In der Debatte über die Anschaffung von Tempomessgeräten hat der Gemeinderat in Achern eine überraschende Entscheidung getroffen: Mit zwölf gegen zehn Stimmen votierte eine knappe Mehrheit im Zuge der Haushaltsberatungen für die Bereitstellung von 150.000 Euro zum Kauf eines „Blitzers“. Welches Gerät tatsächlich beschafft wird, muss noch entschieden werden.
Die Verwaltung hatte im Doppelhaushalt für die Jahr 2020 und 2021 bekanntlich kein Geld für einen „Blitzer“ bereitgestellt. Doch es kam anders: Zuerst unterstrich der Fautenbacher Ortsvorsteher Rainer Ganter (Freie Wähler) die Notwendigkeit von Tempokontrollen mit dem Hinweis auf einen besonders flotten Fahrer, der es in der Scherwiller Straße auf sage und schreibe 148 Stundenkilometer brachte. Unter diesem Eindruck stellte FW-Fraktionschef Thomas Kohler den Antrag auf Bereitstellung von 150.000 Euro zur Beschaffung eines entsprechenden Geräts.
Mobil oder fest - das ist die Frage
Zur „Wahl“ stehen die Installation fester „Blitzer“-Säulen oder die Beschaffung eines mobilen Geräts – die Stadt Oberkirch beispielsweise verfügt über einen entsprechend ausgestatteten Anhänger. Dieser würde, wie Oberbürgermeister Klaus Muttach deutlich machte, rund 160.000 Euro kosten. Für insgesamt sechs Messsäulen würden – wie berichtet – 180.000 Euro fällig, hinzu käme eine Mess-Einheit für 50.000 Euro, die zwischen den verschiedenen Standorten hin- und hergewechselt werden könnte.
„Wir wollen nichts übers Knie brechen“
Eine Grundsatzdebatte über die Einführung städtischer „Blitzer“ wollte an diesem Tag niemand führen – und schon gar nicht entscheiden, welche Variante ins Auge gefasst werden soll. „Wir wollen nichts übers Knie brechen“, unterstrich Karl Früh (CDU). Man war sich einig, dass man den Haushaltsansatz benötige, um bei einer entsprechenden Weichenstellung „handlungsfähig“ zu bleiben.