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Landwirtschaft im Ortenaukreis

„Gläserne Produktion“: Landwirte werben in Fautenbach für heimische Lebensmittel

Besucher können am Sonntag, 24. September in Fautenbach erleben, wie scharfer Meerrettich geerntet wird oder knackige Äpfel zu Apfelsaft getrottet werden. Vier Betriebe bieten Einblicke in ihre Arbeitsweisen.

Achern-Fautenbach: Vorstellung der vier Betriebe zur „Gläserne Produktion 2023“ des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg im Ortenaukreis.
Johannes Lorenz, Pius Weber, Karl Lorenz, Marianne Ganter, Rainer Ganter und Ulrike Velte-Hoffmann (von links) sind bei dem Aktionstag dabei.  Foto: Roland Spether

Woher kommen nahrhafte, regionale und nachhaltige Lebensmittel? Wie werden sie angebaut, wie viel Arbeit müssen Landwirte dafür aufwende und wie werden sie vermarktet? Antworten auf diese Fragen erhalten Interessierte am Sonntag, 24. September, bei der „Gläsernen Produktion“, die das Amt für Landwirtschaft Ortenaukreis mit vier Betrieben in Fautenbach organisiert.

„Wir wollen auf die heimischen Produkte aufmerksam machen und die Bürger anregen, den Wert der regionalen Landwirtschaft zu erkennen und deren Erzeugnisse zu kaufen“, so Ulrike Velte-Hoffmann vom Landwirtschaftsamt.

„Gläserne Produktion“ will das Vertrauen in die heimischen Lebensmittel stärken

Deshalb wird es unter dem Motto „Fautenbach – echt scharf“ ein attraktives Angebot mit den Betrieben von Rainer Ganter, Pius Weber, Bernhard Hauser und Johannes Lorenz geben, die je nach ihren Schwerpunkten ein interessantes und informatives Programm entlang von sieben Stationen in der Weststraße, im Birkenweg und in der Talstraße anbieten.

Die landesweite „Gläserne Produktion“ will das Vertrauen der Verbraucher in die heimischen Lebensmittel stärken und für mehr Transparenz sorgen. Deshalb können die Besucher in Fautenbach vor Ort erleben, wie scharfer Meerrettich geerntet wird, knackige Äpfel zu Apfelsaft getrottet werden und Produkte frisch von Äckern und Obstbäumen für kulinarische Leckerbissen auf den Teller kommen.

Wir sind leistungsstarke Betriebe, sind gerne Landwirte und wollen dies den Gästen auch zeigen.
Rainer Ganter
Landwirt

„Wir sind leistungsstarke Betriebe, sind gerne Landwirte und wollen dies den Gästen auch zeigen“, so Rainer Ganter. Zwar würden die Menschen hierzulande in einer ländlich geprägten Gegend leben, dennoch würde der Abstand zur Landwirtschaft und deren Produkten immer größer. Hatte Fautenbach 1960 noch 150 Höfe mit Kühen, Schweinen und Ackerbau, so gebe es aktuell noch zehn Betriebe im Vollerwerb, aber ohne Viehhaltung.

„Ohne Sonderkulturen wie etwa Meerrettich könnten wir nicht überleben“, meinte Pius Weber. Das aktuelle Problem aller Landwirte verdeutlichte er daran, dass das Verhältnis von Aufwand und Ertrag in Schieflage geriet. Stieg der Verkaufspreis im Supermarkt für ein Kilogramm Meerrettich seit 2020 von acht, auf zehn und 14 Euro, so erhalte der Erzeuger gerade einmal zwei Euro.

Wenn dann noch Billigprodukte über tausende von Kilometern aus dem Ausland kommen, das ganze Jahr über Erdbeeren, Kirschen und Heidelbeeren verfügbar seien und auch noch der Mindestlohn für Erntehelfer steige und die Bürokratie zunehme, dann bekommen hiesige Landwirte Probleme.

„Die Betriebe können nicht vom Drauflegen leben“, meinte Rainer Ganter und verwies auf deren Stärken, die bei der „Gläsernen Produktion“ dargestellt werden sollen. Dazu gehört, dass die schöne Kulturlandschaft gepflegt und erhalten werde, was die Bürger durch den Kauf heimischer Produkte unterstützen könnten.   

Gläserne Produktion

Auftakt der „Gläsernen Produktion“ ist am Samstag, 23. September, um 19.30 Uhr, im Meerrettichschopf von Pius Weber in der Weststraße 43 mit dem Special Act „Duo Lächle“. Der Sonntag beginnt um 10.30 Uhr mit einem Ökumenischen Gottesdienst auf dem Hof von Rainer Ganter im Birkenweg 7 und einem anschließenden Frühschoppenkonzert. Danach gibt es an sieben Stationen ein interessantes Programm von Meerrettich putzen und Kräuterführungen über Freilandgeflügel im Mobilstall bis zu Mähen mit der Sense und Kutschfahrten im Unterdorf. Die beteiligten Höfe und örtliche Vereine sorgen für allerlei kulinarische Leckerbissen. 

Ein Flyer mit dem Programm und einer Karte mit den Standorten wird allen Fautenbacher Haushalten zugestellt und liegt in Geschäften aus, er ist auch über die Homepage des Landratsamtes und des Ernährungszentrums Ortenau abrufbar.

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