Blütenpracht und klare Luft – Wen zieht es da nicht nach draußen, zum entspannten Walken in den Wald oder in eine Grillhütte mit Blick in die Rheinebene? Dichtes Gedränge und kein Durchkommen mehr gab es am Sonntag am Gertelbach-Parkplatz in Bühlertal. Egal, wie die Aktivitäten jetzt gestaltet werden, die Beamten der Polizei und die Mitarbeiter des Städtischen Vollzugsdienstes haben ein waches Auge auf diese Aktionen, denn auch unter freiem Himmel besteht Corona-Gefahr.
Polizei zieht eine positive Bilanz nach dem ersten Mai-Wochenende
Die Bilanz hinsichtlich des Versammlungsverbotes fällt trotz engmaschiger Kontrollen durchaus positiv aus: „Es gibt viele positive Gespräche mit unseren Beamten und es herrscht Einsicht, wenn mal was nicht korrekt ist. Meist geschieht das den Berichten zufolge eher fahrlässig oder aus harmloser Gewohnheit“, zeigt sich der Leiter des Polizeireviers, Rolf Fritz, durchaus zufrieden mit dem Verhalten der Mitbürger.
Es gebe nur wenige Ausnahmen, bei denen ein ernstes Wort falle. „Uneinsichtige gibt es ja immer. Für elf Jugendliche bedeutet das leider ein saftige Bußgeld“, schildert der Revierleiter gegenüber dem Acher- und Bühler Boten.
Die Überraschung kam beim Bier
Auch so kann es gehen: Man kennt den Installateur seit Jahren. Die Heizung ist repariert und der Feierabend da. Nun ein nettes Bier in geselliger Runde bei einem Plausch über die neue Heizungsförderung. „Und plötzlich stand die Polizei da. Zwei interessierte Nachbarn waren zufällig dazugestoßen. Durch die Anzeigen wurde das zum teuren Beratungsgespräch“, beschreibt eine Betroffene aus Bühlertal die Situation.
Den meisten Ärger verursacht jedoch nicht das saftige Bußgeld. „Der Anruf bei der Polizei kam aus der Nachbarschaft“, wird mit entsprechendem Ton bemerkt. Auch einige Walkerinnen haben sich in gewohnter Manier getroffen. Leider waren es laut Polizei zu viel, was ein Bußgeld nach sich zog.
„Bei uns laufen hier wirklich sehr viele Anrufe auf, bei denen es um diesbezügliche Verstöße geht. Da müssen wir schon genau abwägen, ob wir etwa zu einer Grillhütte fahren vor der seit kurzem ein Auto parkt“, gibt Revierleiter Fritz zu bedenken. Dennoch: Das Netz der Überwachung durch Polizeibeamte und Mitarbeiter des Vollzugsdienstes ist dicht gestrickt.
Pizza auf der Parkbank
Nach der Blutspende ein Stück Pizza essen auf der Parkbank. Keine zwei Minuten später sind die Beamten zur Stelle und weisen auf den notwendigen Sicherheitsabstand von 1,5 Meter hin.
„Es gibt hier in Bühl und Umgebung Hot-Spots, die regelmäßig kontrolliert werden. Grillhütten, Plätze und bestimmte Strecken gehören dazu. Aber in der Summe sind wir wirklich zufrieden mit dem vernünftigen Verhalten unserer Mitbürger“, resümiert auch Fachbereisleiter Martin Bürkle für den Gemeindevollzugsdienst. Man schaue sich nur mal am Samstag die geordneten Einkaufsschlangen auf dem Johannesplatz oder auf dem Wochenmarkt an“, verteilt Fritz gute Noten für die Bühler.
Trotzdem ein paar saftige Bußgelder
„Die Leute sind wirklich sehr, sehr, sehr vernünftig“, betont er. Wie immer gebe es auch Ausnahmen. „Nachdem unsere Leute elf Jugendliche vergeblich aufgefordert haben, nach Hause zu gehen, und dies trotz mehrfacher Aufforderung nicht funktionierte, wurden für jeden 100 Euro Bußgeld verhängt“, sagt Bürkle.
Hätten die Jugendlichen bereits ein Einkommen gehabt, wären sogar 250 Euro pro Person fällig gewesen.
Auch im Rebland hat die Polizei von Baden-Badener Seite her ein Auge auf die Geschehnisse. „Die Beamten sind dauernd unterwegs, vor allem liegen die beliebten Versammlungspunkte auf der Strecke“, erklärt Pressesprecher Roland Seiter gegenüber dem ABB.