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Noch mindestens ein Jahr

Lückenschluss auf der B3 bei Sinzheim rückt in die Ferne

Nach den Hitzeschäden beim Bau der Lärmschutzwand ist der Lückenschluss B3 neu zwischen Sinzheim und Steinbach wieder ins Stocken geraten. Nun wird die Planung von Bahn und Regierungspräsidium neu überdacht und auch der Einbau von Flüsterasphalt erwogen. Die neue Planung könnte dabei bis zu drei Jahre in Anspruch nehmen.

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DER LÄRMSCHUTZ entlang der B3 neu ist bei der Fertigstellung der noch klaffenden Lücke zwischen Sinzheim und Steinbach noch nicht gelöst. Foto: Foto: Huck
Der lang ersehnte Lückenschluss auf der B3 neu zwischen Sinzheim-Halberstung und Müllhofen rückt wieder einmal in die Ferne. Sehr zum Missfallen von Sinzheims Bürgermeister Erik Ernst, der nun mit Hilfe des Bundestagsabgeordneten Kai Whittaker (CDU) die verantwortlichen Protagonisten Deutsche Bahn, Regierungspräsidium Karlsruhe im Beisein von Verwaltung und Gemeinderat im Rathaus an einen Tisch brachte, um Bewegung in die lang ersehnte Verkehrsentlastung für Sinzheim zu bekommen.
Dabei wurde klar: Mindestens noch ein Jahr, im schlechtesten Fall bis 2024 wird es dauern, bis an der B3 neu der notwendige Lärmschutz für die Fertigstellung der Lücke realisiert sein wird.

Schäden im heißen Sommer

Ins Stocken geraten waren die Vorbereitungen für den Lärmschutz im heißen Sommer 2018, als sich bereits eingebrachte Pfeiler verdächtig zur Seite neigten. „Der Untergrund ist zwar untersucht worden. Leider wurden aber einige Pfeiler in einer Torflinse gegründet, die bei den damals anhaltend hohen Temperaturen ausgetrocknet ist und somit zu dem Problem geführt hat“, erklärte Markus Baßler von der DB Netz AG (Karlsruhe). Die Situation ist nicht nur für das vom starken Durchgangsverkehr geplagte Sinzheim parallel zur B3 neu mehr als misslich. „Ich bin sehr interessiert, das Problem hier bald vom Tisch zu bekommen. Die Bürger warten dringend auf eine Lösung, die wieder seit Sommer 2018 ausgebremst ist. Wir müssen hier unbedingt einen Weg finden. Die Bürger können das nicht mehr nachvollziehen, dass da nichts geht“, räumt Bürgermeister Ernst gegenüber dem ABB ein.

Planung funktioniert nicht

Derselben Meinung ist Kai Whittaker: „Die ursprüngliche Planung funktioniert nicht. Das ist Fakt. Im Kern dreht es sich darum, ob im bestehenden Planrecht ein eigenständiges Verfahren notwendig wird. Im zweiten Fall, so habe ich die Experten verstanden, werde der Ausbau wohl weitere drei Jahre, also bis 2024, dauern“, kristallisierte der Bundestagsabgeordnete heraus. Es sei an der Zeit gewesen, Klarheit zu schaffen, denn „es ist dem Bürger nicht zu vermitteln, warum er dort immer noch nicht von A nach B fahren kann.“ Trotzdem habe man Glück im Unglück gehabt, dass diese Schwachstelle sich vorzeitig offenbart habe.

Flüsterasphalt als Alternative

Ursprünglich war geplant, an den Pfeilern lärmschluckende Wandelemente anzubringen. Das ist aber jetzt nicht mehr möglich, weil die Belastung durch den Sog vorbeirauschender Züge bei hoher Geschwindigkeit zu stark würde. Die Alternativen sind den Experten zufolge nun unausweichlich: Entweder ein aufwendiger kompletter Neueinbau der Lärmschutzwand mit kürzeren Abständen zwischen den jeweiligen Pfeilern oder aber eine Eindämmung des anfallenden Lärms durch einen offenporigen Flüsterasphalt auf der künftigen Fahrbahndecke. Rund sechs Wochen wird es laut Regierungspräsidium wohl noch dauern, bis ein Schallgutachten das Ok für den Flüsterasphalt geben kann.

Dauer bis zu drei Jahre

„Es hängt im Wesentlichen davon ab, wie die Einschätzung der Planrechtsbehörde ausfällt. Also ob ein völlig neues Verfahren über drei Jahre erforderlich wird oder ob dies nicht notwendig ist“, bestätigt Jürgen Genthner, Leiter Baureferat Mitte im Regierungspräsidium Karlsruhe, gegenüber dem ABB die wesentlichen Voraussetzungen, dass es auf der B3 neu endlich weitergehen kann.
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