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Kundgebungen in Innenstädten

Für und gegen Corona-Maßnahmen: In Achern gehen sich die Demonstranten aus dem Weg

Rasant gestiegen sind zuletzt die Teilnehmerzahlen der so genannten „Spaziergänge“ gegen die Corona-Maßnahmen. Ob der leichte Rückgang der Protestierenden am Montagabend in Achern bereits eine Trendwende signalisiert, das ist offen.

Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in Achern.
Rund 1.050 Teilnehmer demonstrierten am Montagabend gegen die Corona-Maßnahmen, etwa 200 Menschen engagierten sich in der Gegenkundgebung vor dem Acherner Rathaus. Foto: Roland Spether

Man ist sich aus dem Weg gegangen. Rund 1.050 Kritiker der Corona-Maßnahmen und 200 Gegendemonstranten setzten sich an diesem Montagabend auf ihre jeweils eigene Weise mit den Folgen der Pandemie in der Acherner Innenstadt auseinander.

Während die von „Solidarity Ortenau“ angestoßene Gegendemonstration sich auf das Gebiet rund um das Rathaus am Markt konzentrierte, liefen die Teilnehmer des sogenannten „Spaziergangs“ im weiten Boden um sie herum.

Die Polizei konstatierte am Abend einen friedlichen Verlauf. „Es gab keinerlei Berührungspunkte“, so Sprecher Philipp Kern. Ob sich angesichts der in Achern leicht zurückgegangenen Teilnehmerzahl bereits eine Trendwende abzeichnet, ließen die Beamten am Abend offen. Dies könne man so früh noch nicht einschätzen.

19 Kundgebungen gegen die Corona-Maßnahmen und vier Gegendemos

Laut Präsidiumssprecher Yannik Hilger fanden im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums an diesem Montagabend 19 Kundgebungen von Kritikern der Corona-Maßnahmen statt, dazu vier Gegendemos – unter anderem in Achern und Offenburg. Bis zum Abend waren alle Veranstaltungen friedlich verlaufen, allerdings dauerten einige nach 19 Uhr noch an, so dass man noch keine abschließende Einschätzung geben könne.

„Fakten statt Feindbild“, forderten Teilnehmer der Acherner Gegenkundgebung ein, während die Kritiker der Corona-Maßnahmen kurz nach 18 Uhr ihren Weg vom Adlerplatz über die Kirchstraße und die Kaiser-Wilhelm-Straße in einem weiten Bogen bis in die Oberstadt eingeschlagen hatten. Die Polizei war mit zahlreichen Beamten, darunter auch mehreren Mediatoren, im Einsatz.

Nicht angemeldete Kundgebungen werden regelmäßig toleriert

Die Städte und Gemeinden hatten die durchgehend nicht angemeldeten Kundgebungen in den zurückliegenden Wochen regelmäßig toleriert, obwohl die Teilnehmer dadurch gegen das Versammlungsgesetz verstoßen.

Die Rathauschefs verwiesen zur Begründung dieser Haltung auf den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit und darauf, dass die sogenannten „Spaziergänge“ friedlich ablaufen.

Achern hatte sich in den vergangenen Wochen zum Brennpunkt der Aktionen entwickelt. Zunächst waren 500, später 850 und am vergangenen Montag nach Polizeiangaben 1.200 Menschen gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen. Nur in Offenburg hatten Kundgebungen in einer ähnlichen Größenordnung stattgefunden.

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