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Hohe Kosten für Fahrzeuge

Acherns Feuerwehrkommandant im Gemeinderat: Wehren sind auf Zusammenarbeit angewiesen

Acherns Feuerwehrkommandant Michael Wegel war zu Gast im Gemeinderat. Dabei ging es um den Etat für die Feuerwehren. Er begegnete Gemeinderäten, die die hohen Ausgaben der Feuerwehr skeptisch sehen.

Michael Wegel, Kommandant der Feuerwehr Achern
Michael Wegel, Kommandant der Feuerwehr Achern. Foto: Michael Moos

Mehr als drei Stunden musste sich Acherns Feuerwehrkommandant Michael Wegel gedulden, bis er am Montagabend im Gemeinderat an die Reihe kam. Die zeitraubenden Haushaltsberatungen verlangten auch dem obersten Feuerwehrmann im nördlichen Ortenaukreis und seinen zur Unterstützung mitgekommenen Kameraden ein wenig Geduld ab.

Doch die hat sich gelohnt: Wegel erklärte skeptischen Gemeinderäten, warum Feuerwehren untereinander nicht vergleichbar sind, warum es in Achern manchmal ein bisschen teurer ist und warum man dennoch sparsam wirtschaftet.

Letztlich blieb es ein Geplänkel: Am Ansatz für die Feuerwehren wurde im Etat nichts gestrichen – wie auch, hatten die Volksvertreter in den bisher vier Beratungsrunden des Haushalts doch den einen oder anderen Wunsch, den die Stadtverwaltung nicht als sonderlich dringlich eingeschätzt hatte, dennoch auf den Schild gehoben. Wie hätte man da ausgerechnet bei der Feuerwehr sparen können?

Beachtliche Kosten für die Anschaffung von zwei Fahrzeugen

„Die immense Kostensituation fordert, dass wir uns bei der Feuerwehr konzentrieren“, hatte Martin Siffling (Grüne) angemerkt, und auf die beachtlichen Kosten für die Anschaffung von zwei Fahrzeugen verwiesen. Nur durch eine Konzentration könne man die Wehren technisch und auch von der Ausbildung her auf dem Stand halten.

Wir müssen die Feuerwehren stets den örtlichen Gegebenheiten anpassen.
Michael Wegel, Feuerwehrkommandant

„Wir müssen die Feuerwehren stets den örtlichen Gegebenheiten anpassen“, erklärte Kommandant Wegel am Beispiel des Falschfahrer-Unfalls an Weihnachten auf der Autobahn, bei der ein Lastwagen völlig ausgebrannt war. Damals seien 80 Kameraden aus sechs Gemeindefeuerwehren vor Ort gewesen, „und doch hätte das Material fast nicht gereicht“.

Bei größeren Einsätzen seien die Wehren immer wieder auf Nachbarschaftshilfe angewiesen, und zwar nicht nur die kleinen, die die Unterstützung der größeren Wehren abrufen können, es ist ein Geben und Nehmen: „Da haben auch wir Hilfe“, so Wegel, anders als man anfangs vielleicht hätte vermuten können.

Hilfsfristen könnten nur durch Zusammenarbeit eingehalten werden

Insgesamt sei festzuhalten, dass die Feuerwehren die Hilfsfristen nur einhalten können, wenn sie zusammenarbeiten, teilweise würden gerade bei Einsätzen in bestimmten Stadtteilen zwei bis drei Wehren gemeinsam ausrücken, um die Aufgabe zu bewältigen. Bei der Beschaffung neuer Fahrzeuge verhalte man sich so sparsam wie möglich, regelmäßig greife man auch auf Gebrauchtfahrzeuge zurück.

Hohe Kosten würden oft dadurch entstehen, dass durchaus brauchbare Einsatzmittel aus dem Verkehr gezogen würden – beispielsweise durch den Hersteller, der keine Ersatzteile mehr bereitstelle, oder auch durch neue Vorgaben der Feuerwehraufsicht.

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