
„Bärenstarke Ferientage“ organisiert die Stadt Achern für ihre Kinder und Jugendlichen. Ob Ostern, Pfingsten, Sommer- oder Herbstferien – die Stadt bietet ein ganzjähriges Ferienprogramm, das Spielmöglichkeiten eröffnet und Gelegenheit gibt, neue Freunde und interessante Hobbys kennenzulernen. Im besten Fall lernt der Nachwuchs auch viel Neues dabei, weshalb das Ferienprogramm auch einen bildungspolitischen Anspruch hat.
„Bildung macht Spaß“ ist der Untertitel der Ferientage. Ute Götz-Bannert hat sich diesen Titel ausgedacht. Sie arbeitet bei der Stadt Achern als Bildungs-, Familien- und Frauenbeauftragte. Seit 2004 ist sie zuständig für das Ferienprogramm. Aus zehn anfänglichen Veranstaltungen in den Sommerferien ist in ihrer Zeit ein ganzjähriges Angebot mit bis zu 120 Programmpunkten entstanden.
„Ich finde es wichtig, dass alle Kinder mitmachen und eine große Bandbreite des gesellschaftlichen Lebens kennenlernen können“, erklärt sie im Gespräch mit dieser Redaktion. „Daher achten wir darauf, dass ein Drittel aller Angebote kostenlos ist. Andere bezuschussen wir, um zum Beispiel den Ausflug ins Naturkundemuseum sozialverträglich zu gestalten.“ Der diesjährige Veranstaltungskalender ist der letzte, den Ute Götz-Bannert verantwortet. Im Juli geht sie in Ruhestand, wie Oberbürgermeister Klaus Muttach im Vorwort des Ferienprogramms erklärt.
Anmeldungen sind in Achern bis zum 10. Juli möglich
Anmeldeschluss für das Sommerferienprogramm ist der 10. Juli. Jedes Kind kann sich für acht Veranstaltungen anmelden, maximal drei werden berücksichtigt. Durch diese Begrenzung sollen möglichst viele Kinder zum Zuge kommen. Entsprechende Anmeldungsvordrucke gibt es online oder im gedruckten Programm-Heft.
Los geht es bereits am letzten Schultag mit der Leseclub-Aktion der Stadtbibliothek. Bis zum Ende der Ferien können die Schülerinnen und Schüler ab der fünften Klasse ihre Urlaubslektüre wählen, lesen und schließlich darüber berichten. Dafür erhalten sie sogar ein Zertifikat. Außerdem gibt es an diesem und allen weiteren Ferien-Mittwoche und Freitage die Möglichkeit, beim Gartencenter Decker kostenlos mit einem Pony zu reiten.
Vereine kehren nach der Zwangspause zurück
Traditionell beteiligen sich viele Vereine am Ferienprogramm. Allerdings sind einige während der Corona-Zeit abgesprungen. „Trotzdem haben wir versucht, während der Pandemie das Angebot ein Stück weit aufrechtzuerhalten“, erklärt Ute Götz-Bannert. „Mit alle den organisatorischen Umständen wie Masken, Impfnachweise und Hygieneregeln konnten wir im Jahr 2021 50 und in 2022 sogar 80 Veranstaltungen durchziehen. Mittlerweile kommen die Vereine wieder zurück oder neue bieten sich an. Auch von Firmen werden wir angesprochen, das entwickelt sich gerade wieder.“
In Achern gibt es eine aktive Quad-Szene. Neben Modellbau-Quad-Spaß in der STOPA-Akademie nehmen die „Quad-Rowdies-Baden“ die Kinder sogar mit auf eine kleine Rundfahrt. In Oberachern können Zehn- bis 16-Jährige unter Anleitung des Motorsportclub Hornisgrinde selbst Runden mit dem G-Kart drehen. Ein bisschen ruhiger geht es im neuen Workshop „Öl natürlich“ zu, in dem die Kinder ein Aroma-Armband oder eine Badebombe aus reinen Ölen herstellen. Handwerkliches Geschick fordert das Filzen von Blüten, das der „Ideenkreis Önsbach“ vorstellt.
Seit dem vergangenen Jahr können die Kinder auch Theater spielen lernen. Das Illenau-Ensemble veranstaltet speziell für den Nachwuchs eine Kreativwerkstatt. Auch sportliche Aktivitäten sind großgeschrieben: Vom Inlineskaten, über das Sportabzeichen, Tennis, Tischtennis und Pétanque bis hin zum Fechten reichen die Möglichkeiten, neue Sportarten zu testen. „Scheibe frei“, heißt es beim Acherner Bogenclub, wo es neben einem Probierkurs erstmalig ein zweitägiges „Wild-West-Archery Camp“ geben wird. „Wir bauen Lassos, üben Bogenschießen und kochen überm Lagerfeuer einen Bud-Spencer-Topf“, freut sich Jugendleiter Oliver Kölsch auf das Zeltlager.