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Mediterrane Spezialitäten

Karlsruher Feinkost sorgt auf dem Acherner Wochenmarkt für lange Schlangen

Oliven, Knoblauch, eingelegte Paprika, Schfafskäse: Seit fast 30 Jahren kommt Metin Cetinbas aus Karlsruhe auf den Acherner Wochenmarkt - und hat dort eine Menge Stammkunden.

Metin Cetinbas stammt aus der Türkei und kommt seit fast 30 Jahren jeden Dienstag nach Achern, um seine Feinkostwaren zu verkaufen.
Gehört zum gewohnten Bild auf dem Wochenmarkt: Metin Cetinbas stammt aus der Türkei und kommt seit fast 30 Jahren jeden Dienstag nach Achern, um seine Feinkostwaren zu verkaufen. Foto: Michaela Gabriel

Verlockende Düfte sind auf dem Acherner Wochenmarkt allgegenwärtig: nach Kaffee und Backwaren, nach Käse und Blumen, aber auch nach Knoblauch und Oliven. Die an den Urlaub am Mittelmeer erinnernden Düfte kommen aus einem knallroten Verkaufswagen mit Karlsruher Kennzeichen. Wer hier Feinkost kauft, der muss mit Wartezeiten rechnen.

„Ich lege meine Termine extra so, dass ich hier einkaufen kann”, sagt Gabi Bär, Ortsvorsteherin von Mösbach, und stellt sich gerne an. Schafskäse mit Knoblauch und Kräutern, eingelegte dicke Bohnen und gefüllte rote Minipaprika schätzt sie besonders. Alles sei immer frisch und lecker und beschere ihr ein Gefühl von Urlaub.

Ich lege meine Termine extra so, dass ich hier einkaufen kann
Gabi Bär Kundin

„Wenn die Schlange von der Volksbank bis zum Rathaus geht, dann wäge ich ab, wie dringend ich die Sachen brauche”, berichtet Muriel Pfennig. Sie kleinen gelben Kürbisse, gefüllt mit Frischkäse, und die Fischcreme seien so lecker, dass sie auf ihrem Rundgang über den Dienstagsmarkt immer wieder rüber schaue zum roten Verkaufswagen und sich schnell anstelle, wenn die Schlange nicht ganz so lang sei.

Mit 26 Jahren nach Deutschland

Die in Öl eingelegten Spezialitäten kommen überwiegend aus Griechenland, teilweise aus Spanien, Frankreich, Italien und der Türkei. Zubereitet werden sie in der Karlsruher Nordweststadt. Dort sitzt die Firma, die Metin Cetinbas 1991 im Alter von 26 Jahren gründete. Er wuchs in der Türkei auf. Seine Eltern arbeiteten bereits in Deutschland, als er noch ein Kind war und er besuchte sie mehrmals. Als Jugendlicher entschloss er sich in Deutschland zu bleiben.

Er wurde Maschinenschlosser und erwarb den Lastwagen-Führerschein. Danach fand er Arbeit bei einem holländischen Blumenhändler und lernte die besondere Verkaufsatmosphäre von Wochenmärkten kennen. „Feinkost war Anfang der 1990er Jahre ein Lücke”, erzählt der Mitfünfziger mit dem Schnauzbart. Das sei seine Chance gewesen, sich selbständig zu machen.

Zeitweise zwei Ladengeschäfte

Am Anfang betrieben er und seine Frau zwei Verkaufswagen. Als sie Kinder bekamen, stellten sie Personal ein und hatten zeitweise vier Verkaufsautos und zwei Ladengeschäfte. Heute arbeiten Tochter und Sohn voll mit, ab und zu hilft ein Cousin. Die Familie ist mit drei neuen roten Verkaufswagen auf Wochenmärkten in ganz Mittelbaden zu finden.

Seit fast 30 Jahren kommt der Feinkosthändler jetzt schon auf den Acherner Wochenmarkt am Dienstag und steht dafür um 4.30 Uhr auf. Ab 7 Uhr ist er auf dem Rathausplatz, spätestens ab 9 Uhr herrscht dann Hochbetrieb und höchste Konzentration beim Abwiegen, Einpacken und Kassieren, immer wieder auch beim Probieren lassen und Inhaltsstoffe erklären. Bis 12.30 Uhr darf er verkaufen, danach werde aufgeräumt und abgebaut und um 13.30 Uhr muss er den Rathausplatz verlassen.

Nach der Rückkehr nach Karlsruhe arbeite er dann mit der Familie in der Produktion der Spezialitäten weiter. Etwas Entlastung wünscht sich Metin Cetinbas dringend. Ein Mitarbeiter für den Verkauf auf dem Acherner Wochenmarkt könnte die Wartezeiten der Kundschaft deutlich verkürzen.

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