Was haben die Kernaufgaben der Feuerwehr „retten, löschen, bergen, schützen“ mit dem Klimawandel zu tun? Eine Antwort erhielten Nachwuchskräfte der Feuerwehr Achern wurde während des Projektes „Hier wächst Zukunft“, als sie selbst zu einem wichtiger Teil der aktuellen und künftigen „Einsatzkräfte“ wurden, um dafür zu sorgen, dass sich in Sachen Klimawandel das Blatt unbedingt wenden muss.
Denn die zunehmend trockenen und heißen Sommer mit den damit verbundenen Problemen für Menschen, Tiere und Pflanzen haben sich auch längst in Achern eingestellt und jeder Bürger ist gefordert, diese Kernaufgabe anzugehen.
Die Jugendfeuerwehr unter der Leitung von Rico Stiefel möchte bei diesem „Alarmstichwort“ mit ihren Kinder- und Jugendgruppen und 141 Nachwuchskräften in allen Abteilungen mit gutem Beispiel voran gehen und nachhaltig etwas gegen den Klimawandel tun.
Feuerwehr arbeitet mit Förstern zusammen
Der Start dieses wichtigen Projektes mit den Förstern Stephan Bruder, Thomas Westermann und Hartmut Engler vom Amt für Waldwirtschaft des Ortenaukreises war im Beisein von Oberbürgermeister Klaus Muttach (CDU), Ortsvorsteher Gerd Boschert (FW) und Kommandant Michael Wegel, der auch Vizepräsident des Feuerwehrverbandes Baden-Württemberg ist, dessen Jugendfeuerwehr ihr 50-jähriges Jubiläum feiert.
Dies nahmen die Verantwortlichen zum Anlass, ein landesweites Projekt in Kooperation mit der Forstverwaltung zu starten, um den Wäldern Gutes zu tun, gegen den Klimawandel auszurücken und möglichst viele Bürger für den gemeinsamen „Brandeinsatz“ zu sensibilisieren.
Dazu konnte Wegel den Kinderfeuerwehren Sasbachried, Gamshurst und Mösbach vom Unternehmen Bosch jeweils einen mit Schläuchen und Strahlrohren gefüllten Schlauchtragekorb überreichen.
Achtlos weggeworfene Zigarette ist ein großes Risiko
Das Material kam dann schnell zum Einsatz, als die „Floriansjünger“ von Rico Stiefel mit dem Aufbau eines Löschangriffs bei einem Waldbrand vertraut gemacht wurden. Auch damit, dass Blätter, Gras und Holz auf dem Boden schnell in Brand geraten können, wenn eine brennende Zigarette achtlos weggeworfen wird oder unachtsam mit Feuer hantiert wird.
Auch Glasscherben können durch die Strahlen der Sonne wie ein Brennglas wirken und ein Feuer entfachen, wie Stiefel verdeutlichte. Sehr interessant waren auch die drei Projekte der Förster, die im „Maiwald“ verschiedene Aufgaben vorbereiteten, bei denen die Kinder und Jugendlichen den Wald und seine Bedeutung als Lebensraum für Pflanzen, Tiere und Menschen näher kennenlernen sollten.
Dazu durften sie mit Lupen die kleinsten Bewohner suchen und bestimmen oder mit verbundenen Augen hatten sie die Aufgabe, entlang eines Seils zu gehen, sich mit Händen und Füßen zu orientieren und den Wald mit allen Sinnen zu erleben.
Wie brisant der Klimawandel mit Hitze und Trockenheit ist, wurde auch im Bereich der Acherner Feuerwehr immer wieder spürbar, die sich mit dem neuen Einsatzstichwort „Wald- und Vegetationsbrand“ beschäftigen muss. Während größere Waldbrände rund um Achern kaum vorkamen, hätten die Vegetationsbrände auf Wiesen oder an Böschungen zugenommen, so Wegel.
Darauf und auf Schadensfälle im Wald müsste die Feuerwehr eingestellt sein, noch viel mehr seien die Bürger in der Verantwortung, auf Wiesen und im Wald keine brennenden Zigaretten wegzuwerfen oder offenen Feuer zu machen.
Seitens der Stadt gab es dazu nach Auskunft von Muttach mit den Ortsverwaltungen klare Absprachen, dass während langer Trockenphasen an den Grillplätzen keine offenen Feuer gemacht oder Holzkohlegrill verwendet werden dürfen.