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Protestaktionen im Elsass

Französische Bauern legen Grenzübergänge am Rhein lahm

Massive Auswirkungen hatten die Protestaktionen der Landwirte auch auf das deutsche Rheinufer. Staus bildeten sich insbesondere an den Übergängen Altenheim, Kehl, Freistett und Iffezheim. Darum gingen die Bauern auf die Straße.

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Kein Durchkommen. Foto: Twitter/Screenshot

Massive Auswirkungen hatten die Protestaktionen von Landwirten im Elsass auch auf die deutsche Rheinseite. So bildeten sich insbesondere an den Übergängen Altenheim, Kehl, Freistett und Iffezheim Rückstaus von bis zu mehreren Kilometern Länge. Am späten Nachmittag hatte sich die Lage vor den Grenzübergängen wieder entspannt.

Um die Mittagszeit wiesen Gendarmen am ersten Kreisverkehr hinter der Schleuse bei Gambsheim Autos und Lastwagen wieder Richtung Deutschland ab, die kein französisches Kennzeichen hatten. In der Folge staute sich der Verkehr am Nachmittag auf der L87 bis zum Kreisel am südlichen Freistetter Ortsausgang. Auch in Kehl bildete sich auf der B28 in Richtung Straßburg eine lange Blechlawine bis Höhe Neumühl. Auf der L98 geriet der Verkehr von der Pflimlin-Brücke bis hinter Goldscheuer zwischenzeitlich ins Stocken. Auch bei Iffezheim kam es zu erheblichen Behinderungen bis zur L75.

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Einreise untersagt: Ein Gendarm weist einen niederländischen Lastwagenfahrer hinter der Schleuse bei Gambsheim darauf hin, dass die Weiterfahrt nach Frankreich für den Schwerlastverkehr vorübergehend nicht möglich ist. Foto: Alexander Schütt

Lastwagenfahrer überrascht

Wie eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Offenburg auf Anfrage erklärt, gebe es auf deutscher Seite keine Zwischenfälle bis auf die Verkehrsbehinderungen. Die Polizei kümmere sich um den Verkehrswarnfunk. Straßenbaumeistereien stellen entsprechende Umleitungsschilder auf, wie es weiter hieß. Diese waren zumindest in Freistett nicht zu sehen. Lastwagenfahrer wunderten sich, dass sie nach den Schleusen wieder umkehren mussten. Dafür konnten Verkehrsteilnehmer von Frankreich nach Deutschland einreisen.

Protest gegen Klimapolitik

Aus Protest gegen die französische Klimapolitik, das Verbot von Pestiziden und das Freihandelsabkommen CETA hatten Landwirte im Elsass am Dienstag zwischen 11 Uhr und 14 Uhr innerhalb einer frankreichweiten Aktion an sechs Stellen Autobahnen und Verkehrsknotenpunkte blockiert. So legte eine große Traktorenkolonne unter anderem den Verkehr auf der A35 bei Roppenheim lahm. Von den Aktionen ebenfalls betroffen war die A4 bei Brumath und Schiltigheim. Der Verkehr wurde zeitweise über Departementsstraßen umgeleitet.

800 Traktoren an Blockaden beteiligt

Um das Verkehrsaufkommen in Grenzen zu halten, untersagten die französischen Behörden insbesondere dem Schwerlastverkehr von mehr als 7,5 Tonnen die Einreise in das Elsass. Der Vorsitzende der Landwirtschaftsgewerkschaft FDSEA Bas-Rhin, Franck Sander, verteidigt gegenüber dem Fernsehsender France 3 Grand Est die Protestaktion: „Diese Blockaden sind wichtig. Unsere Gruppe hat auf den Mobilisierungsaufruf reagiert, um gegen eine widersprüchliche Agrarpolitik vergangener Jahre ein Zeichen zu setzen.“ Die Landwirte beklagen erhebliche finanzielle Einbußen. Wegen Pestizidverbote und einer strengen Klimapolitik fühlen sie sich in ihrer Existenz bedroht. Via Twitter teilte die Gewerkschaft mit, dass insgesamt 800 Traktoren die elsässischen Autobahnen blockierten.

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