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Video auf Facebook

Klopapier-Challenge: Acherns OB Muttach entdeckt neue Talente

Herausforderung gemeistert: Acherns Oberbürgermeister Klaus Muttach wurde von seinem Bürgermeisterkollegen Stefan Hattenbach aus Kappelrodeck zur Klopapier-Challenge nominiert. Mit Unterstützung aus dem Gemeinderat hat er ein Video gedreht – und war dabei selbst von seinem Talent mit dem Corona-Kultobjekt überrascht.

Alles im Griff: Auch auf dem Fahrrad meisterte Acherns Oberbürgermeister Klaus Muttach die Klopapier-Challenge. Bürgermeister Stefan Hattenbach aus Kappelrodeck hatte ihn dazu herausgefordert.
Alles im Griff: Auch auf dem Fahrrad meisterte Acherns Oberbürgermeister Klaus Muttach die Klopapier-Challenge. Bürgermeister Stefan Hattenbach aus Kappelrodeck hatte ihn dazu herausgefordert. Foto: Roland Spether

Von Roland Spether

„Aha, Bürgermeister Hattenbach! Er fordert mich heraus!” Der Blick von Acherns Oberbürgermeister Klaus Muttach war für den ersten Moment leicht verdutzt, als er auf dem Handy lesen musste, was der Bürgermeister aus „Kappel“ vorhatte. Doch als er weiterlas, wurde seine Miene zunehmend freundlicher. Denn die Herausforderung galt nicht der nächsten Wahl zum Oberbürgermeister, sondern der spaßigen Klopapier-Challenge in Corona-Zeiten.

Ich habe diese Art von Herausforderung ganz entspannt angenommen.
Klaus Muttach, Oberbürgermeister Achern

„Ich habe dieses Art von Herausforderung ganz entspannt angenommen“, sagte Klaus Muttach. Wenige Minuten zuvor hatte Digital-Reporter Benedikt Spether die Szenen in und vor dem Amtssitz in der Illenau gefilmt. Dass sich dafür Acherns Oberbürgermeister spaßige Szenen rund um das Corona-Kultobjekt ausdachte, seine Künste als Schauspieler entfaltete und mit Packen von Klopapier in den Hof der Illenau rannte und sie auf seinem Fahrrad verstaute, brachte ihn selbst zum Schmunzeln.

Klopapier-Challenge erlangt große Aufmerksamkeit auf Facebook

„Ich saß am Freitagabend gerade mit der Familie beim Abendessen, als mich die Nachricht von Stefan Hattenbach erreichte“, so Muttach. Danach folgte eine Beratung im engsten Familienkreis. Schnell war klar, dass er an der Challenge mitmachen und weitere Akteure aus dem Gemeinderat suchen würde. Sofort wurde eine Mail an die Stadträte verschickt. Am nächsten Morgen gab es eine WhatsApp-Gruppe mit 20 hoch motivierten Interessenten.

Jeder drehte dann bis zum Sonntag eine kurze Video-Sequenz. Benedikt Spether schnitt die Szenen zu einem kleinen Filmchen und wenige Stunden nach der Veröffentlichung in Facebook unter „Der Achertalreporter“ gab es bereits 2.500 Aufrufe.

In dem Video ist etwa Ortsvorsteher Christian Zorn zu sehen, wie er Bohnenstangen mit dem weißen Papier umwickelt. Seine Kollegin Gabi Bär posiert unter einem Kirschbaum. Ortsvorsteherin Christine Rösch lässt sich das begehrte Stück derweil von einem Brautpaar signieren. Andere fädeln das Papier wieder fein säuberlich auf die Rolle, legen eine gemütliche Corona-Freizeit ein oder verwandeln drei Rollen in magische Zauberhütchen.

Freude über erfolgreiche Challenge – und eigene Klopapier-Talente

„Ich bin heilfroh, dass wir die Herausforderung meisterten und Bürgermeister Hattenbach das auch anerkannte, denn noch mehr Schulden hätten wir uns in der Corona-Zeit nicht leisten können“, scherzte Klaus Muttach. Der traut beim Betrachten des Videos seinen Augen nicht, wie hoch er vom fahrenden und vollbeladenen Fahrrad aus eine Klopapier-Rolle werfen kann.

Ob diese einmalige Fähigkeit weitere Auswirkungen auf die Fachbereiche hat, wird sich nach der Corona-Zeit zeigen. Vielleicht haben ihn zu dieser sportlichen Top-Leistung das im Film unterlegte „Badnerlied“ der Stadtkapelle und das närrische Lied vom „Acherner Pflasterschisser“ mit Sänger Manfred Heitz ermuntert.

Corona sorgt bei OB für Entschleunigung

Absolut keine Erklärung hat das Stadtoberhaupt, weshalb Klopapier am Anfang des Lockdowns so eine herausragend Rolle einnahm und von Bürgern stapelweise gehamstert wurde. „Die einen rennen dem Klopapier nach, die anderem dem Rotwein, das ist halt der Herdentrieb des Menschen.”

Doch es gebe trotz aller Ernsthaftigkeit von Corona auch spaßige und schöne Seiten. Der Lockdown sorge für eine gewisse Entschleunigung an Terminen. Aber auch dafür, die Dinge um einen herum etwas bewusster wahrzunehmen – mit der Ehefrau schöne Spaziergänge zu machen und Radtouren zu unternehmen. „Corona als Dauerzustand ist natürlich nicht schön. Nun geht es darum, das Leben in der Stadt wieder langsam hochzufahren.”

Bühl nimmt die Achener Herausforderung nicht an

Die Stadt Bühl nimmt nicht an der so genannten Klopapier-Challenge teil. Die Kommune war vom Acherner Rathauschef Klaus Muttach nominiert worden. „Aufgrund des zeitlichen Aufwands ist das in Corona-Zeiten nicht machbar“, lässt Bühls OB Hubert Schnurr über Pressesprecher Marius Merkel mitteilen. Die Klopapier-Challenge sei laut Stadtverwaltung im Bühler Raum bereits durch zahlreiche Vereine besetzt.

Die Wettschulden will die Stadt freilich begleichen; allerdings baue die Kommune da auf heimische Gewächse. Statt des geforderten Illenau-Weins gebe es drei Kisten Rebensaft der Affentaler Winzer.

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