommer plant der Acherner einen Spendenlauf auf dem europäischen Fernwanderweg E1 von Konstanz bis Flensburg – 45 Marathons in 45 Tagen.

BNN-Mitarbeiterin Michaela Gabriel hat mit dem 37-jährigen Familienvater beim Training gesprochen.

Was machen Sie beruflich und wie sportlich sind Sie bisher?
Schnurr

Ich arbeite als pädagogische Fachkraft in einer Kita, fühle aber schon länger, dass ich Veränderungen brauche. Seit 2014 leite ich das Kinderturnen im TuS Sasbachried und teile mit den Kindergarten- und Grundschulkindern die Begeisterung am Sport. Seit 2008 laufe ich, seit 2013 nehme ich jedes Jahr am Berlin-Marathon teil. 2022 geht es mir nicht um das Toppen meiner persönlichen Bestzeit, sondern ums Laufen statt Schnaufen. Wer sich entscheidet Marathon zu laufen, verändert damit sein Leben mental und körperlich. Für mich geht es bei diesem Marathon-Projekt nicht darum zu zeigen, dass ich 1.900 Kilometer laufen kann, sondern dass wir gemeinsam Blutkrebs besiegen können.

Wie ist Ihr Kontakt zu dem Mann in Tennessee, dem Sie Stammzellen gespendet haben?
Schnurr

Wir sind rege in Kontakt. Seine Familie engagiert sich für mein Projekt und sammelt Spenden, damit während der 45 Tage Spendenlauf bei mir zu Hause nicht wegen unbezahlter Stromrechnungen das Licht ausgeht. Wir suchen Wege, uns nach dem ersten Treffen im November 2021 wieder persönlich zu begegnen. Momentan fehlt uns dazu beiderseits das Geld. Unsere Freundschaft ist das Ergebnis von Ereignissen und Erkenntnissen, die unser Leben und unsere Zukunft positiv beeinflusst haben. Indem wir unsere Geschichte teilen, wollen wir viele Menschen motivieren, sich zu bei der DKMS als Stammzellenspender zu registrieren.

Wie bereiten Sie sich auf den Spendenlauf durch Deutschland vor und wer unterstützt Sie dabei?
Schnurr

Ich trainiere mit langsamen Läufen bis zu 45 Kilometer täglich und stimme mich mental ein. Ich esse viel und ruhe mich auch aus. Meine Familie unterstützt mich wie in jeder Laufsaison, in dem sie mich machen lässt. Auf meinem 45-tägigen Spendenlauf durch Deutschland bin ich auf Unterstützung angewiesen. Als Mitglied von Round Table Deutschland kontaktiere ich jene Tische, die am E1-Weg liegen. Die DKMS übernimmt die Öffentlichkeitsarbeit. Jede Registrierung und jede Geldspende für die DKMS während des Marathons bestärkt mich in der Überzeugung, dass Blutkrebs besiegbar ist – auch weil ich laufend meinen Teil dazu beitrage.

Wie kamen Sie auf die Idee und mit welchen persönlichen Opfern ist dieser Lauf verbunden?
Schnurr

Während einer beruflichen Auszeit hatte ich Zeit, meinen bisherigen Lebenslauf genauer zu betrachten. Ich hatte das Gefühl, dass auf die Begegnung mit Scott und dessen Familie mehr folgen kann. Diese Erkenntnis führte zum Wunsch, mehr von dem zu tun, was ich kann und liebe. Ich bin Läufer und Stammzellenspender und will damit Gutes tun.

Was ist das Ziel von „45 Marathons in 45 Tagen“?

Ich will die Geschichte von meiner Stammzellenspende und meiner Freundschaft mit Scott an vielen Orten erzählen und damit zeigen, wie Blutkrebs besiegt werden kann. Ich will für jeden gelaufenen Kilometer 100 Euro für die DKMS sammeln. Das wären 190.000 Euro. Wenn sich weitere Menschen als Stammzellenspender registrieren lassen und davon auch nur einer einem Erkrankten eine zweite Lebenschance schenken kann, dann habe ich viel erreicht – auch wenn ich höchst wahrscheinlich nie davon erfahre. Aber das Wissen und die Überzeugung, meinen persönlichen Einsatz dafür geleistet zu haben, werden mir bleiben.

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