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32 Straftaten werden verhandelt

Hunde auf Polizisten gehetzt, aus Krankenhaus geflohen: Drogenhändler aus Achern vor Gericht

Die Staatsanwaltschaft Baden-Baden legt einem 26-Jährigen aus Achern 32 Straftaten zu Last - darunter etwa Rauschgiftdelikte und Widerstand gegen die Staatsgewalt. Er habe unter anderem einen Hund auf Polizisten gehetzt. Nun steht er vor Gericht.

In Italien und der Schweiz haben die Polizeibehörden Dutzende Verdächtige festgenommen.
Einem 26-Jährigen werden zahlreiche Straftaten zur Last gelegt. Foto: Sven Hoppe/dpa/Archivbild/Archivbild

Er soll einen schwunghaften Rauschgifthandel in Achern betrieben haben: Ein 26-Jähriger muss sich vor der 2. Großen Strafkammer des Landgerichts Baden-Baden verantworten. Der Prozess ist auf vier Verhandlungstage angesetzt, heißt es in der Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Baden-Baden. Zudem soll der Mann bei einer Wohnungsdurchsuchung massiven Widerstand geleistet und dabei mehrere Polizisten verletzt haben.

Die Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Baden-Baden listet 32 Straftaten auf, die dem Mann zur Last gelegt werden. Ausgangspunkt der Ermittlungen waren Feststellungen der Staatsanwaltschaft Münster in einem Verfahren gegen eine niederländisch-deutsche Bande, die große Mengen Rauschgift über das Darknet verkaufte.

Kiloweise Drogen gehandelt

In einem zwischenzeitlich rechtskräftig abgeschlossenen Strafverfahren wurde der Handel mit mehr als 500 Kilogramm Amphetamin und mehreren Kilogramm Heroin, MDMA und Ecstasy-Tabletten nachgewiesen. Bei der Auswertung von sichergestellten Datenträgern war auch der Name des Angeklagten als Besteller von 500 Gramm Amphetamin Ende 2018/Anfang 2019 festgestellt worden, woraufhin die Staatsanwaltschaft Baden-Baden die Ermittlungen gegen den vorbestraften Mann aus Achern übernahm.

Bei der Wohnungsdurchsuchung am 19. Mai fanden Rauschgiftfahnder des Polizeipräsidiums Offenburg nach Angaben der Staatsanwaltschaft nicht nur größere Mengen Amphetamin und Marihuana, sondern auch Hinweise auf einen schon länger andauernden Rauschgifthandel des Angeklagten.

Schon im Juni 2017 soll der bislang nur zum Teil geständige arbeitslose Angeklagte Umgang mit 120 Gramm Marihuana, im Februar 2018 mit 150 Gramm Haschisch, im September 2019 mit 200 Gramm Marihuana gehabt haben. Auch 2020 habe der Angeklagte an etliche Abnehmer Kokain, Amphetamin, Haschisch und Marihuana gewinnbringend weiterverkauft, teilweise im 100-Gramm-Bereich.

Trotz Bewachung aus dem Krankenhaus geflohen

Bei der Wohnungsdurchsuchung verhielt sich der Angeklagte äußerst renitent, so die Staatsanwaltschaft weiter. Er soll den Ermittlungen zufolge mehrere Polizeibeamte angegriffen, gebissen und seinen Hund auf sie gehetzt haben. Mehrere Beamte mussten nicht nur üble Beschimpfungen hören, sondern erlitten durch die Widerstandshandlungen auch Verletzungen.

Der Versuch des Angeklagten, einem der Polizeibeamten die Dienstwaffe zu entreißen, wurde verhindert. Als der Angeklagte dann zu einer Blutentnahme in das Krankenhaus in Achern gebracht werden sollte, gelang ihm trotz Bewachung durch mehrere Polizisten die Flucht. Die Staatsanwaltschaft Baden-Baden erwirkte beim Amtsgericht daraufhin einen Haftbefehl, auf Grund dessen der Angeklagte am 25. Mai festgenommen werden konnte. Er befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.

Prozessauftakt ist am 20. November im Sitzungssaal 118 des Landgerichts Baden-Baden um 13 Uhr mit Fortsetzungen am 27. November, 18. Dezember und 21. Dezember. Bislang sind zehn Zeugen und ein Sachverständiger geladen.

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