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Ein „Kraftzentrum“ für die Innenstadt

Der Marktplatz und Rathausplatz in Achern werden neu gestaltet

Große Bäume bestimmen künftig das Bild im Stadtzentrum von Achern. Ende März entscheidet der Gemeinderat über die konkrete Planung zur Neugestaltung der Plätze rund um das Rathaus.

Achern Marktplatz mit Sparkasse
Das Stadtzentrum ändert sein Gesicht: Die Neugestaltung von Rathausplatz und Marktplatz (Bild) soll mit dem Neubau der Sparkasse (im Hintergrund) eine ideale Ergänzung finden. Foto: Michael Moos

„Das Zentrum Acherns um das Rathaus Am Markt muss zu einem Kraftzentrum unserer Innenstadt werden.“ Zweifel an der Bedeutung der Neugestaltung von Rathausplatz und Marktplatz lässt Oberbürgermeister Klaus Muttach (CDU) gar nicht erst aufkommen: Kaum eine Stadt unserer Größe hat einen so wenig attraktiven Platz im Stadtzentrum“.

Zweieinhalb Stunden nahm sich der Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderats am Montagabend dann auch Zeit für die Bewertung der vom Ingenieurbüro „Setup“ (Leonberg) präsentierten ersten konkreten Pläne für das mit Kosten von 4,9 Millionen Euro veranschlagte Projekt, dessen Einweihung für Sommer 2023 angepeilt ist.

Grundlage der Planungen ist die Variante „Tulpenbäume“, die im Dezember unter vier Vorschlägen das Rennen gemacht hatte. Erklärtes Ziel ist die Verbesserung der Aufenthaltsqualität, aber auch die Nutzung der Plätze für Märkte und Veranstaltungen.

Akzente setzt ein in den schwellenlos verlegten Bodenbelag eingelegtes, beleuchtetes Schmuckband, das als verbindendes Element dem Rathausplatz und Marktplatz eine optische Klammer gibt und Erinnerungen an die von vielen Bürgern gewünschte, vom Gemeinderat am Ende aber verworfene Planvariante „Achat“ weckt.

Weitere Merkmale sind die Einbeziehung eines Teils der Wilhelm-Schechter-Straße, der fließende Übergang zum Adlerplatz und die Mobilitätsdrehscheibe auf dem Parkplatz gegenüber der Sparkasse.

Rathausplatz

Entlang der bestehenden Bebauung werden großkronige Bäume gepflanzt, in deren Schatten die Planer großzügige Aufenthaltsbereiche versprechen. Eine von zwei Bäumen gefasste Mittelinsel erleichtert die Überquerung der optisch in den Rathausplatz einbezogene Hauptstraße.

Ein im Belag integriertes Wasser-Düsenfeld vor dem Rathaus spendet im Sommer Abkühlung und belebt den Platz als Anziehungspunkt für Kinder.

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Marktplatz

Die Konturen des in der Vergangenheit von Kritikern mit Blick auf die mangelnde Besucherfrequenz als „Platz des himmlischen Friedens“ geschmähten Marktplatzes werden durch kleinere Bäume nachgezeichnet. Im Blickpunkt steht der neu gestaltete Alisibrunnen. Die Figuren werden auf eine kreisrunde begehbare Platzscheibe gestellt, die mit einem Wasserspiegel überzogen ist.

Das bestehende Baumkarree aus Platanen soll durch weitere Baumpflanzungen zu einem „schattigen Hain“ werden.

Wilhelm-Schechter-Straße

Die Wilhelm-Schechter-Straße wird in Höhe des Rathausplatzes für den Fahrzeugverkehr geschlossen und gestalterisch Teil des Rathausplatzes. Zwischen Kapellenstraße und dem Parkplatz gegenüber der Sparkasse behält die Straße ihre bisherige Funktion. Auf dem Parkplatz wird eine von drei in der Kernstadt vorgesehenen Mobilitätsdrehscheiben eine besondere Aufgabe erfüllen.

Hier werden, wie Stadtplaner Rolf Bertram ankündigte, Abstellplätze und Lademöglichkeiten für Fahrräder, E-Bikes, Lastenräder, Elektrofahrzeuge und Car-Sharing-Angebote entstehen.

Sparkasse

Die Sparkasse plant nach den Worten ihres Organisationschefs Michael Ott einen Neubau auf dem jetzigen Standort am Marktplatz. Der reduzierte Raumbedarf für eigene Zwecke macht es der Sparkasse laut Ott möglich, Teile der Flächen im Erdgeschoss für andere Nutzungen freizugeben. Gedacht ist unter anderem an eine Außengastronomie.

Ferner könnten in dem künftig viergeschossigen Gebäude Büros, Praxen und Geschäfte entstehen. Angestrebt werde ein Architektenwettbewerb: „Wir wollen einen zeitgemäßen Neubau in Brettschichtholzbauweise“, so Ott.

Die Pläne der Sparkasse fanden in der Diskussion allseits großes Lob. Ansonsten prägten viele Detailfragen die Debatte im Ausschuss, die alle von Setup-Architekt Alexander Buchmüller mit großer Geduld beantwortet wurden.

Während SPD-Vertreter Alois Berger-Köppel mit seinem Antrag zum Verzicht auf die Schließung der Wilhelm-Schechter-Straße scheiterte, gab es durchaus noch „Hausaufgaben“ für die Planer.

Dabei geht es unter anderem um das Gedenken an die Opfer des Luftangriffs vom 7. Januar 1945, bei dem auf dem heutigen Rathausplatz dutzende Menschen den Tod fanden. Außerdem steht die Forderung der Freien Wähler nach einem Pavillon im Raum, der mit dem Verkauf von Getränken und Häppchen zum Verweilen einladen soll.

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