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Pläne in Mittelbaden

Bei der Klinikreform werden die Karten neu gemischt – zumindest für Achern

Der Ortenaukreis müht sich mit der Umsetzung seiner 1,3 Milliarden Euro teuren Klinikreform ab. Jetzt ändern sich die Spielregeln: Auch das Klinikum Mittelbaden denkt über die Zentralisierung seiner Häuser nach. Davon könnte das neue Acherner Krankenhaus profitieren.

Das nördlichste Haus im Verbund des Ortenau Klinikums steht in Achern. Es soll bis 2030 neu gebaut werden. Möglicherweise mit mehr Betten als aktuell geplant.
Einsatz das Acherner Klinikum: Nach dem Willen von Oberbürgermeister Klaus Muttach soll das Krankenhaus zum Wirbelsäulen-Spezialzentrum der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft werden. Foto: Achim Keiper

Muss die gerade erst heruntergerechnete Bettenzahl im neuen Acherner Krankenhaus wieder aufgestockt werden? Aufmerksam verfolgt man beim Ortenau Klinikum Überlegungen des benachbarten Klinikums Mittelbaden, sein Angebot auf einen zentralen Standort zu konzentrieren.

„Es ist für uns insgesamt gut, wenn der Nachbar im Norden Aktivitäten unternimmt“, sagte am Freitag der Geschäftsführer des Ortenau Klinikums, Christian Keller, auf Anfrage – „wir müssen jetzt wieder über mehr Betten für Achern nachdenken“.

Wichtigere Rolle für Achern

Je nachdem, wo der Standort für ein Großklinikum in Mittelbaden sein soll, werde dem Acherner Krankenhaus eine größere Rolle als jetzt zufallen, weil es dann auch mehr als bisher mit seinem Einzugsbereich in den Süden des Landkreises Rastatt hineinrage.

„Wir müssen“, so kündigte Keller an, „in Ruhe mit den Kollegen im Norden sprechen“. Daraus werde sich ergeben, welche Rolle der für 2030 geplanten Klinikneubau in Achern spielen wird.

Vorrang für Reformen im Ortenaukreis

Keller geht nicht davon aus, dass die Landeszuschüsse für den Ortenaukreis in Gefahr sind, wenn ein weiterer kommunaler Krankenhausträger einen Neubau plant. Auf der einen Seite würden die verschiedenen Vorhaben zeitlich gestaffelt umgesetzt.

Auf der anderen Seite rechne man damit, dass das Land bei der Vergabe von Zuschüssen sich vor allem auf jene Klinikbetreiber konzentriere, die Reformen betreiben – und nicht auf jene, die in alte Häuser investieren. „Das Land wird in Kreisen, die keine Strukturentwicklung vornehmen, zurückhaltender sein“, sagt Keller.

Manne Lucha im Kreis erwartet

Dies kann man in der Ortenau möglicherweise bald aus erster Hand hören: Nach Informationen von bnn.de wird Sozialminister Manne Lucha am 21. Juli vor dem Kreistag sprechen.

Im Vorfeld zur Sitzung haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, Fragen zur Klinikreform an den Minister zu richten, die er nach Möglichkeit in seine Ausführungen mit einfließen lässt. Die Fragen können bis Sonntag, 12. Juli, an agenda2030@ortenau-klinikum.de gesendet und sollten kurz und knapp formuliert werden, teilt der Kreis mit.

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